Osterbräuche im Innviertel
Vom "Anlaßpfingsta" bis zum "Oascheim"

Rund um das Osterfest gibt es viele alte Bräuche und Traditionen. | Foto: Burgstaller
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  • Rund um das Osterfest gibt es viele alte Bräuche und Traditionen.
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Rund um das Osterfest gibt es im Bezirk Ried viele alte Traditionen. Einige sind schon fast in Vergessenheit geraten.

BEZIRK RIED. Ein sehr alter Brauch ist der Palmbaum. Mit Äpfeln geschmückt wurden früher am Sonntag vor Ostern entrindete Weiden- oder Palmkatzerlzweige zur Weihe in die Kirche getragen. "Dabei galt die Regel: Je größer der Bauer, desto größer der Palmbaum", schreibt "Die Mosauerin" aus Weidenthal in ihrem "Landblog aus dem Innviertel". In einigen Gemeinden im Bezirk Ried, darunter Waldzell und Schildorn, wird dieser Brauch heute von der Landjugend gefeiert. "Am Palmsamstag kommen wir zusammen und binden aus Segenbaum, Buchsbaum, Palmkatzerlzweigen und Äpfeln unseren rund zehn Meter hohen Palmbaum. Mit Bändern geschmückt, tragen wir ihn am Palmsonntag zu viert durch Waldzell. Beim Umzug findet auch die Segnung statt. Während des Gottesdienstes wird der Palmbaum bei der Kirche angelehnt und wir halten Baumwache", berichtet Marc Rohrmoser, Leiter der Landjugend in Waldzell.

Die Landjugend Schildorn beim Palmbaumbinden. | Foto: Schoibl

"Antlaßpfinsta" &"Ratschn"

Heute kaum mehr verwendet werden die Bezeichnungen Antlaßpfinsta oder Oapfinsta für den Gründonnerstag. Aus der Wortzusammensetzung aus "Ablass" und dem alten Wort für Donnerstag, nämlich "Pfinsta", wird klar, dass die Vergebung der Sünden im Vordergrund stand. "Alle Eier, die an diesem Tag gelegt wurden, die Antlaßeier, galten früher als besonders heilig", so die Mosauerin. Weiters flogen einer Legende nach am Gründonnerstag die Kirchenglocken nach Rom und das Ratschen hielt bis zur Osternacht Einzug. Auch heute ziehen Ministranten am Karfreitag mit den Ratschen aus Holz in einigen Gemeinden wie etwa Kirchdorf von Haus zu Haus und bitten um eine kleine Spende.

"Oascheim"

Beinahe schon in Vergessenheit geraten ist der Brauch des "Oascheims". "Dabei wurden zwei Rechenstiele kreuzweise zusammengesteckt. An den Stielen ließ man anschließend Eier hinunterrollen. Der Besitzer des Eies, welches am weitesten rollte, war der Sieger", erklärt Maria Floß, Mitglied der Goldhaubengruppe Kirchdorf am Inn.

Das "Oascheim" wird auch heute noch praktiziert. | Foto: Ender

Die Speisenweihe

Eine ganz andere, sehr alte Tradition wird in Waldzell am Ostersonntag begangen: die Speisenweihe. "Wir bringen Ostereier, Brot und Schinken in einem Jausenkörbchen, welches mit einem bestickten Weihtuch bedeckt ist, in die Kirche mit, wo die Speisensegnung stattfindet", berichtet Monika Berger, Obfrau der Goldhaubenfrauen im Bezirk Ried.#%

Passionsspiele

Neben speziellen Bräuchen gibt es im Bezirk Ried auch eine Gemeinde, die besonders mit Ostern verbunden ist: Mettmach. Hier hat die Passionszeit, das sind die 40 Tage vor Ostern, welche an die Verurteilung Jesu, an Verrat, Kreuzigung oder das letzte Abendmahl erinnern, seit 1950 große Bedeutung. Damals brachten rund 250 Mitwirkende vor 1.400 Zusehern erstmals eine Passion Christi auf die Bühne. Seither lädt die Spielgemeinschaft alle zehn Jahre zu Passionsspielen. Die für 2023 geplante, zwölfte Mettmacher Passion musste aufgrund der Baufälligkeit der Festspielhalle leider abgesagt werden. "Wir hoffen, dass wir 2026 wieder zu Passionsspielen laden können", so Maria Jöchtl-Hattinger, Obfrau der Spielgemeinschaft Mettmach.

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