Polizeimeldung

Seeadler verletzte Mädchen

Im Wald der Burg Hohenwerfen soll ein junger Seeadler ein vierjähriges Mädchen angegriffen haben.

WERFEN. Auf dem Waldweg zur Burg Hohenwerfen soll ein junger Seeadler ein vierjähriges Mädchen aus Strobl angegriffen haben. Am frühen Nachmittag des 1. Mai machte die Familie aus Strobl einen Ausflug zur Burg Hohenwerfen und ging vom Burgparkplatz zu Fuß in Richtung der Burg.Nach wenigen Metern des Fußweges durch den Wald soll ein elf Monate altes Europäisches Seeadlermännchen von einem Baum zu dem Mädchen geflogen sein und laut Zeugenaussagen, versucht haben es am Kopf zu erfassen.

Adler attackierte Kind

„Wir spazierten den Wanderweg hinauf.  Ich sah auf einem Baum den Adler sitzen. Erst bin ich richtiggehend erstarrt, dann begann ich zu schreien. Auf einmal kam aus dem Nichts der Adler auf meine Tochter, mit den Krallen direkt ins Gesicht. Meine Tochter hat sich dann weggedreht, dann hat sie der Adler bei den Haaren gerissen. Meine Schwägerin war näher bei der Kleinen. Sie hat sich dann auf das Kind gelegt, um es zu schützen", sagt die Mutter Elisabeth Laimer gegenüber dem ORF Salzburg.

Tante schützte das Kind

Die in unmittelbarer Nähe gehende Tante eilte dem Mädchen unverzüglich zu Hilfe und verjagte den Seeadler. Durch den Vorfall wurden die Vierjährige unter dem Auge verletzt. Das Kind wurde im Krankenhaus Schwarzach unter Narkose genäht. Die 53-jährige Tante wurde anscheinend auch verletzt, allerdings ist noch nicht bekannt in welchem Ausmaß.

Adler in Ausbildung

Nach Meldung des Vorfalles bei der Burgverwaltung verständigte diese die Rettung und setzte die Polizei von dem Vorfall in Kenntnis. Die beiden Verletzten wurden anschließend in das Klinikum Schwarzach gebracht. Das Europäische Seeadlermännchen befindet sich derzeit in Ausbildung bei der Falknerei der Burg Hohenwerfen und dürfte, bei der zu dieser Zeit stattfindenden Greifvogelschau, unbemerkt das Gehege verlassen haben.

Stellungnahme aus der Burg

Warum der Seeadler das Kind anflog ist nicht bekannt, die Greifvögel halten sich sonst eher von Menschen fern. Der Vorfall sei sehr bedauerlich, sagte Josef Hiebeler, Leiter des Salzburger Landesfalkenhofes auf der Burg Hohenwerfen, laut ORF Salzburg. Der junge Seeadler sei gerade für den Dienst im Falkenhof in Ausbildung und noch sehr verspielt. Und es sei ein Ausnahmefall, denn in den letzten Jahren habe es nie Vorfälle mit den insgesamt 35 Greifvögeln gegeben.

Ermittlungen laufen

Der Seeadler konnte sofort nach dem Vorfall im Bereich des Burgweges aufgefunden, eingefangen und wieder zurück in sein Gehege gebracht werden.
"Der Vorfall wird der Staatsanwaltschaft berichtet", sagte Polizeisprecher Hans Wolfgruber zur APA. Die Staatsanwaltschaft werde dann prüfen, ob die Attacke durch den Adler eine strafrechtliche Relevanz habe.