Zell am See
Wasserrettungen üben Einsätze auf und unter dem Eis
Die Samariterbund Wasserrettung Zell am See schult bereits seit Jahren die Einsatzkräfte verschiedener Organisationen für Einsätze auf und unter Eis. Heuer wurde die Samariterbund Wasserrettung österreichweit durch die Zeller Wasserretter am zugefrorenen Badesee des Sportcamp Woferlgut in Bruck geschult.
ZELL AM SEE. Ziel der Schulung ist es, Einsatzkräfte auf Eiseinbrüche bestmöglich vorzubereiten. Unter anderem wurden die Grundlagen der Eisbildung, das Erkennen von Gefahren, die Selbstrettung bei Eiseinbruch und die Laienhilfe geübt. Auch die Verwendung von spezifischen Rettungsgeräten der Einsatzorganisationen und die Schulung der Einsatztaktik war ein Schwerpunkt der Schulung. Da ein Eiseinbruch auch die Suche nach Personen unter dem Eis bedingen kann, wurden auch Taucher für diese Einsätze ausgebildet. Das Jahr 2023 war in Zell am See ein Jahr der Rekorde, mit über 11.000 Freiwilligenstunden und 211 Einsätze.
Nun bereiten sich die Wasserretterinnen und Wasserretter auf die "neue" Saison vor. Ausbildungen und Übungen finden Teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen statt. Dadurch wird den Beteiligten ein Blick über den eigenen Tellerrand geboten und Einsatztechniken können überprüft, auf Kompatibilität abgesehen und das eigene Können kann verbessert werden. Dieses Jahr war es das Ziel, alle Wasserrettungen des Sameriterbundes bundesweit auf ein einheitliches Niveau in der Eisrettung zu bringen.
Große Herausforderung
Die Ausbildung dieses Jahr fand in der Wasserrettungsstation Zell am See, beziehungsweise am Badesee des Sportcamp Woferlgut in Bruck an der Glocknerstraße statt, da der Zeller See wieder keine geschlossene Eisdecke hatte. Der Katastrophenreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See Manfred Höger war ebenfalls vor Ort. Ausbildungsleiter und stellvertretender Obmann der Zeller Wasserretter Michael Kling bestätigte, dass durch die dünne und brüchige Eisdecke, das Üben und die Einsätze eine besonders große Herausforderung für die Einsatzkräfte darstellt.
„Bei den heurigen Bedingungen auf den Seen ist es notwendig auch bei der Schulung an die Selbstschutzgebote wie das Tragen von Schwimmwesten, die Leinensicherung und den ausreichenden Kälteschutz zu achten. Die Retter müssen im Einsatz ständig damit rechnen selbst einzubrechen. Daher gilt besondere Vorsicht, trotz der, auch bei der Übung geforderten Eile!“, so Kling.
Gefährliche Rettung
Weiters betont er, dass das Retten am Eis für die Retter selbst nicht ungefährlich sei, da das Eis bereits gezeigt hatte, das es nicht tragfähig sei. Somit wird für jeden Wasserretter und jeden Eingebrochenen eine eigene Sicherungsmannschaft benötigt, ebenso werden dementsprechende Spezialkräfte wie Taucher, Sanitäter und Notarzt sowie entsprechende Transportmöglichkeiten am Eis und am Land benötigt, erklärt Kling.
Für die Schulung sind extra Wasserrettungen aus ganz Österreich in den Pinzgau gekommen und somit waren neben den praktischen Übungen, auch die Schulung theoretischer Grundlagen Teil der Ausbildung. Luxheim Andreas, Leiter der Wasserretter aus Linz: „Es war schon die letzten Male interessant und lehrreich mit den Zeller Einsatzkräften zu trainieren, die auf viel Einsatzerfahrung zurückgreifen können. Dies Jahr konnten wir die Erfahrungen aus den letzten gemeinsamen Schulungen erneut vertiefen. Es freut uns, dass wir die Schulung zum Eisretter, so wie sie für die Zeller Einsatzkräfte vorausgesetzt wird, um in den Einsatz gehen zu können, mitmachen konnten. Damit haben wir auch in der Linzer Samariterbundgruppe ausgebildete Eisretter.“
Übungen unterm Eis
Neben den Übungen über Eis fanden auch Übungen der Taucher unter Eis statt. Taucher übten an Leinen gesichert die Personensuche unter Eis. Es war dieses Jahr auch möglich Taucher im Eistauchen nach TÜV zertifizierten Standards auszubilden und zu prüfen. Es stehen der Zeller Wasserretter damit 23 Taucher, der Großteil mit Spezialqualifikationen für Einsätze im Fließgewässer und auch unter Eis zur Verfügung. Taucher unter Eis sind mittels Leinen gesichert. Entsprechend wurden auch Leinenführer ausgebildet, um als Mannschaft sicher in den Einsatz gehen zu können.
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