Zeitgenössische Kunst auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe: Neue Kunstausstellung ALPENLIEBE wurde feierlich eröffnet
Am Mittwoch wurde auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe – dem Höhepunkt der Großglockner Hochalpenstraße auf 2.369 Metern – die Ausstellung ALPENLIEBE eröffnet. Anlässlich derheutigen Wiederkehr des 150. Ge-burtstages von Richard Strauss ist sieeine Hommage an den großen Kompo-nisten und an dessen „Alpensinfonie“. 500 Gäste folgten der Einladung ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern; unter Ihnen Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Kärntens Landtagspräsident Reinhart Rohr, die Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, die Urenkelin von Richard Strauss, Madeleine Rohla-Strauss, Sepp Forcher, Kurt Diembergerund Hubert von Goisern.
FUSCH. Eröffnet wurde die Ausstellung ALPENLIEBE von Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG, der auch die Ideegeboren hat, die 150. Wiederkehr des Geburtstages von Richard Straussam Fuße des Großglockners aufzugreifen und erlebbar zu machen: „Richard Strauss hat ein umfassendes Werk hinterlassen. Seine enge Beziehung zu den Salzburger Festspielen, aber auch zum Kurort Bad Fusch an der Großglocknerstraße und seine Liebe zu den Alpen und der Natur hat uns veranlasst, dem großen Meister und seiner Alpensinfonie eine Ausstellung zu widmen.“
Vergnügliche Annäherung an zeitgenössische Kunst
Kuratiert wurde die Ausstellung, die sich in der 3. und 4. Etage des Besucherzentrums der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe befindet, von der in Berlin lebenden Linzerin Julia Stoff. „Das Besondere an der ALPENLIEBE ist das Aufeinandertreffen von zeitgenössischer Kultur über die Alpen und einemaußergewöhnlichen Ort in höchsten Höhen im Herzen der Alpen. Die schwierigen und ungewöhnlichen Rahmenbedingungen machen die Ausstellung so besonders“, betont Julia Stoff. „Meistens werden Werke, die sich mit den Alpen beschäftigen, in Städten ausgestellt. Hier sind sie mitten in den Bergen, was auch für die Künstlerinnen und Künstler spannend und inspirierend ist.“
alpensinfonie: ALENLIEBE – ein „Zauberraum zum Staunen“
Die Alpensinfonie von Richard Strauss bildet am Vorplatz den Einstieg in die Ausstellung. In einem überdimensionalen Biwak in der Signalfarbe orange findet Richard Strauss’ musikali-sche Wanderung eine visuelle Interpretation. Die Alpensinfonie geht auf ein Jugenderlebnis von Richard Strauss zurück, als er sich in den Bayerischen Voralpen verirrte und in ein Unwetter kam. In der Komposition wird daraus eine dramatische, in zahlreichen Einzelmomenten geschilderte Wanderung. In alpensinfonie: ALPENLIEBE inszeniert Hans Kudlich, der auch für die Ausstellungsgestaltung verantwortlich ist, die ursprüngliche Tondichtung in spektakulären Bildern. „Der Biwak, der im ursprünglichen Sinne Menschen Schutz bieten soll, beherbergt in diesem Fall Richard Strauss‘ Alpensinfonie und bietet der Kunst einen Schutzraum“, erläutert Hans Kudlich. „Ich verstehe das Innere des kaleidoskopartigen Bi-waks als einen ‚Zauberraum zum Staunen‘. Besucher tauchen durch ein Landschaftsmodell mitten in die Alpen ein. Die Landschaft dient als Projektionsfläche für Phantasie und Bilder, die die Klänge der Alpensinfonie, dargebracht von den Wiener Philharmonikern und dem Dirigat von Christian Thielemann im Rahmen der Salzburger Festspiele (UjnitelClassica/2011), entstehen lassen.“
Eine Ausstellung für Erwachsene und Kinder
Die Ausstellung zeigt in zahlreichen Positionen mit über 70 Exponaten ein breites Spektrum aktueller Kunstproduktionen: Von Martin Kippenbergers ironischen Gipfelposen über die pro-funde Auseinandersetzung mit der Globalisierung des Alpenraums von Armin Linke bis zu Katharina Lackner, die das Thema des Panoramas aufgreift und die atemberaubende Aus-sicht Teil ihrer ortsspezifischen Rauminstallation werden lässt. Kuratorin Stoff: „Für Kinder wurde ein eigenes Quiz entwickelt, das sich im Kabinettteil der Ausstellung befindet, in dem sich eine skurrile Sammlung von Fundstücken und Kuriositäten aus den Bergen dieser Welt findet. An der Arbeit von Katharina Lackner kann man seine Spuren hinterlassen. Alles in allem ist für jeden Besucher etwas dabei. Man kann die Ausstellung sehr flott besichtigen oder sich intensiver mit den Kunstwerken auseinandersetzen und einen halben Tag dort verbringen.“
Eine akustische Reise durch den Alpenraum – von und mit Hubert von Goisern
Unter dem Titel „Steilklänge“ hat derösterreichische Liedermacher und Weltmusiker Hubert vonGoisern für ALPENLIEBE sein ganz persönliches Musikprogrammaus den Alpenländernzusammengestellt. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine akustische Reise durchdie musikalischen Traditionen dieserVielvölkerregionfreuen. Für Hubert von Goisern bot die Einladung von Kuratorin Julia Stoff die Gelegenheit zu neuen Recherchen; der Musiker entdeckte dabei Erstaunliches. „Etwa die Gesänge aus Premana, oberhalb des Comer Sees. Dort haben ganze Dörfer eine Gesangskultur, von der ich dachte, das gibt es vielleicht noch in der Dritten Welt, aber nicht bei uns. Die singen ganze Nächte durch. Wobei die Alpen ja selbst noch so ein Stück Dritte Welt sind. Vieles ist da nach wie vor ganz abgeschieden und exklusiv, auch ausschließend“, so Hubert von Goisern.
Kostenloser Eintritt zu ALPENLIEBE
Die Besucher der ersten Stunde zeigten sich begeistert von Vielfalt und Spektrum der Aus-stellung. „Mit der ALPENLIEBE hält die zeitgenössische Kunst Einzug auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und das auf höchstem internationalem Niveau. Dieses Geschenk zum 150. Ge-burtstag von Richard Strauss ist zugleich ein Geschenk an unsere Besucherinnen und Besu-cher, die bereichert ins Tal zurückkehren werden“, betont Vorstandsdirektor Johannes Hörl. Die Ausstellung kann, wie alle anderen Ausstellungen entlang der Großglockner Hochalpen-straße, kostenlos besichtigt werden.
Künstlerliste von ALPENLIEBE
Caroline Bachmann & Stefan Banz, Thomas Bayrle, Gregor Graf, Sebastian Gräfe, LoisHe-chenblaikner, Thomas Huber & Wolfgang Aichner, Martin Kippenberger, Hubert Kostner, Katharina Lackner, Armin Linke, Adam Parker Smith & Carolyn Salas, Hans Schabus, Eva Schlegel, Kevin Schmidt, Roman Signer, Margherita Spiluttini, Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand, Monica Studer & Christoph van den Berg, Not Vital, Martin Walde, Hubert von Goisern.
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