Sicherer Badespaß
Schutz vor Sonnenstich, ertrinken und Co.
Bei den jetzigen Temperaturen pilgern die Pongauer zu den Seen und in die Freibäder. Damit der Badespaß nicht vorzeitig endet, erklärt der Präsident der Wasserrettung Salzburg, Markus Zainitzer, worauf man beim Baden achten soll, wie man sich vor Unwettern schützt und welches Gewässer man im Pongau meiden sollte.
PONGAU, SEEN, FREIBÄDER. Der Sommer hat auch bei uns Einzug gehalten und das nicht zu knapp. Die nächste Hitzewelle mit Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke klopft bereits an die Tür. Um der Hitze zu entwischen, flüchten viele zu den Seen und in die Freibäder. Worauf geachtet werden soll, damit der Badespaß kein unschönes Ende nimmt und wo man im Pongau ganz besonders aufpassen muss, erklärt uns der Präsident der Wasserrettung Salzburg, Markus Zainitzer.
Schock bei enormer Hitze
An wirklich heißen Tagen, das heißt Temperaturen über 30 Grad, muss man besonders auf seinen Körper achten. Wichtig sei es bei solchen Hitzewellen, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und nie in der prallen Sonne zu liegen, betont Markus Zainitzer. Was den meisten seit den Kinderjahren eingebläut wird, nämlich nicht bei großer Hitze in das kalte Wasser zu springen, gilt auch heute noch. "Bevor man sich ins kühle Nass begibt, sollte man sich kurz abduschen oder langsam ins Wasser warten", fasst der Wasserretter zusammen.
Falls man diesen Schritt missachtet, kann es zu einer Schockreaktion des Körpers kommen. "Ohne die Vorbereitung kann man seinen Körper in einen Schockzustand versetzen und es verlässt einen die Kraft. Bei einem Sprung vom Ufer ist das meist kein großes Problem, aber bei einer Abkühlung mitten am See, kann man leicht in Panik geraten", so Zainitzer.
Unwetter und Hagel
"Rund um alle größeren Seen in Salzburg sind Warnleuchten vorhanden. Wenn diese orange zu blinken beginnen, zieht ein Unwetter auf und das Wasser ist unverzüglich zu verlassen", erklärt der Salzburger Wasserrettungspräsident. Im Pongau verfügt kein See über solche Vorrichtung, deshalb sollte man immer das Wetter, vor allem bei drückender Hitze, als auch den Wetterbericht, verfolgen.
Sofern man mit seinem Boot oder den derzeitig beliebten Stand-Up-Paddles (SUP) nicht mehr an die Ablegestelle zurück kommen kann, sollte man einfach das nächste Ufer ansteuern. Weiters ermahnt Zainitzer noch, dass man unter keinen Umständen bei einem Gewitter schwimmen gehen sollte, denn im Wasser hat man keine Deckung und ist Blitzeinschlägen, Hagel und dem Wellengang vollkommen ausgesetzt.
Gefahr im Pongau
Der Pongau verfügt über diverse kleinere Seen wie den Zauchensee, Winklersee oder auch Böndlsee, die perfekt für den Badebetrieb geeignet sind. Das Gewässer, das jedoch am meisten heraussticht und gleichzeitig am wenigsten zum Schwimmen geeignet ist, ist die Salzach. Sich kurz in dem reißenden Gewässer abzukühlen, sollte man unterlassen.
"Die Salzach hat eine äußerst starke Strömung, die zum einen sehr kräftezehrend ist und zum anderen einen sehr weit abtragen kann. Viele unterschätzen auch das kalte Wasser und man kann durch die Untiefen leicht auf Steine aufschlagen", warnt Markus Zainitzer. Deshalb sollte man ohne Erfahrung im Wildwasserbereich und ohne Verwendung richtiger Ausrüstung wie einem Neoprenanzug die Salzach definitiv meiden.
Auf die Kleinsten achten
Egal ob im Freibad, am See oder auch wenn das Wasser nur knietief ist, Kinder die nicht schwimmen können, darf man nie aus den Augen lassen. "Es wäre toll, wenn man als Badegast auf die Kleinsten Rücksicht nimmt und auf kleine 'Einzelgänger' etwas schaut. Wichtig ist auch, den Kindern genügen Flüssigkeit zu geben", sagt Markus Zainitzer.
Bei Notfall Notruf alarmieren
Bei einem Notfall ist es wichtig zu erkennen was passiert und ohne zu zögern einen Notruf abzusetzen. Am Telefon sollte man ruhig beschreiben, um welches Problem es sich handelt und an welchem Standort man sich befindet. Bevor man der Person in Not zu Rettung eilt, sollte man sich immer den Punkt merken, wo man sich befindet und wo sich die Person momentan aufhält. "Falls die Rettungskräfte den Schwimmer oder die Schwimmerin suchen müssen, hilft die Standortbestimmung enorm, denn es bleibt im Wasser nur wenig Zeit für eine Rettung", so Zainitzer.
"Wenn ein Opfer noch strampelt ist es am gefährlichsten für einen Retter, da es sich an alles klammern wird, was die Person in die Finger bekommt." Deshalb sollte man sich unbedingt selbst schützen und, wenn man sich in der Lage sieht, der Person persönlich zu helfen, immer versuchen, dem Ertrinkenden etwas zu reichen (Schwimmweste, Luftmatratze, Ball, Boje), führt der Experte weiter aus.
Da Notfälle immer auftreten können, empfiehlt Zainitzer einen Rettungsschwimmkurs zu machen, damit man im Ernstfall klar und besonnen einem Menschen in Not helfen kann.
Abschließende Tipps
Abschließend möchte der Wasserretter allen nahelegen bereits in jungen Jahren das Schwimmen zu erlernen. "Kinder sind generell sehr wasser-affin und das kann ohne richtig schwimmen zu können schnell gefährlich werden." Unabhängig aller Altersstufen sollte man sich immer wieder mit den Baderegeln vertraut machen.
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