Arbeiterkammer Zell am See
Betriebsräte sind von Vorteil für Unternehmen

AK-Chef Manfred Fellerer an seinem Arbeitsplatz

Manfred Fellerer, der Chef der Arbeiterkammer Pinzgau, berichtet über seine Eindrücke im ersten Jahr.

ZELL AM SEE. Vor genau einem Jahr hat Manfred Fellerer die Leitung der Bezirksstelle der Arbeiterkammer im Pinzgau übernommen. Das Angebot kam damals für den Zentralbetriebsrat der Wolfram AG in Mittersill überraschend, er habe sich nicht als logischer Nachfolger von Margit Pfatschbacher gesehen. Im BB-Interview zieht er Bilanz über das erste Jahr:

Sie waren für 400 Mitarbeiter verantwortlich, nun sind es nur noch vier. Wie schwer war der Umstieg?
MANFRED FELLERER: Ich war sehr viel unterwegs, zwischen Wien und dem Standort in der Steiermark. Ich bin froh, dass ich durch meine neue Aufgabe wieder mehr Zeit im Pinzgau und bei meiner Familie verbringen kann. Der Beginn war sehr arbeitsintensiv. Ich war überrascht, dass sich so viele Leute an die Arbeiterkammer wenden. Die Wolfram AG war sehr gut organisiert, da waren keine Kontakte zur AK notwendig.

Wie schaut die Situation bei anderen heimischen Betrieben aus?
Viele Unternehmen im Pinzgau haben leider keinen Betriebsrat, denn die Chefs gehen davon aus, dass sich die Mitarbeiter schon melden, wenn etwas nicht passt. Das ist meist jedoch nicht der Fall, und die Unzufriedenheit steigt. Mit einem kompetenten Betriebsrat, der sich gut auskennt, gibt es weniger Reibereien in einer Firma, davon profitieren also auch die Arbeitgeber. Betriebsräte sind für Firmen auf jeden Fall ein Vorteil.

Wo gibt es denn die meisten Probleme?
Im Handel und Gewerbe gibt es eher Betriebsräte, da ist die Situation einfacher. Im Hotel- und Gastgewerbe wäre das auch notwendig. Ich würde das sehr empfehlen, aber leider sind viele Betriebe diesem Thema gegenüber negativ eingestellt. Wer mit seinen Mitarbeitern fair umgeht, hat aber nichts zu befürchten.

Was entgegnen Sie Kritikern der Pflichtmitgliedschaft?
Diese ist extrem wichtig, damit Arbeitnehmer zu ihrem Recht kommen. Ich bin sehr betroffen, dass die Kammerumlage gekürzt werden soll, damit wäre die AK nicht mehr so handlungsfähig. Um nur sieben Euro pro Monat bietet unser engagiertes Team ein breites Leistungsangebot, das heißt nicht nur kompetente Beratung, sondern auch Interventionen, wenn notwendig.

Was sind wichtige Themen, wo sind Änderungen notwendig?

Ein breites, kostengünstiges Angebot des öffentlichen Verkehrs wäre für die Pendler sehr wichtig. Auch bei der Kinderbetreuung bedarf es noch in einigen Orten Verbesserungen, und im Gastgewerbe gibt es immer wieder Fälle, wo wir einschreiten müssen.

AK Zell am See

1631 persönliche Beratungen
6664 telefonische Beratungen
236 Interventionen und
156.000 Euro erkämpfte Beträge
44 Klagen mit
133.000 Euro erstrittener Summe

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