die Attraktivität schwindet stetig
Quo vadis - Saalfelden
Seit Jahren mache ich mir schon Gedanken!
Der drittgrößte Ort im Bundesland Salzburg schläft den "Schlaf des Gerechten". Eine Entwicklung zu mehr Attraktivität wird von vielen Seiten torpediert. Ideen, die vielleicht gut sein könnten, werden von Einzelinteressen gegen Mehrheitsinteressen zu Grabe getragen. Oft erreichen sie nicht einmal den Friedhof! Bevor man in überzeugenden Diskussionen Mehrheiten sucht, lässt man es lieber bleiben.
Seit 45 Jahren dasselbe Spiel!
Im Jahr 1980 wäre eine Umfahrung in Richtung Maria Alm ein gar nicht so schwieriges Unterfangen gewesen. Bevor man sich aber mit 3 Anrainern so richtig "anlegte", ließ man es lieber bleiben.
Bei einer großen Umfahrung, die den Schnitt durch die Stadt beenden hätte können, wurde plötzlich ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss und eine Zusage des Landes für nichtig erklärt. Das Resultat sind 2 patscherte Kreisverkehre und eine "Stadt-Schnellstraße", die bei weitem nicht diese Entlastung bringt, die uns von den Landes-Verkehrsplanern vorgespielt wurde.
Das "alte" Bauhofgelände wurde nun endgültig zum gratis-Parkplatz gemacht, nachdem in der ganzen Stadt die Parkraumbewirtschaftung eingeführt wurde. Dass diese Grundstücke nun in die Rote Zone des Hochwasser-Gefahrenplans gerutscht sind, ist ein sehr bedauerlicher Nebeneffekt. Hätte man vor 2023 mit einer Bebauung begonnen, würde sich diese Problem nicht wirklich auswirken. Seit dem Jahr 2008 wartet man hier vergeblich, dass aus dieser attraktiven Zentrumslage etwas gemacht wird.
Aber es ist nicht alles nur Politik und es sind nicht nur DIE Politiker die Schuldigen oder Säumigen. In mancher Hinsicht sicherlich. Aber was macht die Saalfeldner Wirtschaft? Die Gewerbetreibenden und Händler!
Auch sie sind anscheinend mit dem status quo zufrieden. Was tragen sie zur Attraktivität der Stadt bei? Ein Stadtmarketing, eine Werbegemeinschaft schafft noch keine Attraktivität. Was machen sie alle, um mehr Interesse an der Stadt zu entwickeln? Geht man durch die (wenigen) Straßen, so hat sich in den letzten 30 Jahren nicht viel verändert. Eher haben Geschäfte zugesperrt als das neue dazu gekommen sind.
Ich mach mir immer folgende Gedanken: Was würde einen Gast in Maria Alm, Leogang, Maishofen, auch Zell am See dazu bewegen, um nach Saalfelden zu fahren? Was würde ihn veranlassen zu sagen: das sollte ich gesehen haben! Das möchte ich erlebt haben!
Ich finde kaum eine Antwort.
Der Ritzensee ist zwar lieb und nett und auch das Heimatmuseum im Schloss ist schön. Aber MUSS ich deshalb nach Saalfelden? Ein Heimatmuseum hat heute jedes Dorf!
Saalfelden ist keine Tourismusgemeinde, liegt aber in einer sehr touristisch geprägte Region. Urlauber sind bekannt dafür, dass das Geldbörsl in dieser Zeit etwas lockerer sitzt. Aber nach Saalfelden tragen sie es nicht! Nicht, wenn nichts bzw. kaum etwas geboten ist.
Die heimischen Wirtschaftstreibenden sind damit auch nicht glücklich. Verständlich! Aber nur darauf zu warten, dass jemand anderes etwas macht und dass etwas geschieht wird nicht weiterhelfen.
Schafft etwas, dass Urlauber aus den Nachbargemeinden nach Saalfelden kommen MÜSSEN, weil man sich das nicht entgehen lassen sollte.
Eine Idee wäre z.B. eine Art kleiner "Minimundus", wie man diesen aus Kärnten, aber auch aus anderen Städten kennt. Was wäre, wenn z.B. vor dem Rathaus ein "kleines" Parlament stünde, vor der Kirche ein kleiner Stephansdom, im Urslaupark ein kleines Belvedere oder am Großparklatz ein Modell der Burg Hohen Salzburg.
Ja! Ich höre es schon! Das kostet Geld. Alles kostet Geld und eine solche Maßnahme muss auch nicht in Einem erschlossen werden. Wenn man sich vornehmen würde, jedes Jahr ein solche Projekt umzusetzen, hätte man in einigen Jahren mit Sicherheit eine Attraktion, die man gesehen haben sollte.
Und dann noch ein anderer Aspekt!
Immer öfter höre ich, dass Saalfelden nicht mehr wachsen sollte. Was bringen neue Wohnungen und mehr Einwohner? Brauchen wir nicht! Aus einem solche Aspekt heraus hat sich eine neue politische Linie ergeben. Ich habe sogar das dümmliche Argument gehört, dass unser Bürgermeister nur deshalb mehr Einwohner möchte, weil er damit ein höheres Gehalt hätte.
Diesen Schwachsinn möchte ich hier so stehen lassen.
Es ist die "Wirtschaft" die mehr Einwohner braucht. Die mehr Konsumenten braucht.
Wenn das Potential der Konsumenten nicht wächst, ist auch ein Wirtschaftswachstum nicht denkbar. Auch unsere Gewerbetreibenden sind auf Wachstum angewiesen!
Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn Tore geschlossen werden und es keine Phantasien für den Standort Saalfelden mehr gibt.
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