Skurrile Kunst, die in keine Schublade passt

Eva Huber vor ihren "Planwagenfrauen". | Foto: Doms
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RIED. Wiederholt wurden die Räumlichkeiten der BezirksRundschau Ried in der Friedrich-Thurner-Straße 16 zum "Kunstmuseum" umfunktioniert. Zehn Bilder von Eva Huber, wie etwa die "Planwagenfrauen" oder die "Froschkönigin" können noch bis Herbst bestaunt werden. Wir haben mit der talentierten Wahl-Innsbruckerin gesprochen.

BezirksRundschau: Wie bist du zur Kunst gekommen?
Eva Huber: Ich glaube, ich bin eigentlich gar nicht „zur Kunst gekommen“. Ich habe einfach schon immer – solange ich mich erinnern kann – gezeichnet was mir im Kopf herumging. Im Unterschied zu den meisten anderen habe ich nach der Kindheit nie damit aufgehört. Ich denke, zeichnen war für mich immer wichtig, Ersatz für andere Beschäftigungen mit mir und meiner Umwelt. Statt den Tagebüchern hatte ich halt eher Skizzenbücher.

Seit wann malst du?
Malen tu ich eigentlich erst seit ich 17 bin. Ich habe zwar immer gezeichnet, aber im Gegensatz zu Bleistift und Kugelschreiber hatte ich vor Farben immer großen „Respekt“. Ich habe irgendwann in der Schule mein erstes Acrylbild gemalt und ein halbes Bild lang befunden, dass ich das gar nicht kann. Ab der zweiten Hälfte ging mir dann so ein Licht auf, wie man das machen könnte mit den Farben. War ein komisches Bild, das dabei rauskam und hat mir gar nicht gefallen – aber scheinbar hat‘s mich neugierig gemacht, weil ich mir dann Farben und Leinwände für daheim gekauft hab.

Hast du eine Ausbildung in diese Richtung absolviert?
Nein, vielleicht mal abgesehen vom bildnerischen BORG-Zweig. Malen und zeichnen waren immer nur Hobbys. Ich hab schnell bemerkt, dass ich das nicht ändern sollte, weil mir sonst der Spaß an der Sache vergeht. Manchmal frage ich mich aber schon, wie und was ich wohl so malen würde, wenn ich mal eine Ausbildung gemacht hätte. Da wäre sicher einiges passiert!

Kannst du von der Kunst leben?
Eher nicht, die Mietpreise in Innsbruck sind sehr hoch (lacht). Es kann jedoch ein guter Zusatzverdienst sein.

Was machst du beruflich?
Mein „Brotberuf“ ist Psychologin. Ich arbeite an der Uni Innsbruck und das passt mir gut so. Ich glaube, Malerei als Brotberuf würde ich mir nicht trauen – neben der existenziellen Panik auch aus Angst, dass es das Spielerische verliert und mir die Freude am Zeichnen und Malen vergeht, wenn ich darauf angewiesen wäre.

Wie würdest du deine Kunst, deinen Stil beschreiben?
Oje, das ist meine „Angstfrage“, weil ich mich nie so recht für Kunstgeschichte und die Theorien dahinter interessiert habe. Da müsste man wahrscheinlich jemanden fragen, der sich da auskennt. Mich würde das auch interessieren.

Was malst du am liebsten?
Am liebsten male und zeichne ich Menschen. Das war irgendwie schon immer so. Ich denke, ich hab’s auch gerne mal etwas skurril und nehme es nicht zu ernst. Es soll keine Hammerbotschaften vermitteln, was ich da mache. Aber am Ende bin ich auch selber oft überrascht, welche Wirkung die gemalten „Objekte“ so abgeben.

Gibt es etwas, dass sich in vielen Bildern wiederfindet?
Vielleicht eine Tendenz, sich nicht zu ernst zu nehmen? Und Gesichter. Ohne Gesichter wird mir fad. Ich finde Gesichter sehr spannend – Mimik ist auch ein Thema, mit dem ich in meinem Beruf oft zu tun habe. Ich habe erst kürzlich bemerkt, dass die Leute und „Tierleute“ auf meinen Bildern meistens direkt aus der Leinwand rausstarren. Vielleicht ist das auch etwas, das sich so durchzieht.

Wie malst du am liebsten?
Am liebsten male ich mit Acryl auf Leinwand oder auf Holz. Kohle darf auch manchmal mitmachen.

Woher kommen deine Ideen, die Inspiration für deine Bilder?
Meistens schießt mir einfach eine Idee. Oft tu' ich grad was ganz anderes und dann ist da „plopp“ plötzlich die Idee zum Bild im Kopf. Ohne Idee steh ich vor der Leinwand und dann passiert da meistens nicht viel.

Hast du ein Lieblingsbild, ein Selbstgemaltes?
Mein Lieblingsbild ist wahrscheinlich mein „Selbstporträt mit Ratte“. Nicht weil es stilistisch so gut ist, ganz im Gegenteil. Es liegt wahrscheinlich daran, dass es eines der ersten Bilder war, das ich je gemalt hab und – obwohl es eigentlich gar nicht so recht ausschaut wie ich – echt gut eingefangen hat, wie es so war für mich mit mir, damals mit 17. Aber ehrlich gesagt habe ich zu allen Bildern eine kurze innige „Beziehung“, weil ich immer ein bisschen traurig bin, wenn ich sie weggebe. Paradoxerweise besitze ich allerdings nur noch ein Bild von mir selber, die „Planwagenfrauen“, die mag ich irgendwie nicht hergeben.

Wo kann man deine Kunst sehen – außer gerade in der Redaktion der BezirksRundschau Ried?
Bei Freunden und Bekannten von mir in deren Wohnungen und Büros.

Hast du künstlerische Vorbilder?
Ich glaube nicht, nein. Ich denke mir schon oft „wow, tolles Bild“ – aber ich habe irgendwie nie die Bestrebung, jemandem nachzueifern oder was „genauso gut wie …“ zu machen. Das macht mir das Leben leichter.

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