Endlich Hoffnung auf fairere Bezahlung!
Wunschkonzert ähnliche Stelleninserate als Spiegel der Ohnmacht der Hotellerie

4Bilder

Juhuuuuuuuu!

Einige Hotels haben jetzt endlich verstanden ( mehrere in der Stadt als hier im Pinzgau!), dass sie doch etwas mehr zahlen müssen, als Kollektiv und a bisserl drüber. Bzw. sogar tiefer in die Tasche greifen müssen, um überhaupt Jemand zu bekommen und womöglich noch einen guten Mitarbeiter, der sogar länger als Tage bis Wochen bleiben will!!!
Also ein gewisses Umdenken ( natürlich nicht freiwillig!), nach gefühlt Jahrzehnten des grossteils schlecht Bezahlen, viel zu oft Ausbeuten, Stunden abstreiten,  Arbeitsaufzeichnungen fingieren, abmelden und trotzdem arbeiten lassen, mit weniger Stunden anmelden als tatsächlich gearbeitet wird , die Überstunden nicht abgelten, etc... 
Die Angebote für Rezeption bewegen sich zur Zeit zwischen 1.600 herum  Minimum Brutto, bei 40 Stunden, bis hin zu 2.300 Brutto. Natürlich immer mit dem Satz : Bereitschaft zur Überzahlung! Klingt lustig, wenn man 1.650 oder so brutto bei 40 Stunden liest. Was soll da so grossartig daran sein, dass man bereit ist, mehr zu bezahlen? Es ist eine pure Beleidigung überhaupt Stellenangebote wie  diese  zu veröffentlichen!  Kollektiv hin oder her. Eine Gruppe  von Betrieben bewegt sich bei der Ab- Brutto Bezahlung wenigstens bei ca. 1.800 bis 1.900 für Rezeption Vollzeit. Natürlich nach wie vor keine respektvolle Errungenschaft, jedoch bewegt sich etwas. Und längst sollte die Hotellerie wach gerüttelt worden sein, wenn sie selbst nicht gesehen und lange wahrgenommen haben, dass dringender Handlungsbedarf war. 
Die Betriebe, die immer noch unter 1700 Brutto inserieren, haben ohnedies noch NICHTS verstanden. Da nützt auch eine Überzahlung nicht viel, um ein besseres Bild vom Unternehmen und Wert des Mitarbeiters zu bekommen. Bei diesen Betrieben hat sich auch Corona anscheinend noch zu wenig negativ ausgewirkt, um wach zu werden. 
Dass überhaupt ein Virus und die Auswirkungen einer Pandemie dazu beitragen müssen, diese  grotten schlechten Gehälter in der Hotellerie zu verbessern, ist ohnedies traurig genug. Ob sich nun durch Subventionen vom Staat ( Steuerzahler), oder durch Kopf einschalten und begreifen, dass es so nicht mehr weitergehen  konnte, oder durch eine absolute Mitarbeiter Mangel Situation, die Bereitschaft einer faireren, etwas adäquateren Bezahlung langsam entwickelt, sei mal dahin gestellt. Und ob der positive Trend anhält und schließlich langfristig das Gehalts Dilemma löst. 
FAKT sind überall zu lesende Angebote mit verschiedensten Arbeits - Modellen ( fast wie ein Wunschkonzert für den Arbeitnehmer), Benefits, die vor Jahren nur von sehr guten und auf das Mitarbeiterwohl orientierten Betrieben zu erwarten waren, Lockangeboten inkl. Welllnessbereich Nutzung, Vergünstigungen bei Partnerbetrieben , ... Auch totale Quereinsteiger sind herzlich willkommen! Und das jeweilige Hotel Programm nicht zu kennen/ können, ist plötzlich überhaupt kein Problem mehr! Und noch bis vor geraumer Zeit waren in den Inseraten für Rezeption eine Liste an Anforderungen, mit möglichst vielen Sprachen. Großteils unverschämten Anforderungen im Verhältnis zum Gehaltsangebot! Öfter dachte ich, es ginge um eine hochkarätige Managment Position. Natürlich ist das Wissen und Können für  Rezeptionseignung sehr umfangreich, und der Anspruch seitens der Arbeitgeber an geeignete Mitarbeiter darf hoch sein. Aber dann dürfte umgekehrt der Mitarbeiter auch einen angemessenen Gehaltsanspruch haben. 
