Bauen & Wohnen
Firmengründungen im Handwerk und in der Baubranche steigen
Maler, Tapezierer, Tischler, Elektrotechniker – von ihnen allen gibt es stetig mehr im Pongau. Die Zahl der Firmen im Handwerk und im Bau steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an. Einen Grund dafür sieht die Wirtschaftskammer im gesellschaftlichen Trend zur Selbständigkeit.
PONGAU. Seit zehn Jahren steigt die Zahl der Firmenneugründungen im Handwerk und in der Baubranche im Pongau stetig an. Keine Berufsgruppe weist heuer weniger Betriebe auf als noch im Jahr 2013. Den stärksten Zuwachs verzeichnet die Fachgruppe Bau mit aktuell 249 Mitgliedern bei der Wirtschaftskammer im Pongau (2013: 198 Mitglieder) sowie die Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker mit aktuell 136 Mitgliedern (2013: 89).
"Wollen selbst der Chef sein"
Aber auch die Maler und Tapezierer (2023: 102; 2013: 79) sowie Tischler und Holzgestalter (2023: 161; 2013: 135) legten an Mitgliedern und damit Unternehmen zu. Ähnliche Zuwächse sind übrigens auch in den anderen Bezirken Salzburgs zu verzeichnen.
Für Josef Felser, den Leiter der Wirtschaftskammer Salzburg-Bezirksstelle Pongau, ist diese Entwicklung wenig überraschend. "Ich denke, dass die Selbständigkeit einem gesellschaftlichen Trend entspricht. Man will das Leben selbst gestalten können und die Arbeitszeit in größerem Umfang selbst bestimmen können. Oft ist die Selbständigkeit auch ein zweites Standbein neben einer unselbständigen Beschäftigung", sagt Felser, der die Lage der Gründer im Pongau gut kennt.
Viele Kleinbetriebe entstehen
Eine große Zahl der Neugründer in vielen Branchen bestehe aus Kleinbetrieben, teilweise Ein-Personen-Unternehmen – z.B. bei den Malern, Fliesenlegern oder Montagetischlern. "Sie müssen dann keine großen Investitionen durchführen und oft reicht auch ein Lagerraum aus", so Felser.
Herausfordernd sind Mitarbeiter und Preise
Man könnte zwar annehmen, dass die Corona-Zeit negative Spuren bei den Betrieben im Pongau hinterlassen hätte, aber speziell im Bauhaupt- und Baunebengewerbe gibt es keine negativen Auswirkungen; und die Auftragslage im Handwerk sei schon seit vielen Jahren ausgezeichnet, heißt es von der Wirtschaftskammer im Pongau. Herausforderungen hätten die Betriebe aber natürlich dennoch. "Dazu zählen etwa die fehlenden Mitarbeiter, Lieferprobleme oder stark steigende Preise", sagt Felser.
Entwicklung der Fachgruppen im Pongau im Detail*:
Bau: 2013: 249 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 198 Mitglieder;
Dachdecker, Glaser und Spengler: 2013: 49 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 35 Mitglieder;
Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker: 2023: 41 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 33 Mitglieder;
Maler und Tapezierer: 2023: 102 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 79 Mitglieder;
Bauhilfsgewerbe: 2023: 107 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 91 Mitglieder;
Holzbau: 2023: 56 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 44;
Tischler und Holzgestalter: 2023: 161 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 135;
Metalltechniker: 2023: 114 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 96;
Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker: 2023: 66 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 50;
Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker: 2023: 136 Mitglieder bei der WKS im Pongau; 2013: 89;
Quelle: Wirtschaftskammern Österreichs/Mitgliederstatistik
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