Die Zwei-Klassen Bauern in Bruck

Landwirtin Katharina Schwab-Hutter mit ihrem Golden Retriever auf ihren feuchten Wiesen - im Hintergrund Schüttdorf.
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  • Landwirtin Katharina Schwab-Hutter mit ihrem Golden Retriever auf ihren feuchten Wiesen - im Hintergrund Schüttdorf.
  • hochgeladen von Gudrun Dürnberger

BRUCK. Auf den Feldern von Katharina Schwab-Hutter watet man in Wasserlachen. Es sind durch das Grundwasser feuchte Wiesen, von Hochwasser sind sie nicht betroffen. Noch nicht. Die Brucker Bäuerin ist wütend. Sie hat am 31. August ein Schreiben erhalten, dem sie bis Ende September zustimmen soll.

Bedrohliche Entwicklung

In dieser kurzen Zeit soll sie eine Entscheidung treffen, die gravierende Auswirkungen auf sie und ihre Nachkommen hat. Sie soll einem Projekt zustimmen, durch das in Zukunft ihr Grund vom Hochwasser bedroht ist, damit Schüttdorf geschützt wird. "Unser Hof liegt in der Nähe des Ortszentrums von Bruck, alle unsere Felder befinden sich aber im Zeller Becken. Wir besitzen insgesamt 10,65 Hektar, davon sind neun genau in dem Gebiet, das wie eine Badewanne aufgeschüttet werden soll. Momentan sind wir vom Hochwasser nicht betroffen, aber wenn dieses Projekt verwirklicht wird, sind alle unsere Felder in der roten Zone", schildert sie empört.

"Rund um unseren Hof haben wir überhaupt keinen Grund, wir können nur diese Wiesen bewirtschaften", schildert sie ihre prekäre Lage. Seit Generationen werde der Hof, den sie von ihren Eltern geerbt hat, bewirtschaftet, während die Gebäude in Schüttdorf erst in jüngerer Zeit errichtet wurden - wohl wissend, dass sie sich in gefährdeter Lage befinden, so Schwab. Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, sei ihr Land wertlos. "Wir könnten nicht einmal mehr einen Stadl darauf errichten und wenn es geflutet wird, haben wir nicht nur Wasser, sondern auch Schlamm auf den Wiesen, dann fällt die Ernte aus", ergänzt ihr Mann Helmut. Den betroffenen Bauern werden finanzielle Entschädigungen angeboten. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Vereinbarung bis Ende September unterschrieben wird. "Sollte bis dorthin keine unterschriebene Vereinbarung vorliegen, so sind sämtliche Entschädigungsansprüche über den Rechtsweg geltend zu machen", heißt es in dem Schreiben des Wasserverbandes Hochwasserschutz Zeller Becken, das die beiden als Drohung empfinden. Entschädigungszahlungen nützen Familie Schwab ohnehin nichts. Sie befürchtet, ihre Landwirtschaft unter diesen Umständen nicht fortführen zu können. Was sie besonders erzürnt, ist die drohende Ungleichbehandlung der Grundbesitzer. Denn manche Flächen, die derzeit Grünland sind, aber in der roten Zone liegen, sind nach den geplanten Maßnahmen geschützt und sollen als Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

Ungerechte Behandlung

Das derzeit bestehende Gewerbegebiet rund um das Lagerhaus würde dadurch entsprechend erweitert. "Das bedeutet eine immense Aufwertung dieser Flächen, die Brucker Bauern werden dadurch in zwei Klassen geteilt", empört sich Katharina Schwab. "Ohne Damm sind wir alle gleichberechtigt, plötzlich entstehen hier extreme Unterschiede". Es gäbe auch keine seriöse Information darüber, ob die Entlastungsstraße über den Flughafen, die direkt an ihren Feldern vorbeiführt, gebaut werden soll. Das hänge vom Hochwasserschutz ab, heißt es seitens der Politik.

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