Berwanger Hof
Ein Rundgang durch das einst vornehme Haus

Einst tummelte sich im Berwanger Hof die deutsche Promi-Szene. Der Glanz des Hauses ist aber längst verblasst, das Hotel verfällt. Bald wird alles anders werden. Maßnahmen zur Wiederbelebung laufen.

BERWANG. An einem der schönsten Plätze Berwangs gelegen, bietet der Berwanger Hof einen einmaligen Ausblick über die Gemeinde. Das "Klein-Moritz Österreichs" sollte die Gemeinde werden, so wollten es zumindest diverse Touristiker in der Zeit der Hochblüte des Hotels.

Eine besondere Rolle im Ort

Der Berwanger Hof spielte diesbezüglich eine wichtige Rolle. Aufgrund seiner herrlichen Lage, wegen seiner für damalige Zeiten pompösen Ausstattung und natürlich wegen der vielen Prominenten, die hier ein und aus gingen. Roberto Blanco, Mario Adorf, Leonard Bernstein, sie, und viele weitere, wussten Berwang, den Berwanger Hof und natürlich Margot Werner als Gastgeberin zu schätzen.
Viele sahen in den 1970er- und 1980er-Jahren eine große Zukunft für Berwang und den Berwanger Hof nahen, doch es kam anders. 2005 wurde das Haus geschlossen. Am Ende stand der Konkurs. Die angeordnete Versteigerung blieb ergebnislos, das Haus fiel in einen "Dornröschenschlaf", später begann der Verfall.

Das Hotel bietet in seinem aktuellen Zustand leider keinen schönen Anblick. | Foto: Reichel
  • Das Hotel bietet in seinem aktuellen Zustand leider keinen schönen Anblick.
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Dem Verfall Preis gegeben

Margot Werner und ihr Gatte Jochen Litt verließen das Haus. Schaut man heute hinein, scheint dies fast fluchtartig passiert zu sein. Glanz und Gloria waren längst verblasst. Margot Werner war auf Unterstützungen von Freunden angewiesen. Damit kam sie nicht zu Recht. 2012 nahm sie sich das Leben.
Seither verfällt der Berwanger Hof. Die dazugehörenden Nebenhäuser - das Jagdhaus und die Alpenrose - sind in deutlich besserem Zustand, doch auch an ihnen nagt der Zahn der Zeit.
Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, nur dass heute Nässe, Schimmel, Schmutz, heruntergerallenes Putzwerk und dazu mutwillige Zerstörungen, leider auch Plünderungen, alles überschatten.

Neuanfang wurde eingeleitet

Seit rund einem Jahr ist alles anders. Die Firma Almdorfbau als Bauträger hat den Grund und die darauf stehenden Bauwerke erworben. Aufräumarbeiten haben begonnen. Speziell im Berwanger Hof finden sich unzählige Gegenstände, die die Geschichte des Hauses erzählen. Sie werden gesichtet, dokumentiert, und, soweit es Sinn macht, gesichert. Manches soll später wieder aufgestellt und weiterverwendet werden.
Später, wenn die anstehenden Neu- und Umbaurabeiten erledigt sind. Beim Berwanger Hof weiß man noch  nicht so ganz genau, was man erhalten kann. Der Zustand ist äußerst desolat. Das Jagdhaus und die Alpenrose sind gemessen an der Bausubstand deutlich besser, sie werden umfassend saniert. Die Kosten betragen viele Millionen Euro. 2025 soll dann aber alles fertig sein.

In Ansätzen erkennt man noch heute, wie stilvoll das Hotel einst war. | Foto: Reichel
  • In Ansätzen erkennt man noch heute, wie stilvoll das Hotel einst war.
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TV-Langzeitdokumentation

Begleitet werden die Baumaßnahmen von umfangreichen Dokumentationen und die betreffen nicht nur die Archivierung des alten Inventars. Es entsteht eine TV-Langzeitdokumentation. Die Dreharbeiten haben schon begonnen. Erste prominente Stars, die sich früher im Berwanger Hof tummelten, waren schon vor Ort und gaben Interviews, etwa Roberto Blanco.

Ein trauriger Ist-Zustand

Die BezirksBlätter konnten sich das Innere des Hauses ansehen und sich einen Überblick über den Ist-Zustand verschaffen. Spannend und beklemmend gleichermaßen war dieser Rundgang durch das Haus. Fotos und ein Video auf dieser Seite lassen Sie am Rundgang teilhaben.

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Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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