Florian-Preis 2023 fürs Ehrenamt
"Mein Leben besteht daraus, zu helfen"

Den Traum, zu helfen, hatte Jonas Haas "schon immer". | Foto: Robert Schneeberger
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  • Den Traum, zu helfen, hatte Jonas Haas "schon immer".
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"Du hilfst anderen Menschen, das motiviert einen, wenn man auf die Einsätze zurückblickt und erkennt, wie vielen Leuten man wahrscheinlich das Leben gerettet hat", erzählt Jonas Haas aus Mehrnbach, der Sanitäter und Feuerwehrler mit Leib und Seele ist.

MEHRNBACH. Der 19-Jährige ist aktuell im letzten Lehrjahr bei der Firma Scheuch im IT-Bereich und widmet seine Freizeit zwei ehrenamtlichen Vereinen: Der Freiwilligen Feuerwehr (FF) und dem Roten Kreuz (RK). "Schon als kleines Kind hat mich die Feuerwehr gefesselt. Mit zehn darf man bei uns zur Jugendfeuerwehr, da habe ich mich dann gleich gemeldet", erzählt Jonas. Sein Beitritt zum RK habe sich ziemlich spontan ergeben. Auf Einsätzen mit der FF Mehrnbach habe er sich gedacht, dass ein Sanitäter im Team nicht schlecht wäre, denn "wir sind doch oft die Ersten, die eintreffen". Im Februar 2022 hat er sich dann gleich zu einem Sanitäter-Kurs angemeldet – ein paar Freunde habe er auch gleich "mitgerissen". Seither ist Jonas beim RK dabei.

"Den Traum zu helfen, hatte ich schon immer. Auch in der Schule, wenn jemand eine Frage oder Probleme gehabt hat, war ich immer da. Mein Leben besteht eigentlich schon daraus, zu helfen. Ich kann einfach nicht wegschauen, wenn etwas wäre",

legt Jonas seine Sicht zum Ehrenamt dar.  

Schneller als die Sirene

Bei der FF Mehrnbach ist der engagierte 19-jährige nicht nur bei den Einsätzen immer mit dabei, er sorgt zudem für eine gute Aufstellung in Sachen IT: "Ich mache alles, was mit der Technik zu tun hat", erklärt er. So war Jonas in Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrkommando federführend bei der Entwicklung eines dritten Alarmierungssystems, das nun seit drei Jahren in Benützung ist.

"Wir haben uns ein eigenes Alarmierungssystem aufgebaut. Wir werden zusätzlich zu dem Pager und der Sirene per Handy-App alarmiert. Es funktioniert tadellos und ist teilweise sogar schneller als Sirene und Pager."

Außerdem fungiert er durch seine Arbeit beim RK, wenn die FF ausrücken muss, meist als Bindeglied zum Einsatzleiter vom Roten Kreuz und dem Einsatzleiter der Feuerwehr.

Foto: Robert Schneeberger

Das "ganz normale Sani-Leben"

Dienste abfahren, Transporte machen, Ambulanzdienste, Notfälle, die hereinkommen: Das sind die Hauptaufgaben für das "ganz normale Sani-Leben" von Jonas. Ein Dienst ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: "Es war relativ am Anfang meiner RK-Zeit. Da sind wir um neun Uhr abends zu einem "Herzbeschwerden akut" gefahren. Es hat sich herausgestellt, dass der Patient wirklich einen Herzinfarkt gehabt hat. Wir haben ihn dann in Krankenhaus gefahren. Fünf, sechs Monate später haben wir einen "Transport zur Kontrolle Erkrankung" bekommen", berichtet der 19-Jährige.

"Schon bei der Anfahrt habe ich mir gedacht, irgendwie kenne ich die Adresse. Es hat sich herausgestellt, dass es der Patient von damals war, dem wir das Leben gerettet haben. Er hat sich die ganze Fahrt über unterhalten, wie toll er findet, dass wir das machen. Das motiviert einen als Sanitäter."

Wünsche für die Zukunft

"Man merkt, dass immer weniger Leute das Ehrenamt interessiert", weiß Jonas. Die FF Oberholz kämpfe zum Beispiel darum, das Kommando zu besetzen."Es werden dringend Leute gebraucht, ich würde jedem empfehlen, der irgendwie Zeit und Lust hat, sich das mal anzuschauen, einfach mal bei der Feuerwehr oder bei der Rettung zu schnuppern". Außerdem würde er sich wünschen, dass die Menschen mit Unfällen anders umgehen würden: Teilweise werde die Arbeit der Freiwilligen durch ein respektloses Verhalten der umstehenden Leute behindert, etwa "wenn man bei einem Unfall steht und sie einfach nur Fotos machen möchten", betont er.

JETZT NOMINIEREN

  • Der "Florian – Preis fürs Ehrenamt" wird alle zwei Jahre vergeben.
  • Die BezirksRundschau holt in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Oberösterreichischen Versicherung und dem ORF Oberösterreich jene Menschen vor den Vorhang, die sich im Ehrenamt besonders engagiert haben.
  • Im Rahmen des „Florian – Preis für Ehrenamt“ wird eine Jury alle eingereichten Bewerbungen und Nominierungen beurteilen und Bezirkssieger sowie einen Landessieger küren.
  • Nachwuchs-Helfer bis 25 Jahre werden mit dem Sonderpreis "Jung & Engagiert" gekürt. Das Online-Voting findet von 1. bis 16. April statt.
  • Sie kennen jemanden, der sich für seine Mitmenschen engagiert oder sind selber ehrenamtlich tätig? Dann nominieren Sie ihn oder sie beziehungsweise bewerben Sie sich jetzt bis 26. März unter

MeinBezirk.at/Florian

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