Hans Maurer
"Der günstige Makler ist sicher nicht der Beste"
Beim Vermieten kommt 2023 mit dem Besteller-Prinzip eine Neuerung, die nicht nur Positives bringen könnte. Hans Maurer Geschäftsführer von Remax in St. Johann gibt Einblicke in die möglichen Folgen der Umstellung.
ST. JOHANN. Die Immobilienpreise gehen weiter noch oben und noch ist kein Ende in Sicht. Und auch bei den Mieten hält Veränderung Einzug: Die Vermittlungsgebühr wird ab 1. Jänner 2023 nicht mehr nur vom Mieter, sondern ausschließlich vom Vermieter zu tragen sein. Für Mieter eine positive Wandlung, meint Hans Maurer, Geschäftsführer von Remax in St. Johann. "Mieter müssen ohnehin schon viel Geld aufbringen, um sich eine Wohnung zu leisten. Die Neuerung im Gesetz entlastet sie wohl ein wenig", meint Maurer.
Novelle bringt Sicherheit
Und auch für die Sicherheit in der Branche sollte die Novelle positive Aspekte mitbringen. "Man kennt das Problem eher aus den städtischen Gegenden. Dort findet man leider manchmal Makler, die mit gewissen Tricks gearbeitet haben, um den Mietern mehr Geld abzunehmen. Am Land findet man dieses Problem eher weniger. Doch mit der Gesetzesänderung werden diese ‘Kaffeehaus-Makler‘ wohl verdrängt werden. Denn ein Schritt zum professionellen Immobilienmakler ist immer auch ein Schritt in Richtung Sicherheit. Wir beraten, sind bei der Besichtigung dabei, überprüfen, ob der Mietpreis gerechtfertigt ist und können mit unserer Erfahrung auf mögliche Schäden hinweisen", führt Maurer fort.
Sicherheit durch Expertise
Dennoch sieht Maurer nicht nur Positives an der kommenden Gesetzes-Neuerung: "Der typische Anleger, der gerade eine Immobilie gekauft hat und diese nun vermieten will, hat natürlich vor zu sparen. Aber spätestens beim ersten Fehler wird er dann auf einen professionellen Anbieter zurückgreifen, der einfach Expertise mitbringt und sowohl dem Vermieter als auch dem Mieter Sicherheit verspricht. Denn zwei Fotos auf willhaben.at zu stellen kann ein Anbieter oft auch selbst. Unsere Kunden sind meist Stammkunden, die wir schon jahrelang betreuen – hier sehe ich diese Gefahr also nicht."
"Mieten werden teuerer"
Obwohl der endgültige Beschluss zur Änderung seitens der Regierung noch nicht gefallen ist und derzeit eine Gesetzesbegutachtung läuft, dürfte die Novelle nicht nur positive Aspekte mit sich bringen. So sieht Maurer eine Anpassung der Mietpreise als mögliche Konsequenz: "Es ist natürlich zu befürchten, dass die Mieten im Monat einfach ein bisschen steigen, um die vom Vermieter bezahlte Maklerprovision auszugleichen. Insofern bringt die Neuerung nur wenig, denn der Mieter bezahlt einfach im Monat ein bisschen mehr. Die Kosten werden nur umgewälzt."
Kaufen wird schwieriger
Maurer weist noch auf eine weitere Neuerung hin. "Im Juli greifen neue Bankenrichtlinien, die es schwieriger machen werden, einen Kredit zu erhalten. Somit wird das Kaufen einer Immobilie für einige unerschwinglicher. Derzeit kommen auf eine Immobilie rund 20 ernsthafte Interessenten. Darum ist es umso wichtiger beim Mieten Acht zu geben und sich professionell beraten zu lassen", rät der Geschäftsführer.
Rat des Experten
Beim Immobilien-Kauf rät der Makler sowohl dem Verkäufer als auch dem Käufer: "Der günstigste Makler ist sicher nicht der Beste. Wer weniger kostet, wird weniger Dienstleistungen abdecken. Kunden sollten Makler immer fragen, ob sie ein eigenes Büro haben und, ob dies ihre hauptberufliche Tätigkeit ist. Beides sind Grundvoraussetzungen für eine gute Vermittlungsarbeit. Außerdem wird ein seriöser Makler den Käufer niemals zum Kauf oder zum schnellen Entschluss drängen. Ein gutes Zeichen ist auch, wenn der Makler Unterlagen mit Exposé und Nebenkostenübersicht zur Besichtigung mitbringt."
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