Kein Wohnbau
Bausperre in Gablitz beschlossen
In der Gemeinderatssitzung der Marktgemeinde Gablitz am 30. März stellte Bürgermeister Michael W. Cech im Namen der Fraktionen der ÖVP Gablitz, der SPÖ Gablitz, NEOS und FPÖ Gablitz den Dringlichkeitsantrag, eine Bausperre in Gablitz zu erlassen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
GABLITZ (pa). In Gablitz herrscht extrem hohe Lebensqualität und das soll auch so bleiben. "Als „Familienparadies im Wienerwald“ habe ich unter anderem versprochen, dass wir immer ausreichend Kinderbetreuungsplätze für Kinder ab einem Lebensjahr haben werden. Es gibt in Gablitz – zum Unterschied zu anderen Gemeinden – keine Wartelisten", erklärt Bürgermeister Michael Cech. Damit das auch so bleibt, wurde die Bausperre entschlossen, damit die Gemeinde die Bautätigkeiten besser planen kann. Die Bausperre gilt vorerst für zwei Jahre und nur für die Widmung „Bauland Kerngebiet“.
Kein totaler Baustopp
Das bedeutet jedoch nicht, dass nun alle Bauprojekte in Gablitz zum Erliegen kommen. Michael Cech: „Auch wenn einige nach einer generellen Bausperre gerufen haben, es war uns wichtig mit unserem Raumplaner professionell ein Instrument zu erarbeiten, wo wir der Häuslbauerin und dem Häuslbauer nicht weh tun. Es geht uns um den großvolumigen Wohnbau, der seit einigen Jahren aus dem Boden sprießt. Kein Schnellschuss, sondern eine gut geplante Bausperre.
Von der Bausperre nicht betroffen:
- Der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern im Siedlungsgebiet
- Umbauten, Zubauten, Aufstockungen von Ein- und Zweifamilienhäusern
- Der Bau von Häusern mit maximal 6 Wohnungen im Bauland Kerngebiet
- Bereits zur Baubewilligung eingereichte Projekte wie der Bau der dringend
- benötigten 35 geförderten Genossenschaftswohnungen gegenüber dem Gemeindeamt
- Die Entwicklung des Zentrums, da dieses im örtlichen Entwicklungskonzept als „Entwicklungsgebiet Ortszentrum Gablitz“ mit geeigneten Maßnahmen verordnet wurde und landesweit als strategisches Projekt der lebenswerten Ortskernbelebung mit Hauptplatz, Wohnungen, betreuten Wohnungen, Pflegeheim und Kindergartengruppen gilt.
2017 erste Maßnahmen gesetzt
Bereits 2017 wurde die Bebauung in den Siedlungen von der Gemeinde auf maximal zwei Wohneinheiten begrenzt. Gemeinsam mit der Bevölkerung wurde ein Entwicklungskonzept beschlossen. In den letzten Jahren wurden jedoch etliche Bauprojekte entlang der B1 gestartet, wobei die Widmung dieser Flächen schon vor langer Zeit passiert sind und genehmigt werden mussten.
"Mit der Bausperre, die wir im Hintergrund in Ruhe vorbereitet haben, wollen wir zum einen die Gelegenheit bekommen, uns zukünftige Einflussmöglichkeiten zu überlegen"
, so Bürgermeister Cech.
Mehr Wohnungen sind nicht schlecht
"Und auch klar gesagt, Wohnungen sind nichts Schlechtes und sie werden auch von
vielen Gablitzerinnen und Gablitzern gebraucht", erläutert Cech. Es solle nur die Geschwindigkeit, in der sie gebaut werden angepasst werden, damit die Gemeinde auch wieder mehr Einflussmöglichkeiten hat und die Infrastruktur dementsprechend mithalten kann (Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mehr Kindergartengruppen).
"Mit der Bausperre stellen wir sicher, dass unsere Infrastruktur nicht überfordert wird. Deshalb bin ich sehr froh, dass alle Fraktionen unserem Dringlichkeitsantrag gefolgt sind und die Bausperre mit heutiger, sofortiger Kundmachung in Kraft getreten ist"
, so der Bürgermeister.
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