Alte Tradition neu gelebt
Räuchern aus dem Küchenkastl
Das Räuchern gehört in unserer Region zur Adventszeit zum gelebten Brauchtum. Vor allem in den Rauhnnächten ist das alte Ritual sehr beliebt, und doch von Haus zu Hof so unterschiedlich zelebriert. Viele kennen die Tradition bestimmt von früher und sind mit Oma selbst am Heilig Abend "ausräuchern" gegangen, meist mit Weihrauch in der Räucherpfanne. Doch es muss nicht immer Weihrauch sein. Und auch das "wie" hat sich weiterentwickelt.
ALTENMARKT. Am Heilig Abend beginnen traditionell die Rauhnächte, eine magische und wichtige Zeit mit viel Tradition für viele Pongauer. Die 12 Nächte zwischen den Jahren sind so genannte "geschenkte" Zeit, wo man zur Ruhe kommen, das alte Jahr verabschieden und sich frei für das was kommen mag, machen darf. Dabei gibt es regional unterschiedliche Rituale und Herangehensweisen. So feiern manche sogar ab der Wintersonnwende, andere räuchern nur an den vier "fetten" Tagen, andere wiederum jeden Tag.
Räuchern ohne Rauch
Viele denken beim Thema Räuchern an Rauch und Nebel, an Weihrauch und Beten. Aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die Rauhnächte zu erleben. Für einige, vor allem junge Menschen, ist Räuchern noch Neuland und die Zweifel sind groß, ob man alles "richtig" macht. Gewohnt vom Perfektionismus unserer Gesellschaft will man auch beim Entspannen noch performen. Doch beim Räuchern gibt es keine Checklisten, wenn man ein paar Grundregeln befolgt, kann man nicht viel falsch machen. Wichtig ist, dass man ausschließlich ungiftige Kräuter verwendet, und auf die Qualität der Kräuter, die sollten wild oder biologisch sein, achtet. Ein guter Tipp ist auch lieber weniger als mehr, denn Nachlegen kann man immer noch. Wichtig dabei ist, dass man es bewusst macht, nicht einfach Räucherwerk an und weggehen. Dann muss man sich nur noch entscheiden, will man mit viel Rauch arbeiten oder lieber sanft mit einem Stövchen, danach wählt man das passende Equipment. Wichtig beim "ausräuchern" von Haus und Hof: Im Anschluss bitte darauf achten, gut zu lüften, damit schlechte Energien und Rauch weichen können. Mehr zum Theme Rauhnächte und Räuchern finden Sie auf meiner Webseite. Suchst du noch eine Begleitung während der Rauhnächte? Gemeinsam mit Mentorin und Coach Karin Graf-Kaplaner biete ich seit vier Jahren eine Online-Begleitung an.
Räuchermischung aus dem Küchenkast'l
Wer einmal selbst eine Mischung für die Rauhnächte zusammenstellen möchte, kann sich in der eigenen Küche bedienen. Hier ein paar Tipps und Ideen:
Loslassen
Zum Loslassen eignen sich Kräuter mit starker reinigender Wirkung. Salbei, Wacholder und Thymian reinigen nicht nur die Luft von allerhand Viren und Bakterien, sondern auch von schlechten Energien. Der Rosmarin hat eine herzöffnende, motivierende Wirkung und unterstützt das loslassen aktiv.
Geborgenheit & offen für Neues
Mit weihnachtlichen Gewürzen wie Sternanis, Nelken oder auch (Bio-) Orangenschalen kann man eine wärmende und umarmende Umgebung schaffen. Um sich für Neues zu öffnen kann man im Teekästchen schmökern: Lindenblüten stehen für Fröhlichkeit und helfen uns leichter zu öffnen. Diese Wirkung wird von der Rose und ihrer Frucht, der Hagebutte unterstützt.
Neuanfang
Für den Jahreswechsel und zum Manifestieren der Ziele und Herzenswünsche kann man Lorbeer, Oregano oder Rosmarin verwenden.
Wilde Alternativen zum Räuchern
Wer mit wilden Kräutern experimentieren möchte sollte Engelwurz und Alant probieren. Beide Pflanzen zählen zu beliebten Räucherkräutern, von ihnen werden vor allem die Wurzeln verwendet. Die Engelwurz stärkt unser Selbstwertgefühl und erhellt unseren Geist. Der Alant, der leicht nach Banane duftet, stärkt das Urvertrauen und hilft Altes loszulassen. Leise flüstert er: "Alles wird wieder gut!"
Und seien wir uns ehrlich, das können wir für 2023 alle gut gebrauchen, oder?
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