Panoramakino ist eine Weltneuheit
In Mittersill gibt es mit dem nagelneuen 360°-Panoramakino eine Attraktion, die einzigartig ist.
MITTERSILL. „Wenn wir in einem Radius von 360° filmen, wie schaffen wir es dann, dass sich der Kameramann nicht selbst im Bild steht - das war eine der ersten Fragen die wir uns stellten, als wir mit dem Projekt begannen“, erzählt Michael Schlamberger. Der Filmemacher uns sein Team haben auf diese und auf viele andere Fragen Antworten gefunden und das geschafft, an dem bislang sogar Hollywood gescheitert war: Bewegte Filmaufnahmen im Rundumblick.
Akribisch wurde an dem Konzept für die technische Umsetzung gearbeitet. Danach folgten ein Jahr lang Dreharbeiten an den faszinierndsten Orten im Nationalpark Hohe Tauern, weitere sechs Monate dauerten die Nacharbeiten im Studio. Seit vergangenen Freitag hat Schlamberger Pioniertstatus in der Szene und Mittersill ist um eine echte Weltneuheit reicher. Den es gibt kein vergleichbares Kino rund um den Globus.
Acht hochauflösliche HD-Kameras liefen bei den Dreharbeiten über ein „Spiegelsystem“ gleichzeitig. Bei den Dreharbeiten selbst entstanden pro Filmminute unfassbare 250 GB Datenvolumen. „Das Material in freier Natur irgenwo am Berg doppelt downzuloaden und zu sichern, war eines der größten Probleme“, erzählt Schlamberger. Die Tatsache, dass die Bilder nicht auf einer glatten Oberfläche wie im herkömmlichen Kino sondern auf „Zylinderstücken“ eines 360°-Kreisels wiedergegeben werden sorgte für eine weitere große Herausforderung.
Das Bezirksblatt war vergangene Woche bei der exklusiven Mini-Präsentation dabei. Unglaubliche Aufnahmen im Hollersbacher Tal, im Rauriser Urwald, unter Wasser, in der Gletscherhöhle, am Gipfel eines Berges oder mitten auf einem Floß stehend, aus der Vogelperspektive und, und, und - der Besucher begibt sich auf eine spannende 13-minütige Reise und ist dabei stets der 360°-Perspektive ausgesetzt. Die Sinne werden derart getäuscht, dass man glaubt, das Kino bewegt sich. Begleitet wird das Spektakel von einer realistischen Geräuschkulisse, die es in sich hat.
Norbert Winding vom Haus der Natur war seinerzeit Impulsgeber für das Projekt und die Idee: „Es geht bei dem Film weniger darum Fakten, als Emotionen zu vermitteln. Wie das umgesetzt wurde ist schlichtweg ein Hammer.“ Nationalpark-Direktor und Zentrumschef Christian Wörister ergänzen: „Jeder Vierte der das Schutzgebiet des Nationalparks Hohe Tauern besucht, schaut sich auch mindestens eine unserer vielen Indoor-Attraktionen und Ausstellungen an. Im internationalen Nationalpark-Vergleich ist es nur jeder Zehnte.“
Auch die „Making of“-Ausstellung unter dem Kino bietet viele Highlights. Heute, Mittwoch, wird das 2,8 Millionen Euro-Projekt offiziell eröffnet.
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