Mountainbike-Weltcup

Bei Vali Hölls "Hell of a ride" fieberte auch Ski-Ass Dreßen mit

Souverän in Führung liegend, kam Österreichs Downhill-Star Vali Höll heute beim Downhill-Weltcup in Saalfelden Leogang ausgerechnet in der letzten Kurve zu Sturz. Dennoch rettete die 19-Jährige in ihrem ersten Elite-Weltcuprennen noch Platz zwei ins Ziel.

LEOGANG. Mit über drei Sekunden Vorsprung raste Lokalmatadorin Vali Höll bei ihrem ersten Weltcup-Auftritt in der Elite-Klasse heute dem Ziel in Saalfelden Leogang entgegen, als ein Raunen durch die Zuschauer ging: Ausgerechnet in der letzten Kurve kam die 19-Jährige zu Sturz. Nachdem sie sich rasch wieder aufrappelte, rettete sie sogar noch den zweiten Rang ins Ziel. Eigentlich eine Meisterleistung, dennoch war der Ärger bei Höll zunächst groß: „Ich bin echt ein bissl angefressen auf mich selbst. Ich war zu unfokussiert, habe schon ans Ziel gedacht und die Kurve verkackt. Ich bin einfach extrem ehrgeizig und anderes von mir gewohnt. Dass ich trotzdem noch Zweite geworden bin, ist extrem cool."
Auch, weil die Siegerin keine Geringere als Weltmeisterin Camille Balanche heißt. Diese freute sich nach dem Premieren-WM-Titel im vergangenen Jahr nun auch über ihren ersten Weltcupsieg: „Letztes Jahr der WM-Titel, heute der erste Weltcupsieg - jedes Jahr mag ich Leogang noch ein wenig mehr“, meinte die Schweizerin.

Australischer Sieg bei den Elite-Herren

Dies gilt wohl auch für den Australier Troy Brosnan, der in Leogang seinen ersten Sieg feierte, nachdem er hier schon dreimal am Podium stand. Der 27-Jährige begeisterte das Publikum mit einer extrem angriffigen, risikoreichen Fahrt. Und die brauchte es auch, um das französische Doppelpack rund um Youngster Thibaut Daprela und Amaury Pierron zu sprengen. Ein unfassbar knappes Podium, das letztlich lediglich knapp 1,5 Sekunden trennte: „Der Lauf hat sich heute so gut angefühlt. Ich habe nach der gestrigen Qualifikation viel Selbstvertrauen tanken können und ich wusste, dass ich unten voll riskieren muss“, jubelte Brosnan über seinen ersten Weltcupsieg seit vier Jahren.

Sophie Gutöhrle siegt bei den Juniorinnen

Ganz oben auf dem Stockerl stand heute aber auch eine Österreicherin. Bei den Juniorinnen bestätigte die Oberösterreicherin Sophie Gutöhrle ihre starke Form aus der Qualifikation und holte sich souverän den Tagessieg: „Ein gutes Gefühl, so in den Weltcup zu starten. Heute habe ich alles super erwischt. Die Strecke hier scheint mir einfach zu liegen.“

Ski-Ass als Zaungast

Ein Downhill-Star eines anderen Metiers war heute Zaungast beim Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup in Saalfelden Leogang: Hahnenkamm-Sieger Thomas Dreßen verbringt gerade seine Flitterwochen in Leogang und drückte seinen beiden Buddies, Loic Bruni (FRA) und Finn Isles (CAN), die er bei der gemeinsamen Physiotherapie kennengelernt hatte, die Daumen: „Cool, dass ich hinter die Kulissen schauen darf. Es ist echt Wahnsinn, was die Fahrer hier leisten und natürlich ein Traum, dass auch wieder so viele begeisterte Zuschauer dabei sein dürfen“, so der deutsche Abfahrer und Wahl-Oberösterreicher.