Paneele auf der Alm
Österreichs größte Photovoltaik-Anlage entsteht derzeit auf dem Eibenberg in Flachau
Die Schafe von Leo Huttegger und Leo Oberreiter werden im nächsten Sommer im Schatten von 13.000 Paneelen grasen können. Auf der Almwiese am Eigenberg in Flachau entsteht in den nächsten Wochen Österreichs größte Photovoltaik-Anlage. So gut wie alle Flachauer Haushalte können dadurch mit Öko-Strom versorgt werden.
Vier Jahre gekämpft
Das Vorhaben war lange Zeit umstritten. Die Landesumweltanwaltschaft hatte Bedenken, da die Anlage mitten im Grünen entstehe und das Landschaftsbild beeinträchtigen würde. "Die Gemeinde hat das Projekt aber sofort unterstützt", sagt Bürgermeister Thomas Oberreiter. "Aus einem Umkreis von fünf Kilometern sind nur zwei Prozent der Anlage zu sehen", sagt Grundbesitzer Leo Huttegger. Für beide gilt das Argument des beeinträchtigten Landschaftsbildes damit nicht. Und auch aus der Flachauer Bevölkerung sei noch keine negative Stimme laut geworden. Hutteggers Beharrlichkeit über vier Jahre hinweg und der Unterstützung der Gemeinde sei es zu verdanken, dass die Anlage nun doch entstehen kann.
Optik vs. Umweltschutz
Auf 1.200 Metern Seehöhe wird in idealer südseitiger Hanglage um drei Millionen Euro die 3,5 Hektar große Anlage aufgestellt werden. Mit 3,15 Megawatt können ca. 1.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Gegenüber des Hanges soll ein Lehrpfad eingerichtet werden, der unter anderem regelmäßig anzeigt, wie viel CO₂ Flachau gerade einspart. "Die Menschen sollen die Optik und den Mehrwert gegenüberstellen und dann noch einmal entscheiden, was wirklich wichtig ist", sagt Huttegger. Für ihn ist die Photovoltaik-Anlage auch eine Gewissensentscheidung.
"Und wer weiß, vielleicht wächst das Fell meiner Schafe ab nächstem Jahr schneller", scherzt der Landwirt.
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