Bürgerversammlung in Saalfelden
Verkehr und Wohnbau waren die brisantesten Themen bei der Bürgerversammlung in Saalfelden.
SAALFELDEN. Insgesamt gaben Bürgermeister Erich Rohrmoser, seine Stellvertreter und die Stadträte acht Vorträge zum Besten. Verkehrsstadtrat Thomas Schweighart (FPÖ) behandelte traditionell das brisanteste Thema und sah sich mit den meisten Fragen konfrontiert. Was den Dauerbrenner B311-Umbau betraf, fielen die Antworten jedoch recht eintönig aus. „Ich weiß es nicht“, klagte der Saalfeldner und bemängelte, dass es faktisch keinen Informationsfluss zwischen Landesregierung und der Stadtgemeinde gibt. Die wohl aufseheneregendste Wortmeldung kam von Ernst Neumaier, der kritisierte, dass, obwohl die Bauarbeiten zur Verbreiterung der Kreisverkehre und den mehrspurigen Ausbau bereits laufen, die Gemeinde nicht den vom Land benötigten Grund bei der Feuerwehr abtritt, um einen vierspurigen Ausbau zu verwirklichen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Haltung hier im Saal jemand versteht, oder irre ich mich da“, sagte Neumair und fand dabei auch hörbar breite Zustimmung. Schweighart glaubt, dass durch die Verkleinerung des Grundstücks die Feuerwehr bei der Ausfahrt Probleme bekommen würde und so ein Sicherheitsproblem entstehen könnte. Andere wiederum vermuten, „dass FPÖ und SPÖ - die ja stets auf die Umfahrung beharrten - aus Trotz den nötigen Grundstücksstreifen nicht abtreten.“ Wenngleich Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) klarstellte „Ich habe bei Verkehrslandesrat Hans Mayr einen ,Wunschzettel‘ für bauliche Verkehrsmaßnahmen in Saalfelden deponiert. Sollten wir uns hier einigen können, kann auch die vierte Spur realisiert werden. Fakt ist: Die Verkehrssituation in Saalfelden muss sich ändern.“ Seit Jahren beschäftigt das Thema Verkehr die Saalfeldner nun schon massiv, es gab auch Stimmen die sich gewünscht hätten, „dass auch jemand von der Landesregierung hier wäre und zu der ganzen Causa Stellung nimmt.“
Wohnungen
Baustadtrat Gerhard Reichkendler (SPÖ) stellte in seiner Rede mehrere bereits realisierte und im Bau befindliche Projekte vor und verwies auf eine hohe Zahl an Miet-, Kauf- und auch Mietkaufwohnungen, die in Saalfelden entstanden sind und entstehen. Was nicht nur auf Gegenliebe stieß, einige Bürger kritisierten „die dichten Verbauungsmaßnahmen und dass die Gebäude immer höher werden“. Hier konterten Reichkendler und Rohrmoser aber gleichermaßen: Ein hoher Bedarf an Wohnungen sei nach wie vor gegeben, auch wenn es nicht immer den Anschein habe. Generell gilt Saalfelden als jene Pinzgauer Gemeinde, die sich dem Thema leistbares Wohnen am stärksten annimmt. „Zudem bestätigen auch Studien, dass auch in den kommenden Jahren ein entsprechender Bedarf an Wohnungen gegeben ist“, so Rohrmoser.
Bauhofgelände
Neben dem Thema Rohrmoser-Gründe wurde vor allem auch das alte Bauhofgelände diskutiert. Seit Jahren liegt dieses Gelände brach, obwohl es Pläne gibt. Es fehle aber vor allem an einem: Geld. Dass man in dieser Causa „nichts übers Knie brechen möchte“ - so tönte es vom Podium - wurde von vielen im Saal dann doch mit einem süffisanten Lächeln quittiert.
Keine Wortmeldung zum Sportzentrum
Insgesamt war die Veranstaltung im Congress Saalfelden mit rund 400 Bürgern sehr gut besucht. In den meisten Ressorts (Soziales, Sport, Umwelt) wurde vonseiten der Bürger nichts bemängelt. Überraschend: Zum Thema Sportzentrum gab es keine einzige Wortmeldung. Offenbar haben die Bürger den Schlagabtausch der einzelnen Parteien sowie der entsprechenden Bürgerinitiative satt. So meldete sich nicht einmal ein Vertreter einer der vielen betroffenen Vereine zum Thema zu Wort.
Fotos: Pfeffer
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