50 Kinder auf einen Arbeiter
St. Johanner Jugendzentrum erhitzt die Gemüter
Vizebürgermeisterin Evi Huber fordert in St. Johann zeitnahe Unterstützung für die alleinige Fachkraft im Jugendzentrum. Doch Bürgermeister Günther Mitterer erklärt, dass solche Entscheidungen Zeit brauchen.
ST. JOHANN. "Bis zu 50 Jugendliche kommen am Tag in unser Jugendzentrum", schriebt Herbert Schaffrath, Leiter des Hilfswerks St. Johann, in einer E-Mail an Vizebürgermeisterin Evi Huber. Darum bemüht sich Huber, einen weiteren Sozialarbeiter anzustellen und reichte im Dezember zu den Budget-Verhandlungen der Gemeinde einen Antrag ein. Bürgermeister Günther Mitterer betont aber: "Solche Entscheidungen müssen mit allen in der Gemeindevertretungen durchdiskutiert werden. Nur so kann ein Projekt entstehen, von dem alle profitieren können. Die Vizebürgermeisterin ist mit diesem Vorschlag erst kurz vor den Verhandlungen aufgeschlagen und darum wurde er zurückgewiesen."
"Dringende Situation"
Für Vizebürgermeisterin Huber ist die Situation im Jugendzentrum eine dringende und sie fordert daher ein rasches Handeln. "Ich habe die Lage bereits im Oktober zum ersten Mal verdeutlicht. Ich bin selbst Sozial-Arbeiterin und weiß daher, dass es für eine Person nicht möglich sein kann sich am Tag um bis zu 50 Kinder und Jugendliche zu kümmern. Im Jugendzentrum sollte man nämlich nicht nur auf die Besucher aufpassen. Man unterstützt sie emotional, hält Vorträge und Workshops, begleitet die Jugendlichen bei Behördengängen, steht in Krisen zur Seite oder hilft bei Bewerbungen." Daher fordert Huber Bürgermeister Mitterer zum Handeln auf.
Eine Entscheidung von allen
Mitterer, der sich der Lage im Jugendzentrum durchaus bewusst ist, entgegnet: "Man kann solche Entscheidungen nicht einfach auf den Bürgermeister reduzieren. Ob ich dafür oder dagegen bin spielt keine Rolle. Wir leben in einer Demokratie und diese Dinge müssen in der Gemeindevertretung besprochen, diskutiert, ausgearbeitet und beschlossen werden. Es sollte ja ein Projekt entstehen, das in der Stadt nachhaltig funktioniert. Denn es stellen sich auch finanzielle Fragen, die beantwortet werden müssen."
"Fatales Warten"
Schützenhilfe bekommt die Vizebürgermeisterin von Stadtrat Rupert Fuchs. "Wir brauchen kein nachhaltiges Projekt. Das Projekt gibt es ja schon. Was wir brauchen, ist eine weitere Betreuungskraft, um es zu vervollständigen. In St. Johann müssten wir eigentlich froh sein, dass das Jugendzentrum so stark genutzt wird. Mir ist die Jugend sehr wichtig und das Zentrum ist ein wichtiger Teil für sie. Das Warten finde ich fatal, denn der Bedarf ist schon da. Doch offensichtlich will man diesen Bedarf in der Gemeinde jedoch nicht decken."
Langfristiger Effekt
"Eine Anstellung ist eine Erweiterung des bestehenden Konzepts und muss daher wie ein neues Projekt behandelt werden", erwidert der Bürgermeister. "Es muss außerdem noch erhoben werden, ob der Bedarf wirklich gegeben ist. Denn auch hier gehen die Stimmen auseinander. Diese Entscheidung muss einen normalen Weg durch die gewohnten Instanzen gehen, wie jede andere Entscheidung der Gemeindevertretung auch. Es geht ja schließlich um einen Arbeitsplatz, der langfristig in St. Johann bleiben wird."
Kosten wurden geprüft
Vizebürgermeisterin Evi Huber, holte sich vorab schon einen Kostenvoranschlag ein. Diese Kosten sind aber von der Gemeinde zu tragen, denn das Hilfswerk kümmert sich um das Jugendzentrum, während Personal von der Gemeinde bezahlt wird.
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