Jetzt erwartet  man immer öfter gutes Deutsch ( das ist für mich im Pinzgau ohnedies DIE Voraussetzung schlechthin), und Konversationssicheres Englisch, teils steht sogar : wünschenswert wäre..........oder gut wäre.... 
Man muss fast schmunzeln, wenn man, wie ich, den Markt seit ewig kennt und diesen und die Veränderungen verfolgt. Ich finde es schlichtweg PEINLICH und äusserst bedenklich, dass es einen derartigen Zwang und Engpass geben muss, um mal nachzudenken und zu handeln. Obwohl diese Fehlentwicklung in der Hotellerie ( ganz klar großteils selbst verschuldet) längst überall zu sehen war. Viele Jahre der produktiven, selbst verursachten Talfahrt, mit dem Resultat  Köche Mangel , nur als ein  Beispiel. 
Warum erachteten Hoteliers es nicht für nötig und unumgänglich in eine richtige Richtung zu gehen ( bzw. gehen zu müssen ), die ganz normal und selbstverständlich sein sollte. Und für andere Branchen keine Diskussion ist. 
Ist es so abwegig oder gar frech zu erwarten, gut bezahlt zu werden?  Es ist wie es scheint ganz normal nur noch  Luxus-Unterkünfte für Beherbergung zu bauen und zu erwarten. Wobei das Wort Beherbergung bei unserer, im Pinzgau mittlerweile üblichen Art der Unterbringung( in unseren Palästen), etwas kroteskt wird. Viele haben Luxus Objekte bauen lassen, als die einzige Leistung als Hotelleitung gesehen und teils stark damit geprotzt. Hotelleitung bedeutet viel, viel mehr , wobei die Qualifikationen dafür eher fragwürdig sind.
Und jetzt zu rufen : Wahnsinn ! Wir bekommen KEINE oder nicht GENUG Mitarbeiter, ist, als ob man sich ohne Verhütung über Kinder wundern würde. Und das AMS soll alles  gerade biegen. Geht's noch! 
Der geliebte, gelebte und gepriesene Luxus hört sich schnell auf, wenn es um die Bezahlung der Mitarbeiter geht. Diese ist alles andere  als luxuriös! Ähnelt meist eher einer Art Beleidigung! Es soll mit nichts gerechtfertig sein, dass in der Gastronomie teils so schlecht entlohnt wird.
Oder hat ein Zimmermädchen  so schlechte Bezahlung verdient? Bei dieser Gruppe  sehe ich leider auch noch keine Verbesserung. Sie arbeiten so hart und schwer, aber wo ist der Respekt für das Housekeeping? Wäscherei? Ihre Rücken gehen kaputt und niemand kann die Gesundheit später wieder herstellen. Sie können auch nicht abbeissen von den Luxus Badezimmern und Betten, etc...die sie reinigen und beziehen. Und ohne ihre harte Arbeit es auch keine Hotelbetreibung gäbe! Ob ein Hotel nur Frühstück anbietet, ist kein Beinbruch. Aber ohne bezogenes Bett wird es schwierig🤣. Auch eine fehlende  Rezeption kann man managen, aber nicht das saubere Badezimmer ohne Housekeeping.
Wir haben immer noch Hotels, in denen als Beispiel ohne Spannleintücher gearbeitet werden muss. Weil diese bisserl teurer sind. Das habe ich vor kurzem auch wieder als Gegenargument zu den alten Leintüchern gehört. Die Matratzen werden auch bei alten Zimmern ohne Boxspring Betten immer höher, aber der Rücken der Mitarbeiter ist eine tatsächliche Kosten /Nutzen- Rechnung nicht Wert! Davon abgesehen, dass man beim Spannleintuch auch bei mehrtägigem Aufenthalt der Gäste kaum was machen muss. Also unterm Strich nicht nur Gesundheitsfördernder, sondern riesen Zeitersparnis  vom Aufziehen bis Bleiber. Daher müssten bei der Kosten- / Nutzenrechnung ALLE Faktoren einfließen, um zu beurteilen.. Und es sollte auch keine Frage sein, sobald es um die Gesundheit und das Wohl der Mitarbeiter geht. Dann vlt lieber keine all inklusive Jause am Nachmittag anbieten, die meist nur defizitär ist. Unwichtiges streichen und dafür Geld locker machen für Wichtiges! 
