Als Prävention: mehr Überwachungskameras in der Stadt Ried
Rieder Gemeinderat beschloss Erweiterung der Videoüberwachung im Stadtgebiet.
RIED (lenz). Rund 139.000 Euro will die Rieder Stadtgemeinde in die Erneuerung und Erweiterung der Videoüberwachung im Stadtgebiet investieren. Die bestehenden Kameras sollen mit Infrarotsystem aufgewertet, die neu geschaffene Begegnungszone zusätzlich mit Videoüberwachung ausgestattet werden. Die laufenden Kosten dafür belaufen sich auf rund 26.500 Euro jährlich. Erst kürzlich sei es laut Bürgermeister Albert Ortig in der Neugasse zu einem Vorfall gekommen. Ein Passant sei brutal zusammengeschlagen worden, musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. „Dank der Kameraüberwachung konnte der Vorfall schon am nächsten Morgen aufgeklärt und der Täter ausgeforscht werden“, berichtet Ortig.
"Bei diesen Kosten erst evaluieren"
Wenig begeistert von der Erweiterung der Videoüberwachung zeigten sich die Grünen. Gemeinderat Christoph Bleckenwegner schlug eine Evaluierung vor. „Bei dieser Summe sollten wir uns die bisherigen Erfahrungen mit den bestehenden Anlagen genauer anschauen – wie viele Schäden gab es vorher und wie viele konnten aufgeklärt werden. Ich sehe keine Notwendigkeit, die Erweiterung sofort umzusetzen. Neben dem Bedürfnis nach Sicherheit gibt es auch ein Bedürfnis, nicht permanent überwacht zu werden.“ Eine Evaluierung sei jedoch ein schwieriges Unterfangen, meinte Ernst Reiter (FPÖ): „Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt, um sich wohl zu fühlen und ohne größere Sorgen im Stadtgebiet herum spazieren zu können. Ich glaube, da brauchen wir keine Evaluierung ob zehn Raubüberfälle verhindert worden sind oder nicht. Wir wissen ja nicht, was eventuell passiert wäre, wenn es die Kameras nicht geben würde. Tatsache ist, dass Fälle verhindert oder aufgeklärt worden sind.“
Nicht nur Aufklärung, vielmehr Prävention
Dass es nicht nur um die Aufklärung, sondern vor allem um die Prävention von Kriminalität gehe, betonte Ortig: „Vor allem im Bezug auf Vandalismus geht es darum, bewusst zu machen, dass jede Beschädigung viel Kosten und Aufwand verursacht. Deshalb bringen wir junge Leute auch nicht zur Anzeige, sondern laden sie zu einem Gespräch und setzen sie in der Grün- und Naherholungspflege ein.“ Der Antrag für die Erweiterung der Videoüberwachung wurde mehrheitlich angenommen. Die Grünen (vier) stimmten gegen den Antrag.
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