Debatte um Scheiteltunnel am Fernpass dauert an

Staus entlang der Fernpassstrecke sind keine Seltenheit. Darüber, wie man dem Problem entgegen treten soll, gibt es unterschiedliche Meinungen. | Foto: Archiv
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  • Staus entlang der Fernpassstrecke sind keine Seltenheit. Darüber, wie man dem Problem entgegen treten soll, gibt es unterschiedliche Meinungen.
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AUSSERFERN (rei). Freude bei den Einen, empörte Aufschreie bei den Anderen: Die  Ankündigung, dass der Fernpass-Scheiteltunnel ab 2021 gebaut werden soll, rief sehr unterschiedliche Reaktionen hervor. Auch jetzt, Tage später, werden Stellungnahmen zum Thema abgegeben.
Mit der Bekanntgabe des zeitlichen Fahrplans zum Bau des Scheiteltunnels hat Landeshauptmann Günther Platter die Verkehrsdebatte im ganzen Land, und speziell im Außerfern, kräftig "angestoßen".

Unterschiedliche Meinungen

Positiv sind die Anmerkungen zum in Aussicht gestellten Baubeginn am Fernpass aber nur auf ÖVP-Seite. Und auch da fällt im Zusammenhang mit dem Scheiteltunnel sofort die Forderung zum Bau des Tschirganttunnels, der auch von ÖVP-Seite vehement als "dazugehörend" eingefordert wird.
"Ich begrüße den Vorstoß von Landeshauptmann Platter sehr. Um aber einen ununterbrochenen Verkehrsfluss zwischen dem Zentralraum Reutte und dem Inntal zu gewährleisten, ist eine ganzheitliche Lösung unerlässlich. Deshalb müssen jetzt alle Anstrengungen unternommen werden, um auch den vielfach versprochenen Bau des Tschirganttunnels im Rahmenplan des Verkehrsministeriums vorzureihen“, so der Oberländer VP-Nationalratsabgeordnete Dominik Schrott.

Impuls und Neos wollen große Lösung

Impuls-Landtagsabgeordnete Maria Zwölfer aus Lermoos hält vom Scheiteltunnel hingegen weiterhin gar nichts. Sie sei enttäuscht, dass man auf Landesseite aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt habe. Ein Fleckerlteppich sei über die Jahre hinweg entstanden. Kleinmaßnahmen, wie die Begradigung der Ewigkeitskurve am Katzenberg oder die Umfahrung Heiterwang, seien ineffizient. Mit dem Scheiteltunnel setzte man diesen Weg fort. "Gefragt wäre, angesichts des ständig steigenden Verkehrsaufkommens an der B179, endlich ein zukunftsträchtiges Gesamtkonzept", stellt Zwölfer fest. Und bei einem solchen führe kein Weg an einer Gesamtuntertunnelung des Fernpasses vorbei.
Das angesprochene Gesamtkonzept sei auch im Hinblick auf die Realisierung des Tschirganttunnels wichtig. Jedenfalls herrsche in der Verkehrsfrage im Tiroler Oberland und im Außerfern dringender Handlungsbedarf.
Auf ein Gesamtkonzept drängen auch die Neos. Auch sie sehen im Scheiteltunnel ein "Stückwerk und die Fortschreibung halber Lösungen." Neos-Verkehrssprecher Andreas Leitgeb nennt dann auch seine Vorstellungen: "Das kann nur eine von der A7 beim Füssener Tunnel bis zur Inntalautobahn A12 verwirklichte große Lösung sein!“ Nach seiner Meinung müsse der gesamte Durchzugsverkehr im Rahmen einer zweiröhrigen Tunnelkette großteils im Berg und über vorhandene Umfahrungen geführt werden.“

Grüne warnen vor einem Ausbau

Derartige Forderungen dürften bei der Außerferner Spitzenkandidatin der Grünen im Außerfern, Regina Karlen, wiederum wahre Albträume hervorrufen. „Wer den Fernpass begradigt, zieht den Schwerverkehr automatisch an“, warnt Karlen daher auch in einer Aussendung. Sie spricht sich entschieden gegen die Ausbaupläne am Fernpass bzw. im Bereich Tschirgant und entlang der Zulaufstrecken aus.

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