Aber am Beispiel Spannleintücher und Gehalt ( gibt noch mehr), sieht man, wie gleichgültig mit Mitarbeitern umgegangen wird. Bei der Bezahlung im Housekeeping ( was in der gesamten Hotellerie der bei weitem anstrengenste Job ist), müsste man ca. das Doppelte  bezahlen, sodass es vertretbar wäre. ABER sehr viele Hotels streben ja nur noch nach Luxus ohne Ende und sind großteils finanziell versklavt. Rechtfertigt jedoch nicht Hungerlöhne zu zahlen, wo wir ohnedies das ganze Luxus Getue im täglichen Leben und Wohnen mitfinanzieren müssen. Wohnen zu legitimen Preisen stirbt automatisch mit der Geburt der Hotspot Touristen Region.
Es dreht sich um schöne, teils auch absolut notwendigen Renovierungen und Erneuerungen, bis hin zu perverser Luxus Varianten im Hotelsegment! Was im übrigen in der Stadt noch viel normaler ist. Geht es dann um die Bezahlung der Mitarbeiter wird gern argumentiert: wir haben enorm in die Renovierung, Umbau, Neubau, etc...investiert., also sie müssen verstehen, dass........
NEIN! Dann muss man anders wirtschaften!
Dann bisschen weniger Luxus und dafür ist eine ordentliche Bezahlung der Mitarbeiter noch möglich, bzw. muss gegeben  sein. Und es soll auch keiner mit Corona argumentieren, denn diese leidigen Themen sind altbekannt. 
Der Gast will und erwartet, heisst es immer. Der Gast kann nur buchen, was angeboten wird. Und will der Gast auch eine Mondfahrt, weil das Ski Vergnügen alleine schön langsam auch zu langweilig oder zu wenig wird, soll dann auch das im Package mit angeboten werden? Wann hört das auf? Überhaupt im Sinne der nächsten Generation(en). Unsere Kinder haben keine Chance mehr zu leistbaren Preisen zu Wohnen. Unsere Heimat ist ein Ausbeutungsmarkt mit Profit für ganz wenige, meist Holländer, etc... Aber das ist ein eigenes Thema mit Ungereimtheiten und Auswüchsen, die viele von uns noch in keinster Weise vertstanden haben. 
Wer sagt, dass wir so viel, und vor allem so viel Luxus ( da ist der ganze Pinzgau absolutes  Negativbeispiel Nummer 1 ) brauchen, hat die Konsequenzen dieses Raubbaus entweder noch nicht verstanden, oder es ist schlichtweg egal, wie auch  Klima und Kinder scheints oft egal sind , oder er ist Nutznießer!! 
Diese Art von übertriebenen und viel zu vielen Unterkünften, braucht NIEMAND. Das ist nur eine Ausrede und/ oder Erklärungsversuch!
Und eine Frage, die man sich automatisch stellt :
Wie können es die HEIMISCHEN Hotelbetriebe und die Verantwortlichen zulassen, dass viele Jahre des Ausverkaufs unserer Heimat zu Höchstpreisen stattfinden konnten, und (lt. Zeitungen und überall zu sehen) immer noch ständig Neueröffnungen über die Bühne gehen. Warum geht die  ansässige, einheimische Hotellerie nicht längst auf die Barrikaden? Diese Masse an zusätzlichen Apart Hotel Komplexen mit Englischen Namen oder by plus Spanisch, mag ja architektonisch eine Augenweide, und finanziell ein Rendite Geldregen sein, aber hat es sicher nicht einfacher gemacht, mit den Herausforderungen im Tourismus umzugehen und zu überleben. Arbeitsplätze ist eine Sache, UMWELT, Ressourcen und Rahmenbedingungen für viele von uns und für die Jungen eine viel wichtigere. Zu legitimen, leistbaren und vertretbaren Preisen wohnen zu können, ist schon lange dem Profitdenken zu vieler geopfert worden. 
Und die Katze beisst sich wie so oft in den eigenen Schwanz, da 
die Anzahl an Arbeitswilligen für die Hotellerie  längst nicht mehr im gesunden Verhältnis zum Arbeitsangebot steht. Also kann es nur eine Schieflage geben! Aber baut nur fleißig weiter! 🤣

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.