Heftige Kritik am Kraftwerk an der Saalach

Auf der Höhe der Köstlerbrücke ist das Kraftwerk geplant. | Foto: Hans Peter Wimmer
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  • Auf der Höhe der Köstlerbrücke ist das Kraftwerk geplant.
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UNKEN. Als vergangene Woche bei der öffentlichen Sitzung der Gemeindevertretung die Pläne für ein Kraftwerk an der Saalach vorgestellt wurden, war der Ansturm enorm. "Das habe ich überhaupt noch nie erlebt", zeigte sich Bürgermeister Hubert Lohfeyer (ÖVP) überrascht von dem starken Interesse. "Das waren zum Großteil Auswärtige, ich hab' kaum jemanden gekannt".

Besonders stark vertreten waren Mitglieder des Fischereiverbands und von Naturschutzorganisationen sowie Kanuten und Rafter, denn sie alle stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Ein Teil des Wassers soll im Ortsteil Niederland abgeleitet und über einen Stollen ins Kraftwerk im bayrischen Schneizlreuth transportiert werden. Das soll Strom für 13.000 Haushalte erzeugen.

Katastrophe für die Fische

Reinhard Riedlsperger, Pinzgauer Bezirksfischermeister, spricht von einer Katastrophe für die Fische. "Die Saalach ist hier noch ein naturbelassener Fluss mit einem intakten Lebensraum für Wassertiere. Es gibt in Salzburg nur mehr wenige Abschnitte von Fließgewässern, die so eine Struktur aufweisen. Gerade die stark bedrohte Äsche hat in diesem Bereich noch ihren idealen Lebensraum", gibt er zu bedenken.

Andreas Voglstätter von "Motion Outdoor" in Lofer bietet an der Saalach seit 30 Jahren Wildwassersportarten an. Wenn das Kraftwerk kommt, wäre es damit vorbei, wie er meint: "Der Knackpunkt ist, wie viel Restwasser dann noch fließt. Dazu waren die Angaben nicht aussagekräftig. Aber wir haben ja bereits den Vergleich mit einem Kraftwerk in St. Martin. Auch dort können wir unsere Aktivitäten seit der Inbetriebnahme nicht mehr ausüben." Voglstätter bezweifelt auch, dass genug Energie gewonnen werden könnte.

Keine Energiediskussion

Bürgermeister Lohfeyer hatte aufgrund der vielen Interessenten ausnahmsweise Fragen aus dem Publikum zugelassen, musste schließlich jedoch ermahnen, dass es sich nicht um eine Diskussionsrunde handle. "Eine Gemeindevertretungssitzung ist nicht dazu da, um energiepolitische Fragen zu klären", so Lohfeyer. Er habe der Betreibergesellschaft empfohlen, intensive Öffentlichkeitsarbeit zu machen und vorgeschlagen, eine eigene Informationsveranstaltung für die Bürger abzuhalten. Zu seiner eigenen Meinung gefragt, betonte er, dass die Gemeinde sich das in Ruhe anschauen werde. "Soviel ist klar, die Eingriffe werden auf Unkner Seite vorgenommen, während die Wertschöpfung in Deutschland passiert."

Lesen Sie dazu den Kommentar der Woche: Der Fortschritt fordert Opfer

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