Platzmangel
Ungewöhnliche Herausforderung: Zu viele Kinder in einer Gemeinde
LEOGANG. Ende Jänner herrschte in der Gemeinde Leogang Ausnahmezustand: Nach Ende der Einschreibungsfrist für das Kindergartenjahr gab es 20 zusätzliche Anmeldungen. Mit so einem starken Zuwachs habe man nicht gerechnet, schildert Bürgermeister Josef Grießner. Der bestehende Kindergarten wurde im Jahr 2014 rundum renoviert und erweitert. Damals war man der Meinung, das würde für lange Zeit genügen. "Familien haben jetzt häufig wieder drei Kinder, und diese kommen auch viel früher in den Kindergarten", erläutert Leiterin Hildegard Grießner den starken Zuwachs. Ohne neuen Platz zu schaffen hätte man Kinder abweisen müssen - das kam für die Gemeinde aber nicht in Frage. Verschiedene Lösungen wurden überlegt, darunter auch eine Unterbringung in Containern. Schließlich bot sich die ideale Gelegenheit mit einem ehemaligen Lebensmittelgeschäft, das seit Jahren leer steht. "Die Besitzer wohnen im gleichen Gebäude und haben keine Bedenken wegen dem Lärm. Im Gegenteil, sie freuen sich über neues Leben im Haus", berichtet Amtsleiter Mario Payer.
Zuwachs möglich
"Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, und so ist es uns in dieser relativ kurzen Zeit gelungen, nicht nur ein geeignetes Objekt, sondern auch drei neue Mitarbeiterinnen zu finden", berichtet Grießner. Es wurden schöne freundliche Wohlfühlräume mit einem Spielplatz geschaffen. Insgesamt gibt es nun sechs Gruppen, davon eine Krabbelgruppe. Von 7 Uhr bis 17 Uhr werden die Kleinen betreut, auch in allen Ferien ist bis auf eine Woche im Sommer durchgehend Betrieb. "Wir sind eine zertifizierte familien- und kinderfreundliche Gemeinde, das leben wir auch", versichert der Bürgermeister. Die neuen Räume wurden auf fünf Jahre gemietet und sind als Provisorium gedacht. Bei Bedarf können aber noch zusätzlich bis zu 16 Kinder aufgenommen werden. "Lieber erweitern als zusperren", lautet das Motto der Gemeinde, denn derzeit wird auch ein Baulandsicherungsmodell mit 23 Parzellen umgesetzt. Bis auf drei sind alle bereits verkauft - an junge einheimische Familien. Man ist gerüstet. Und in Volks- und Hauptschule gibt es Platz genug.
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