Gastronomie und Hotellerie
Hier bietet das Arbeiten im Tourismus mehr
Viele Betriebe klagen über fehlendes Personal, dabei bieten die Berufe in der Gastronomie und Hotellerie oft mehr als es anfangs scheint.
NEUKIRCHEN, KÖNIGSLEITEN. Die Zeiten in der Gastronomie ändern sich und es wird immer schwieriger, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. "Wir hatten immer jahrelange Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, teilweise bis zur Pension. Da mussten wir nie neues Personal suchen", erklärt Norbert Unterrassner, Besitzer des Gasthofs Friedburg in Neukirchen.
Corona ist noch immer spürbar
In Coronazeiten hat sich viel geändert und die meisten konnten es sich nicht mehr leisten, auf einen Saisonstart zu warten. Der Gasthof Friedburg konnte zuvor immer damit punkten, lange Öffnungszeiten und kurze Zwischensaisonen zu haben, inzwischen ist es nicht mehr so einfach.
Arbeit, in der man sich selbst verwirklicht
Dabei bieten die Berufe in der Gastronomie und Hotellerie mehr, als es scheint. "Ein Koch zu sein fordert viel Kreativität", erklärt Magret Unterrassner, Ehefrau von Norbert Unterrassner. Es sei eine kreative Arbeit, in der man sich selbst verwirklichen könne.
Mehr als nur Essen bringen
Ebenso haben Kellner und Kellnerinnen mehr Aufgaben, als nur Bestellungen aufzunehmen und das Essen zu bringen. "Es gibt einen gesellschaftlichen Aspekt", erklärt Norbert Unterrassner. Viele würden tatsächlich auch aufgrund bestimmter Kellner und Kellnerinnen wieder ins Restaurant kommen und nach ihnen fragen.
"Man ist ein bisschen Psychologe"
"Man bildet Beziehungen zu den Gästen", erklärt die Familie. "Wenn Gäste anonym sein wollen, dann gehen sie in ein großes Hotel, hier suchen sie Kontakt." Als Gastwirt und Kellner oder Kellnerin spricht man mit den Gästen und hört ihnen zu, sie fühlen sich dadurch verstanden. "Zum Teil ist man ein bisschen Psychologe", meint Norbert Unterrassner mit einem Schmunzeln.
Eine große Familie
Patricia Van der Heide vom Aparthotel Sterngucker in Königsleiten betont, wie wichtig es sei, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das Gefühl zu geben, Teil der Familie zu sein. Der Betrieb zählt viele langjährige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, unter anderem den Küchenchef, der bereits seit zehn Jahren Teil des Teams ist.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen mitwirken dürfen
"Er hat das Gefühl, dass es seine Küche und sein Betrieb sind, deswegen sucht er sich sein eigenes Küchenteam zusammen. Dadurch haben wir ein großes Engagement von unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, weil sie so viel mitwirken können", erklärt Patricia Van der Heide. Persönlich sei es ihr zudem wichtig, dieses Gefühl des "Dazugehörens" auch den Gästen zu vermitteln.
Ein Ort, wo Gäste sie selbst sein können
Es würde eine persönliche Verbindung zwischen Gästen und Personal bestehen, betont sie. Als Unternehmer ist es ihr und ihrem Ehemann Jeroen Van der Heide vor allem wichtig, den Gästen einen Ort zu bieten, wo sie sein können wie sie wollen. "Sie müssen sich nicht anders verhalten als bei ihnen daheim. Die Gäste sollen das Gefühl haben, nach Hause zu kommen.", erklären sie.
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