Lehre 2019
Einzigartig in Salzburg
- Leon Freiberger macht derzeit bei der Hutmacherei Zapf seine Ausbildung.
- Foto: Anita Marchgraber
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Es gibt ihn noch den Hutmacher, und das nicht nur bei Alice im Wunderland, der 20-jährige Leon Freiberger macht bei Zapf, dem letzten Hutmacher Betrieb Salzburgs, seine Lehre.
WERFEN. 2018 gab es in ganz Österreich nur drei Lehrlinge. Leon Freiberger aus Wals hat sich noch für diese Lehre entschieden und macht sie beim letzten Hutmacher in Salzburg, der Firma Zapf in Werfen. Der 20-jährige Leon Freiberger aus Wals hatte den berühmten Aha-Moment bei seiner Berufswahl. Mit 15 machte der angehende Hutmacher ein Praktikum bei einem Salzburger Herrenschneider. "Dieser erzählte mir viel von seiner Zeit bei den Festspielen, wo er Kopfaufbauten und Hüte für die Kostüme machte. Da hat es bei mir klick gemacht und ich wusste, ich will Hutmacher werden", erzählt Freiberger.
Einer seiner Art
Im gesamten Land Salzburg gibt es nur noch einen Handwerksbetrieb, der Hüte herstellt und Lehrlinge ausbildet. Die Hutmacherei Zapf in Werfen macht seit 1893 Hüte, großteils in Handarbeit. "Wir nehmen immer nur einen Lehrling auf, da wir wirklich wollen, dass er das Handwerk erlernt und keine billige Arbeitskraft sein soll", erklärt Chefin Theresia Bartolot. Leon Freiberger hat eineinhalb Jahre gewartet bis er seine Lehre bei Zapf antreten konnte. "Letzten Juni wurde unser vorheriger Lehrling fertig, sie arbeitet jetzt in Linz als Hutmacherin", erzählt Bartolot. Für gewöhnlich dauert die Ausbildung zum Modist und Hutmacher drei Jahre. Freiberger darf eine verkürzte Lehrzeit machen, da er zuvor die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Mode Annahof in Salzburg abgeschlossen hat. Jetzt wird er gemeinsam von Theresia Bartolot im betriebswirtschaftlichen und ihre Mitarbeiterin Elfie Schwarzenberger im handwerklichen Bereich ausgebildet.
- Man sieht dem 20-jährigen Walser die Freude an seinem Beruf an.
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Gut behütet
Laut dem Berufslexikon fällt die Lehre Modist und Hutmacher in die Überkategorie Bekleidungsgestalter. Hier werden Kopfbedeckungen aller Art für Damen, Herren und Kinder hergestellt. In kleinen Gewerbebetrieben sind das meist Einzelstücke (Modellhüte), die händisch hergestellt werden. In der Industrie werden Hüte und Kappen arbeitsteilig in Serienproduktion gefertigt (Konfektionsware). Der Spezialbereich der Kappenmacherei umfasst Sportkappen und Uniformkappen (z.B. für Bundesheer, Polizei, Gendarmerie, Post, Bahn) sowie Nachbildungen historischer Kappenformen (z.B. für Film- oder Theaterausstattungen).
Potential entdeckt
Freiberger gefällt an seinem Beruf, dass er so vielseitig und kreativ arbeiten kann. "Das Handwerk hat viel Potential, das andere so nicht immer sehen", begeistert sich der Lehrling. Bei Zapf bekommt er auch die Freiheiten seine Ideen zu verwirklichen, mit seinem Kürzel LF hat er schon einige moderne Hüte gestaltet, welche die Zapf-Kollektion zusätzlich auffrischen.
Besuch beim Hutmacher
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