Projekt Hochsonnberg
Schmitten-Ausbau vorerst aufgehalten

Auf diesem Areal in Piesendorf soll die Talstation entstehen. | Foto: BB
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Der Piesendorfer Hochsonnberg bleibt weiter "pistenfrei", die Genehmigung des Projekts wurde aufgehoben.

PIESENDORF. Die Schmittenhöhebahn AG will mit dem Projekt Hochsonnberg das Skigebiet erweitern, Piesendorf soll mit zusätzlichen vier Liftanlagen und 23 Hektar Pistenfläche an die Schmittenhöhe angeschlossen werden. Auch eine Beschneiungsanlage mit Speicherteich ist vorgesehen. Bereits vor über zehn Jahren wurde mit der Planung begonnen, es folgten eine positive Umweltverträglichkeitsprüfung, Einsprüche wurden vom Bundesverwaltungsgericht (Bvwg) abgewiesen.

Fehlendes öffentliches Interesse

2018 erhoben Naturschutzbund, Alpenverein und die Bürgerinitiative "Rettet den Hochsonnberg" erneut Revision. Nun hat der Verwaltungsgreichtshof (VwGH) die Genehmigung des Projekts aufgehoben. Der Grund dafür: Aus rein betriebswirtschaftlichen Interessen lässt sich laut VwGH noch kein besonders wichtiges öffentliches Interesse ableiten. Das Projekt wird somit verzögert.

"Auch wenn wir mit dem Projekt noch nicht starten können, so hoffen wir dennoch auf eine baldige Umsetzung", so Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn. "Aus touristischer Sicht ist das Projekt unverzichtbar, wenn die Region Zell am See-Kaprun ihre Position als hochattraktive Wintersportdestination halten will. Zugleich werden damit die angrenzenden Gemeinden Piesendorf und Niedernsill touristisch aufgewertet", heißt es seitens der Schmittenhöhebahn AG.

"Das Projekt Hochsonnberg ist für die Region sehr wichtig und bringt viele Vorteile."
– Schmitten-Vorstand Erich Egger

"Klimaschutz hat Vorrang"

"Die Nächtigungszahlen in der Tourismusregion Zell am See – Kaprun wie auch in der Gemeinde Piesendorf sind auch ohne Hochsonnberg im letzten Jahrzehnt weiter gestiegen", entgegnet Heinrich Schellhorn, Landeshauptmann-Stellvertreter und Landessprecher der Grünen.

"Der Auftrag des VwGH, Alternativen zu diesem Projekt zu prüfen, ist ernst zu nehmen. Bei den derzeitigen Projektplänen gibt es merkliche nachteilige Auswirkungen auf den Natur- und Umweltschutz. Anstatt ein über zehn Jahre altes Projekt weiter zu verfolgen, kann hier ein Neustart zu einem besseren Ergebnis führen. Klimaschutz muss auch im Wintertourismus Vorrang haben".

"Grenzenloses Wachstum darf nicht mehr mit dem öffentlichen Interesse begründet werden."
– Grünen-Sprecher Ferdinand Salzmann

Ferdinand Salzmann, Sprecher der Grünen Pinzgau, ergänzt: "Wenn selbst der Verwaltungsgerichtshof kein öffentliches Interesse an neuen Liftanlagen am Piesendorfer Hochsonnberg sieht, so wollen die Pinzgauer Grünen umso mehr diese Feststellung bekräftigen. Das öffentliche Interesse hat mehr denn je die Erhaltung unberührter Naturräume, sowie den Umwelt- und Klimaschutz zu berücksichtigen", so Salzmann.

Projekt soll Verkehr entlasten

Das Projekt Hochsonnberg bringe zahlreiche Vorteile, heißt es seitens der Schmittenhöhe. Einer davon sei, dass sich durch die geplante Talstation in Piesendorf der Verkehr besser zwischen Piesendorf-West, Kaprun und Schüttdorf verteilen würde.

"Anstatt ständig in die Höhe zu streben, möge sich die Schmittenhöhebahn an der Umsetzung des Kapruner Astes der Pinzgauer Lokalbahn beteiligen", wünscht sich Grünen-Sprecher Ferdinand Salzmann sinngemäß. Als maßgeblicher touristischer Player liege es auch in ihrer Mitverantwortung, die Verkehrsströme im Tal auf platzsparende und klimafreundliche Verkehrsmittel umzustellen, so Salzmann. 

Das Projekt Hochsonnberg

Für die Erweiterung des Skigebietes sind drei Sesselbahnen, eine 10-Einseilumlaufbahn, vier Pisten und ein multifunktionaler Skiweg sowie eine Beschneiungsanlage mit Speicherteich vorgesehen. Insgesamt wird das Skigebiet um eine Pistenfläche von 23 Hektar wachsen. Die Talstation in Piesendorf wird als Skizentrum mit Bistro, Skischule und Sportshop errichtet und Stellplätze für etwa 700 Pkws und rund 20 Busse bieten. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden rund 75 Mill. Euro betragen.

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