Demenz: "Es geht darum, Zeit zu gewinnen"

Hedi Häupl, Stefanie Plötzeneder und Nicole Moser von der Demenzservicestelle Ried bieten Früherkennung, Training, Beratung und mehr.
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BEZIRK (kat). Wo habe ich den Schlüssel nochmal hingelegt? Wie heißt der Mann, der mich gerade gegrüßt hat? Wir Menschen sind oft vergesslich. Wer sich Sorgen um sein Gedächtnis macht, ist bei der Demenzservicestelle Ried der MAS Alzheimerhilfe richtig. Die Mitarbeiterinnen bieten hier sowohl Früherkennung als auch ein Angebot für Menschen, die bereits an Demenz erkrankt sind sowie für deren Angehörige. "Demenz ist leider immer noch Tabuthema. Wir wollen den Menschen die Angst nehmen. Für viele ist es eine ganz neue Erfahrung, wenn sie sehen, dass da jemand ist, mit dem sie reden können", sagt Leiterin Nicole Moser. Die seit dem Jahr 2008 bestehende Demenzservicestelle Ried ist für die Bezirke Braunau, Grieskirchen, Ried und Schärding zuständig.

Gezielte Förderung für Betroffene

Neben persönlichen und telefonischen Beratungen für Betroffene und Angehörige gibt es hier unter anderem monatliche Angehörigentreffen (zu denen Betroffene mitgebracht werden können), Vortragsreihen, Einzelvorträge sowie Gruppen- und Einzeltrainings für Betroffene. "In den Gruppentrainings geht es um gezielte, stadiengerechte Förderung – ohne Druck, in einer fröhlichen Atmosphäre und mit Erfolgserlebnissen. Trainiert werden das Lang- und das Kurzzeitgedächtnis, Wahrnehmung, Konzentration, Kreativität, Alltagsfähigkeiten und Bewegung. Und das alles mit Spaß und Humor und mit allen Sinnen", erklärt MAS-Trainerin Hedi Häupl. Ihr ist wichtig, die Biographien der Personen zu kennen, um sich auf sie und ihre Situation einstellen zu können. Derzeit befinden sich 63 Personen in Trainings in Ried, Altheim, Grieskirchen und Braunau. "In Schärding ist die Nachfrage groß. Deshalb wollen wir das Angebot dort bald reaktivieren", so Moser. In Ried und Lohnsburg gibt es zudem Präventivgruppen, in denen es um Gedächtnistraining geht. Und obwohl Demenz nicht heilbar ist – durch Trainings kann die Krankheit verzögert, Fähigkeiten können länger erhalten werden. "Es geht darum, Jahre und Zeit zu gewinnen. Je früher die Krankheit erkannt wird und je früher etwas dagegen getan wird, desto besser gelingt das", informiert Moser.

Alzheimer häufige Form

Bevor das Training in der Demenzservicestelle beginnt, wird zuerst abgeklärt, ob es sich um eine Demenz handelt und wenn ja, wie weit diese fortgeschritten ist. Auch eine ärztliche Diagnose wird geraten. "Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer Demenz. Sie verläuft in sieben Stadien", erklärt Stefanie Plötzeneder von der Demenzservicestelle der MAS Alzheimerhilfe.

Moser rät jedem, sich rechtzeitig Rat und Hilfe zu holen – egal, ob man Betroffener oder Angehöriger ist. "Schweigen über Demenz schadet. Wissen über die Krankheit und über den Umgang mit Betroffenen hilft weiter und macht es leichter, zu handeln."

Kontakt für alle Fragen rund um Demenz:

Demenzservicestelle Ried im Innkreis
Bahnhofstraße 38/1, 4910 Ried
Leiterin Nicole Moser, Telefon: 0664/8546692
E-Mail: demenzservicestelle-ried-im-innkreis@mas.or.at
www.alzheimer-hilfe.at/demenzservicestelle_ried.html

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