Landtagswahl Salzburg 2023
Wahlergebnisse aus dem Bezirk Pongau
Das Pongauer Endergebnis der Landtagswahl zeigt eine "blaue Welle" für die FPÖ. In Werfen, Werfenweng Hüttau und St. Martin stoßen die Freiheitlichen die ÖVP, die fast durchgehend Verluste hinnehmen musste, sogar von Platz eins. Im Bezirksergebnis bleibt die ÖVP trotzdem vorne.
PONGAU. Salzburg und damit auch der Pongau haben gewählt. Die Ergebnisse für den Pongau zeigen starke Zugewinne für die FPÖ, die in einzelnen Gemeinden sogar die ÖVP von Platz eins stoßen kann. Die ÖVP bleibt im Bezirksergebnis aber an der Spitze. Hier überholen die Freiheitlichen im Vergleich zum Jahr 2018 allerdings die SPÖ und verdrängen sie auf Platz drei. Die Grünen bleiben weitestgehend stabil, während die Neos leicht verlieren. Die KPÖ war auch im Pongau überraschend stark. Die Wahlbeteiligung steigt auf 73,82%.
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Bei den Daten in folgenden Grafiken handelt es sich um keine Hochrechnung, sondern um den tatsächlichen, aktuellen Auszählungsstand!
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ÖVP mit Verlusten in Hochburgen
Die ÖVP muss auch im Pongau herbe Verluste hinnehmen. In der ÖVP-Hochburg Hüttschlag musste die Volkspartei ein Minus von 5,7 Prozentpunkten (%P) hinnehmen. Auch Filzmoos war im Jahr 2018 mit 59,9 Prozent noch einer der Hotspots für die ÖVP. Heuer muss die Partei hier ein Minus von 14,17 Prozentpunkten hinnehmen und kommt nur mehr auf 45,74 Prozent. Damit liegt sie aber immer noch klar vor der zweitplatzierten FPÖ mit 30,67% (+10,4%P).
Werfen, Hüttau, St. Martin, Werfenweng: FPÖ überholt ÖVP
In Werfen musste man gar die Führungsposition aus der Hand geben. Die Volkspartei kommt hier nur noch auf 24,83% (-6,83 %P im Vergleich zu 2018). Die Freiheitlichen ziehen in Werfen mit einem Plus von fast 6 Prozentpunkten und 29,19% an der ÖVP vorbei und holen Platz eins in der Gemeinde. Die SPÖ liegt mit 24,31% nur knapp hinter der ÖVP.
In Werfenweng war die FPÖ schon 2018 mit 34,7% vergleichsweise stark. Heuer konnte man 43,5% der Wählerstimmen gewinnen und somit auch in Werfenweng die ÖVP mit 27,3% auf Platz zwei verstoßen.
Auch in St. Martin konnte die FPÖ die ÖVP vom Thron stoßen. Die Freiheitlichen kommen auf 35,45% (+14,03), die ÖVP holt in der Gemeinde im Lammertal nur noch 29,9% (-14,17). Die SPÖ stagniert hier bei rund 19%. Im benachbarten Hüttau zeigt sich ein ähnliches Bild. Die FPÖ holt mit 38,08% (+12,84) Platz eins und verdrängt damit die ÖVP mit 33,56% auf Platz zwei.
St. Johann bleibt in ÖVP-Hand
In der Bezirkshauptstadt St. Johann bleibt die ÖVP mit 30,9% auf Platz eins. Die Verluste sind mit einem Minus von -3,35 weniger drastisch als in anderen Gemeinden. Die FPÖ kommt mit 27,48% (+4,54) schon knapp an die ÖVP heran.
Die SPÖ bleibt in St. Johann wie schon 2018 bei rund 19%. Viertbeste Partei in der Bezirkshauptstadt ist neuerdings die KPÖ mit 8,9% der Stimmen. Die Grünen kommen auf 7%, Neos auf 4,9%.
Kopf an Kopf in Radstadt
Auch in Radstadt hätte die FPÖ fast die ÖVP überholt. Hier liegen zwischen den Schwarzen auf Platz eins (34,23%) und den Blauen (33,46%) auf Platz zwei nur rund 0,8 %P. Radstadt ist die einzige Gemeinde im Pongau, die mit Christian Pewny auch einen Bürgermeister aus den Reihen der FPÖ hat.
Auch durch die restlichen Gemeinden ging eine regelrechte "blaue Welle". Die FPÖ darf sich durchwegs über Zugewinne zwischen 6 und 10%P freuen.
SPÖ in Mühlbach, Bischofshofen und Schwarzach voran
In den traditionellen SPÖ-Hochburgen Mühlbach, Schwarzach und Bischofshofen konnte sich die SPÖ an der Spitze halten. In Schwarzach kamen die Sozialdemokraten auf 46,67% (-0,57) und in Mühlbach auf 35,22 (-2,13). In Mühlbach konnte die FPÖ (29,05%, +10,99) die ÖVP (25,06%) auf Platz drei verweisen.
Auch in Bischofshofen bleiben die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl stärkste Kraft. Sie kommen in der zweitgrößten Gemeinde des Bezirks auf 30,55% (-4,6). Auch in Bischofshofen verdrängte die FPÖ (28,14%, +7,32) die ÖVP (23,20%, -4,10) auf Platz drei.
Goldegg als Sonderfall
Goldegg ist eine der wenigen Gemeinden, in denen die ÖVP Zugewinne erzielen konnte. Hier wählten im Jahr 2018 noch 23% die damalige Liste vom ehemaligen Goldegger Bürgermeister, Hans Mayr.
Dass diese Liste heuer nicht mehr angetreten ist, dürfte den Schaden für die ÖVP in der Gemeinde begrenzt haben. Sie kommt mit einem Plus von 5,4%P auf 33,5% und liegt weiterhin vor der FPÖ mit rund 29%.
So hat der Pongau 2018 gewählt
Die Ausgangslage für die heurige Landtagswahl bildet der letzte Wahlgang im Jahr 2018. Damals profitierte die ÖVP vom Bundestrend unter dem damaligen Parteiobmann Sebastian Kurz. Die Partei von Landeshauptmann Wilfried Haslauer legte im Vergleich zu 2013 8,7 Prozentpunkte zu und kam im Pongau auf ein Ergebnis von 39,9 Prozent. Die SPÖ schaffte es 2018 im Bezirksergebnis mit 21 Prozent auf Platz zwei, knapp vor der FPÖ, die mit 20,8 Prozent ihr historisch bestes Ergebnis einfahren konnte.
ÖVP, SPÖ und FPÖ lagen damit im Pongau allesamt leicht über ihren landesweiten Ergebnissen. Platz drei ging im Pongau entgegen des Ergebnisses im Land an die Neos mit 5,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen mussten bei der Wahl 2018 herbe Einbußen hinnehmen, im Pongau kamen sie gar nur noch auf 5 Prozent aller Stimmen und mussten sich mit Platz vier abfinden.
Die Positionen der Pongauer Kandidatinnen und Kandidaten zu wichtigen Bezirksthemen:
Wahlergebnisse Kartenansicht Bundesland Salzburg
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