Gruberbauer setzt auf Artenvielfalt

Biodiversität: Landesrätin Maria Hutter,  Bio Austria Berater Markus Danner, Biobauer Ernst Moßhammer und Andreas Schwaighofer (Bio Austria GF). | Foto: Wolfgang Dürnberger
  • Biodiversität: Landesrätin Maria Hutter, Bio Austria Berater Markus Danner, Biobauer Ernst Moßhammer und Andreas Schwaighofer (Bio Austria GF).
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SAALFELDEN. Landwirtschaft und Artenvielfalt – dass diese Symbiose bestens funktioniert, beweist die Familie Moßhammer in Saalfelden, vulgo Gruberbauer. Seit mehreren Jahren geht der Biobetrieb im Ortsteil Haid konsequent daran, die Biodiversität der Wiesen gezielt zu verbessern. Davon überzeugte sich kürzlich auch Naturschutzlandesrätin Maria Hutter.

Wie funktioniert eine abgestufte Grünlandbewirtschaftung? Welche Vor- und Nachteile hat dieser Schritt für den Betrieb? Über diese Fragen wurde beim Betriebsbesuch der Landesrätin gesprochen, der es ein Anliegen ist, das gegenseitige Verständnis zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu verbessern.

Kein Kraftfutter und gesündere Tiere

Für Karin und Ernst Moßhammer war es der hohe Betriebsmitteleinsatz, der sie zu einer geänderten Bewirtschaftungsweise bewogen hat. „Wir wollten ganz einfach den Kraftfutteranteil reduzieren und gleichzeitig die Tiergesundheit verbessern“, meint der Landwirt rückblickend. Geworden ist es letztendlich eine gesamte Betriebsumstellung: So werden beispielsweise seit mittlerweile sieben Jahren im Stall keine Antibiotika mehr verwendet, es gibt nur mehr Rinder mit Hörnern und diese erhalten seit fast fünf Jahren auch kein Kraftfutter mehr.

Lebensraum für Insekten

Eine der Herausforderungen war die Umstellung der Wiesen auf eine abgestufte Düngeintensität. Konkret bedeutet dies, dass bessere Standorte mehr Dünger erhalten, schwächere hingegen nicht mehr oder kaum noch gedüngt und abgemagert werden. „So eine Umstellung geht nicht von heute auf morgen und verlangt auch, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt“, weiß Moßhammer.

Von den insgesamt 26 Hektar seiner Wiesen und Weiden sind mittlerweile rund fünf Hektar Biodiversitätsflächen mit einer großen Vielfalt an verschiedenen Kräuter-, Gräser- und Hülsenfrüchtler-Arten. Diese werden bewusst auch als Lebensraum für Insekten wie Schmetterlinge oder als Futterflächen für Bienen gesehen. Und - obwohl der Gräseranteil gesunken ist, wird das Futter von den Tieren extrem gerne gefressen.

Betriebswirtschaftliches Nullsummenspiel

Für den Biobetrieb hat sich die Umstellung in Summe jedenfalls gelohnt: „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es ein Nullsummenspiel“, resümiert der Gruberbauer: „Gewonnen haben wir vor allem bei der Lebensqualität. Die Tierhaltung ist heute weit unproblematischer und insgesamt ist der Aufwand geringer geworden.“

Auf den Standort kommt es an

„Die abgestufte Grünlandbewirtschaftung sollte für Biobetriebe zur Methode der Wahl werden, sie ist aber auch für den konventionellen Betrieb ein sehr interessanter Ansatz“, ist auch Markus Danner von Bio Austria Salzburg überzeugt. Auf vielen Höfen, so der Experte weiter, seien leistungsfähige Grünlandstandorte eher unterversorgt. Durch eine bessere Düngung könnte man auf diesen Flächen nicht nur den Mengen-, sondern auch den Eiweißertrag erhöhen. Auf schwachen Standorten sei die Wirkung des Düngers ohnehin gering. Auf schwierig zu bearbeitenden (Steil-)Flächen ließe sich durch weniger Schnitte der Arbeitsaufwand verringern, ohne in Summe jedoch weniger Futter zu haben.

Mehr gezielte Beratung

Danner sieht in der abgestuften Bewirtschaftung einen klaren wirtschaftlichen Nutzen für die Betriebe, wenn man die Umsetzung gezielt macht: „Wichtig ist, dass man den Pflanzenbestand durch Bewirtschaftungsmaßnahmen in die richtige Richtung lenkt.“ Bio Austria will daher auch die Beratung in diesem Bereich ausbauen. Landesrätin Maria Hutter sagte dabei ihre Unterstützung zu.

Text: LMZ

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