Die 13 Pongauer EU-Gemeinderäte kommen aus zehn Gemeinden

- <f>Trotz Ruhestand ist</f> Wilhelm Fritsch sehr engagiert.
- Foto: Fritsch
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PONGAU (ama). In Salzburg engagieren sich 64 Gemeindevertreter als EU-Gemeinderäte, 13 davon sind im Pongau zu finden. Die Bezirksblätter haben nachgefragt, warum sie EU-Gemeinderat geworden sind und wie sie diese Aufgabe umsetzen.
"Wollte mehr erfahren"
Wilhelm Fritsch (SPÖ) ist einer von drei Radstädter EU-Gemeinderäten aus verschiedenen politischen Lagern (Josef Tagwercher/ÖVP und Christian Pewny/FPÖ). Er sei beim Beitritt Österreichs zur EU dieser eher skeptisch gegenüber gestanden. „Ich wollte mehr darüber wissen und sah eine Chance, als EU-Gemeinderat mehr zu erfahren", begründet Fritsch sein Engagement. Die freiwillige Arbeit sei mit dem aktiven Berufsleben nicht leicht zu vereinbaren. Obwohl man vom Salzburger EU-Verbindungsbüro sehr gut betreut würde, fehle doch der persönliche Kontakt und das Recherchieren von EU-Themen sei arbeitsintensiv. Ihm ist es wichtig, die EU mehr in lokale Projekte einzubinden – etwa den Radstädter "Umwelttunnel", da die B320 durch die vielen Mautflüchtlinge durchaus ein EU-relevantes Problem sei.
Vorteile der EU vermitteln
Der St. Johanner Stadtrat Rupert Fuchs ist seit zwei Jahren EU-Gemeinderat. In seiner Funktion als Landtagsabgeordneter war er für den Bereich EU zuständig, wodurch sich seine Arbeit als EU-Gemeinderat ergeben hätte. Für ihn ist eine Verbindung seines Berufes mit dem Ehrenamt sehr gut machbar. „Da ich unabhängiger Energieberater bin, kann ich den Leuten direkt Auskunft über EU-Förderungen geben“, sieht Fuchs die Vorteile. Auch seine Tätigkeit als Gastwirt verbindet er mit seinem Amt: "Ich rede mit allen, egal woher sie kommen, über unsere EU." Der Sinn dahinter sei, eine Form von Zusammengehörikeit zu etablieren. Für Fuchs steht im Vordergrund, den Leuten die Möglichkeiten und Vorteile näher zu bringen, die ihnen die EU gibt. Sich zu vernetzen sei immer schlau, besonders für eine höhere Beteiligung bei den nächsten EU-Wahlen.
"Motivieren und aktivieren"
Carina Reiter aus Pfarrwerfen ist eine von nur zwei Frauen, die dieses Amt im Pongau ausüben. Seit Februar 2017 engagiert sie sich, da das Thema EU sie schon immer interessiert habe. Den Zeitaufwand empfindet sie als gering. "Es geht darum, sich einfach mit der EU und ihrer Historie auszukennen, wie die Abläufe funktionieren und sich auf dem aktuellen Stand zu halten." Sie versucht immer wieder aktuelle Themen in der Zeitung unterzubringen und aktiv die Leute zu informieren. Manchmal grüble sie aber noch, wie die richtige Herangehensweise sei. Ein Schritt in Richtung Schulen ist für Reiter eine spannende Option. Mit dem Begriff Frauenthemen hadert Reiter etwas: "Es stellt sich die Frage, was man unter Frauenthemen versteht, das betrifft schließlich so gut wie alle Lebensbereiche. Mir ist es wichtig zu motivieren und zu aktivieren, denn nur wenn man zusammenhält und sich für etwas einsetzt, kann man etwas erreichen."



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