Am Wort: Politik und Bürger
Bei der Bürgerversammlung in Zell am See gab es viele Infos und durchaus kritische Fragen.
ZELL AM SEE (cn). Seit dem Jahr 2010 schreibt das Gesetz vor, dass in jeder Salzburger Gemeinde einmal jährlich eine Bürgerversammlung abgehalten werden muss.
In der Bezirkshaupstadt bzw. im Ferry Porsche Congress Center informierten Bürgermeister Hermann Kaufmann (ÖVP) sowie seine Stellvertreter LAbg. Andreas Wimmreuter (SPÖ) und Peter Padourek (ÖVP) sowie die restliche Gemeindevorstehung also wieder über aktuelle, zukünftige und zuletzt realisierte Projekte.
Die Liste an Aktivitäten, Zahlen und Fakten war lang und recht beeindruckend.
Zum zuletzt heiß umstrittenenen Umfahrungsprojekt meinte Verkehrsstadtrat Karl Streitwieser, dass zwei neue Varianten am Tisch liegen. Für den 23. Oktober 2012 ist ein Gespräch mit den betroffenen Grundeigentümern geplant, danach werden „in jedem Fall die Bürger in die Diskussion einbezogen“.
Viele Fragen und Antworten
Nun zu den teils durchaus kritischen Fragen der Bürger
(siehe unten) bzw. deren Beantwortung seitens der Politiker. Vize-Bgm. Wimmreuter zum Stichwort Senioren: „Im Zentrum entstehen 12 Einheiten ,Betreutes Wohnen‘. Der Stadtbus, der großteils von älteren Mitbürgern in Anspruch genommen wird, bleibt bestehen, zudem wird vieles in Sachen Barrierefreiheit getan.“
Der Bürgermeister zum Thema Kooperation mit Nachbargemeinden: „Bezüglich gemeinsamer Anschaffungen mit unseren direkten Nachbarn gibt es eine Arbeitsgruppe, außerdem befindet sich die Regionalplanung Pinzgau mit allen 28 Bürgermeistern in der finalen Phase.“
Hans Frommer, der zu wenig Investitionen im Ortsteil Thu-mersbach beanstandete, erhielt von Kaufmann und Stadtrat Hans Thurnhofer (ÖVP) folgende Antwort: „Das Baulandsicherungsmodell der Stadt hat seinen Standort in Thumersbach, außerdem ist der Anschluss an den Radweg angedacht.“
Streitwieser zum Verkehr in der Karl-Vogt-Straße: „Am besten wäre eine Unterführung, aber das ist zu teuer. Vorerst wird der Gehsteig verbreitert.“
Die Frage, wann denn ein Turnsaal gebaut werde, der allen Anforderungen gerecht würde, beantwortete der Stadtchef kurz und bündig: „Wenn wir genug Geld haben.“
Was den Zellersee betrifft, mutmaßte Kaufmann, dass dessen Trübheit mit den Grabungsarbeiten in den See hinein (Umbau Krankenhaus, Seewasserkühlung) zu tun habe, er sagte zu, dieser Sache konkret nachzugehen.
Zur Hochwasserschutz-Frage meinte der Stadtchef unter anderem: „In 14 Tagen gibt es wieder eine Besprechung. Ich bin zuversichtlich, dass auch die Brucker Grundbesitzer ein Einsehen haben.“
Die Fragen seitens der Bürger:
Giselher Essl, Schüttdorf: „Es passiert viel für die Jugend, aber für die Senioren könnte die Stadtgemeinde mehr tun.“
Gerhard Cordt, Schüttdorf: "Gibt es Gespräche mit Nachbargemeinden wegen Infrastruktur, die wir uns alleine nicht leisten können?“
Hans Frommer, Thumersbach: „Im Zentrum und in Schüttdorf tut sich viel, aber was passiert mit dem Steuergeld aus Thumersbach?“
Christian Penz, Schüttdorf: „Was hat sich die Stadtgemeinde wegen der Verkehrssituation in der Karl-Vogt-Straße überlegt?“
Rupert Altenberger, Lehrer: „Jetzt wird die achte zu kleine Turnhalle gebaut. Wann gibt es denn eine, die groß genug ist?“
Willi Harlander, Schüttdorf: "Unser schöner Zellersee ist zwar sauber, aber seit einiger Zeit sehr trübe. Warum ist das so?"
Gabriel Trixl, Zellermoos: Wie ist der aktuelle Stand beim Hochwasserschutz? Was machen wir bei einem ,Nein' der Grundbesitzer?"
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