Ein E-Auto für jede Gemeinde
Kleinregion "Wir 5 im Wienerwald" greift E-Carsharing wieder auf: In vier Jahren soll jede Gemeinde ein Elektroauto zum Teilen haben.
REGION PURKERSDORF (bt). Das steckengebliebene E-Carsharing-Projekt (= E-Auto teilen) soll wieder in Fahrt kommen: Dieses Ziel hat die Kleinregion "Wir Fünf im Wienerwald" bei ihrem letzten Treffen formuliert. In den nächsten zwei bis vier Jahren soll jede Mitgliedsgemeinde, also Gablitz, Mauerbach, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben, einen Standort mit E-Auto und Ladestation bekommen. Die Bezirksblätter haben sich bei den federführenden Gemeinden nach dem aktuellen Stand erkundigt. Erstmals aufgetaucht ist die Idee ja schon im Jahr 2015.
Zwei Varianten zur Debatte
"Momentan sind wir über eine bisschen konkretere Planungsphase noch nicht hinausgekommen", so der Gablitzer Umweltgemeinderat Bernhard Haas. Zur Debatte stehen zwei verschiedene Modelle. Das beliebtere wäre, dass der Betreiberverein des E-Carsharing-Modells von Nutzern, also Bürgern geführt wird. "Aus meiner Sicht ist das die interessantere Version, weil die Verantwortung bei den Nutzern liegt und eines ganz klar ist: Wenn ich nichts tue, habe ich ein Minus mit dem Betreiberverein", erklärt Haas. Fraglich ist, ob sich genug Personen finden, die sich dieser Verantwortung annehmen wollen.
Als zweite Variante wird die Beauftragung des Vereins fahrvergnügen.at angedacht. "Der Vorteil ist, das Risiko wird an diesen Betreiber ausgelagert, aber wenn der sagt, das rechnet sich nicht, ist das Auto fort."
Leute sollen selbst fahren
Ein Konzept wie jenes in Pressbaum, den Verein Elektromobil Pressbaum, scheidet Bernhard Haas aus. "Soweit ich das im Kopf habe, holt in Pressbaum ein Fahrer die Leute ab und bringt sie, wohin sie wollen. Das ist ein Transportdienst auf Vereinsbasis. Da geht es darum, Leute, die kein Auto haben, zu transportieren. Bei uns sollen fahrtüchtige Leute, die einen Führerschein haben, selbst fahren."
Stromtankstelle bald errichtet
Eine entsprechende Stromtankstelle – für zwei Autos sowie zwei Fahrräder – wird in Gablitz schon in Kürze errichtet. "Dort, wo auch der Bankomat hinkommt", erklärt Bürgermeister Michael Cech, und meint damit den gemeindeeigenen Parkplatz an der B1 zwischen dem Hotel Rosner und dem Gewerbehof.
In Purkersdorf gibt es so eine e-Tankstelle bereits im Bereich des Rathauses. "Die muss nur adaptiert werden, weil sie nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Also beim Rathaus oder im Bereich der Bachgasse vorne bei der Hauptkreuzung", denkt Purkersdorfs Verkehrsstadträtin Christiane Maringer den Standort in ihrer Stadtgemeinde an.
Haas ruft noch einmal auf: "Jeder, der mit dem Auto weniger als 10.000 bis 8.000 Kilometer im Jahr fährt, ist mit dem E-Carsharing sicher besser dran. Und das sind sehr viele." Nicht nur der Verkehr könnte durch das E-Carsharing entlastet werden, neben der Umwelt würde es auch die eigene Geldbörse danken, denn so manche Familie könnte auf ihr Zweitauto verzichten.
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