Leserbrief zum Thema Hochwasser/Muren: "Jetzt Taten statt Worte"

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Bei unserem Gasthof Seestrand ist die Landesstraße allein in den letzen 30 Jahren acht Mal schwer vermurrt worden. Jedes Mal sind große Sachschäden angerichtet worden. Neben vielem anderen Schäden ist das Restaurant 10 cm mit Schlamm geflutet worden, unserer Auto bis zum Dach verschüttet worden( Totalschaden), das Privathaus eingeschüttet (Keller 50 cm voll Schlamm) - sogar eine Lawine donnerte im Winter durch das ausgemurrte Bachbett auf unserer Privathaus (4 m hoch zugeschüttet.)

Nach jeder Vermurung bin ich von Pontius zu Pilatus gepilgert, um eine Verbauung zu erreichen. Trotz großem Verständnis für unsere Situation haben alle Entscheidungsträger nur Worthülsen übrig gehabt und nichts ist geschehen.
2002 habe ich als letzte Möglichkeit Frau Landeshauptfrau Gabi Burgstaller einen persönlichen Brief geschrieben und um Hilfe gebeten. Und oh Wunder, plötzlich kam Bewegung in die Sache!
Frau Burgstaller hat Ihren Job gemacht und die zuständige Behörde Zell am See angewiesen, die Situation neutral zu prüfen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Der zuständige Sachbearbeiter Mag. Franz Mühlböck hat dann mit teilweise beinharten rechtlichen Mitteln seinen eigenen Arbeitgeber (das Land Salzburg) regelrecht gezwungen, eine wasserrechtliche bewilligte Verbauung herzustellen.
Nur zur Klarstellung: Die beiden haben die Verbauung nicht bezahlt, aber Ihre Arbeit für die Menschen (die sie bezahlen) gemacht. Auf all Jene, die sich jetzt selbst für die erfolgreiche Verbauung feiern und mir auf die Schulter klopfen, kann verzichtet werden. Das die Verbauung zustande kam, ist nur meiner persönlichen Sturheit und Verbissenheit zuzuschreiben. Hilfe dabei gab es außer von Frau Burgstaller und Mag. Mühlböck von keinem!
Danke Gabi, Danke Franz!

Jetzt am Sonntag war bei uns wieder Murentag beim Gasthof Seestrand (nicht zu verwechseln mit Ruhetag).
Sämtliche Bäche im Umkreis sind nacheinander vermurt worden, beim Sonnhof entkam ein Auto um Haaresbreite den herunterdonnernden Bäumen. Unser leerer Murenbrecher war binnen Sekunden mit fast 400m³ Bäumen und Geröll gefüllt. Minuten vorher sind noch Autos und ein vollbesetzter Reisebus unter der Sperre vorbeigefahren. Der Unterschied zu früher: zwar war wieder außen alles voller Schlamm aber das lässt sich leichter bewältigen als 6m hohe Schuttberge.
Die Verantwortlichen in Zell am See sollten sich vor Augen führen was ohne die Verbauung passieren hätte können und der Reisebus samt Insassen unter der Mure in unserem Carport gesteckt wäre. Die Verbauung hat nicht nur die Häuser der Anwohner gerettet sondern auch das Leben vorbeifahrender Autofahrer auf der Landesstraße.

Ich fordere jetzt alle Verantwortlichen auf, auch Ihren Job zu tun und anderen Menschen für die Zukunft Sicherheit durch Verbauungen zu ermöglichen. Immerhin zahlt der Bund bis zu 80% der Kosten dazu (also schnell solange es noch was gibt.)
Die Bürger von Zell am See fordere ich auf den Verantwortlichen dabei zu helfen und Sie auch so zu nerven wie ich. Parteipolitik sollte dabei keine Rolle spielen denn das Wetter scheint parteilos zu sein. Jetzt hatte Zellermoos noch Glück, nächstes Mal stehen wir vielleicht alle bis zum Bauch im Wasser.
Ein Bürgermeister hat im TV gesagt: „Wenn das Wasser erst mal weg ist, lassen sich die Kosten für Schutz schlecht argumentieren!“

Ernst Hörandtner
Gasthof Seestrand, Thumersbach

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