"Für meine Alm halte ich mich fit"

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GROSSARL (ap). "Im 54-Jahr, da bin ich das erste Mal auf die Hühnerkaralm gekommen. Es war ein schlechter Sommer mit Schnee im Juni", erinnert sich die heute 83-jährige Brigitte Pirchner. 60 Almsommer hat sie seither dort verbracht. Jahre, in denen sich viel getan hat.

Bevor der Hahn kräht

"Damals hieß es früh aufstehen. Noch vor Sonnenaufgang um halb Vier. 18 Kühe wurden in den Stall getrieben und alle mit der Hand gemolken", erinnert sich die Hüttschlagerin, deren Mama starb, als die sechs Jahre alt war. Nachdem die Milch verarbeitet war, gab es erstmal Frühstück. "Wir kochten Muas, damit wir Kraft für die Tagesarbeit hatten."

Mit der Kraft der Hände

Kraft, viel Kraft brauchte die junge Sennerin auch für das händische Abtreiben der Milch in der Zentrifuge, sowie für das Butterrühren. "Heute ist die Arbeit noch die gleiche, nur halt mit Strom betrieben. Das spart Anstrengung", schmunzelt die achtfache Oma und dreifache Uroma. Ehemann hatte sie aber keinen. "Die Alm ist so schön, da braucht man keinen Mann. Und außerdem habe ich mir dadurch sicher einige graue Haare erspart", lacht Brigitte Pirchner zufrieden.

Der Lohn harter Arbeit

Der Lohn der vielen Arbeit auf 1.700 Metern Seehöhe war der jährliche Almabtrieb. Vorausgesetzt, es war ein "reimiger", also glückvoller Sommer: "Wenn man das Vieh aufkranzt und ins Tal fährt, das war immer so schön. Wenn Tiere durch einen Absturz oder Blitzschlag verunglückten, gab es leider keinen prunkvollen Abtrieb", schwelgt die Hüttschlagerin in Erinnerungen.

"Wollte nie was anderes"

Vieles wurde auch mit dem Bau der Seilbahn 1971 besser. Heute ist die Hühnerkaralm, die dem Vorderaschaubauern gehört, bewirtschaftet und Brigitte Pirchner hilft noch immer mit, wo sie nur kann.
Vorallem die Tradition und das Wissen um das Käsen gibt sie in vierter Generation an die Besitzer der Hütte weiter. Wäre sie nochmal jung und hätte heute die Wahl, würde sie gerne in einer Gärtnerei arbeiten. Für die damalige Zeit gab es aber nichts anderes, als die Alm für sie. Und das war gut so. Bis heute.

Alm als Gesundheitselexier

Den Winter verbringt Brigitte Pirchner gemütlich im Kreis ihrer Familie und beim Stricken. Gesundheitlich geht es ihr in der kalten Jahreszeit oft nicht so gut. Doch sobald die ersten Blumen sprießen, ist es Zeit für sie, wieder auf die Beine zu kommen.
Denn: Brigitte Pirchner muss auf die Alm. Unbedingt. Auch in den nächsten Jahren noch. Bis es ihr körperlich nicht mehr möglich ist, gehört die Hühnerkaralm – die Liebe ihres Lebens – zu ihr.

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