Für mehr -Innen in der Politik

- Landesrätin Martin Berthold mit den Kursteilnehmerinnen und Politik-Kolleginnen.
- hochgeladen von Julia Hettegger
Politikerinnen aller Fraktionen machen künftige Kolleginnen stark für die Gemeindepolitik.
"Ich bin in der Gemeindevertretung, weil ich meinen Ort mitgestalten möchte. Meinen ersten Kontakt mit Politik hatte ich über eine Jugendorganisation. Jetzt bin ich Gemeindevertreterin der ÖVP", sagt Carina Reiter aus Pfarrwerfen. Sie ist eine von acht Frauen unter 17 Gemeindevertretern ist Pfarrwerfen. Damit ist der Ort nicht nur im Pongau eine Vorzeigegemeinde, was den Frauenanteil betrifft, sondern auch im ganzen Land. "28,6 Prozent beträgt der Anteil an Frauen in der Landesregierung", weiß Landesrätin Martina Berthold (Die Grünen), die zum Politiklehrgang "Frauen gestalten mit 2017", in den Pongau gekommen ist, um politikinteressierte Frauen aus dem Pongau und Pinzgau zu motivieren und ihre Fragen zu beantworten.
Stärken, fördern, vernetzen
Das Projekt von Kokon hat zum Ziel, Frauen, die in Politik, Zivilgesellschaft, Interessensvertretungen und BürgerInnenbewegungen aktiv sind oder sein wollen zu stärken, ihnen Skills mitzugeben und ihnen ein Netzwerk zu schaffen. Die Veranstaltungsreihe wird zu 80 Prozent von Leader geförderte.
Wo sind die Frauen?
Im dritten Modul trafen Seminarteilnehmerinnen auf Politikerinnen unterschiedlicher Fraktionen, die ihnen Rede und Antwort standen. "Wo sind die Frauen in der Politik? Warum kann man sie so schwer zu Ämtern bewegen?", lautete eine Frage. Die Radstädter Landtagsabgeordnete Ingrid Riezler (SPÖ): "Frauen sind mit Beruf und Familie bereits mehrfachbelastet. Ein politisches Amt kommt für viele erst nach den Kinder in Frage. Außerdem muss für Frauen auch die Atmosphäre in der Gemeindestube passen. Ich glaube man erreicht Frauen am Besten über die persönliche Ansprache."
Wertschätzung steigern
Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin in Stuhlfelden (ÖVP), versucht für ihre Gemeindevertretung mehr Frauen zu gewinne, indem sie die Wertschätzung der Politiker steigern möchte: "Ich begrüße auf Festen alle Gemeindevertreter, egal aus welchem Lager. Damit zeige ich die Präsens auch der Frauen. Außerdem lebe ich ein gemeinsames Tun in der Politik vor."
Frauenquote – ja/nein?
Die Frage, Frauenquote in der Gemeindepolitik – ja oder nein – fand besonders
Landesrätin Martina Berthold spannend: "Ich denke, eine Quote würde bedeuten, dass die Gemeinden stärker nach Frauen suchen würden. Wo mehr Frauen in der Politik sind, trauen sich auch mehr Frauen dazuzugehen." Sieglinde Thaler, Vizebürgermeisterin in Bad Hofgastein (ÖVP) ist ähnlicher Meinung: "Ich denke in vielen Gemeine wäre die Frauenquote überhaupt erst eine Möglichkeit in die Politik einzusteigen."
Alle Farben
Auch Rosa Lohfeyer, Abgeordnete zum Nationalrat (SPÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Österreich, Karin Berger, Vizebürgermeisterin in Lofer (FPÖ) und Heidi Rest-Hinterseer, Geschäftsführerin der Salzburger Ökostrombörse und ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat (Die Grünen) beteiligten sich am Gespräch.



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