Gemeindefinanzen: Wofür gibt meine Gemeinde Geld aus?

In Reichersberg wird gut gewirtschaftet – die Gemeinde kann jährlich Rücklagen für spätere Projekte bilden. | Foto: Fotolia/grafikplusfoto
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BEZIRK. Wie viel gibt meine Gemeinde für den Kindergarten aus? Was kostet der Straßenbau in meinem Ort? Und wie schaut es mit den Verwaltungskosten aus? Das alles können Gemeindebürger jetzt auf www.gemeindefinanzen.at einsehen. In Kooperation mit der Statistik Austria präsentierte der Gemeindebund Anfang des Jahres die neue Internet-Plattform. Per Mausklick können Interessierte nachlesen, wie ihre politischen Vertreter auf kommunaler Ebene wirtschaften. Die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Gemeinden können abgerufen, in Bereiche gegliedert sowie mit anderen Gemeinden verglichen werden. Die Daten reichen fünf Jahre zurück und basieren auf den aktuellsten verfügbaren Rechnungsabschlüssen. Die derzeit jüngsten Daten stammen somit aus dem Jahr 2014.

Gemeindefinanzen: Großteil für Dienstleistungen

Klickt man die Gemeindefinanzen im Bezirk Ried durch, ergibt sich ein gängiges Bild: Der Großteil des Geldes wird in 22 Kommunen für den Bereich "Dienstleistungen" ausgegeben. Darin enthalten sind Angebote wie etwa Altstoffsammelzentren, Kläranlagen oder Straßenmeisterei. Die Ausgaben liegen dabei zwischen 280.000 Euro in Weilbach und 3,54 Millionen Euro in Mehrnbach. Zehn Gemeinden wenden das meiste Geld für den Bereich "Unterricht, Erziehung, Sport und Wissenschaft" auf. Einzig in Mörschwang wird das meiste Geld für den Bereich "Vertretungskörper und allgemeine Verwaltung" ausgegeben – 2014 waren es 220.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für die Gemeindebediensteten oder den Gemeinderat. Die Kosten für Dienstleistungen der Gemeinde schrumpften hingegen in den letzten Jahren von 550.000 Euro im Jahr 2009 auf 73.819 Euro im Jahr 2014. "Das liegt daran, dass das Projekt 'Dorfhaus' 2013 abgeschlossen werden konnte. Durch den Neubau des Dorfhauses samt Spiel- und Parkplatz hatten wir in diesem Bereich außerordentliche Ausgaben", so Bürgermeister Josef Högl. Die hohen Kosten für die Verwaltung resultieren laut ihm aus der kleinen Gemeindegröße. "Wir haben einen sehr geringen Personalaufwand mit einem Amtsleiter in Vollzeit sowie einer Angestellten für 15 Stunden."

Reichersberg: Gewinn als Rücklage

In Reichersberg und Geinberg wird der Großteil der Gemeindefinanzen für den Bereich "Finanzwirtschaft" verwendet. Hierzu zählen etwa Umlagen, Abgaben oder der Haushaltsausgleich. In Reichersberg entfielen im Jahr 2014 auf diesen Bereich 1,34 Millionen Euro. "Das liegt daran, dass wir den Gewinn, den wir als Gemeinde erwirtschaften, für zweckgebundene Rücklagen verwenden. Wir wollen uns damit nicht bereichern, sondern haben zum Beispiel vor, in den nächsten Jahren das Gemeindeamt zu erneuern – dafür wird das Geld dann benötigt", erklärt Bürgermeister Bernhard Öttl.

Ried Spitzenreiter im Straßenbau

In der Bezirkshauptstadt Ried wurde – für viele wohl wenig verwunderlich – im Jahr 2014 das meiste Geld für den Bereich "Straßen- und Wasserbau, Verkehr" ausgegeben – nämlich 8,25 Millionen Euro. Dieser Spitzenwert ist aber eine Ausnahme: In den Jahren davor lagen auch in Ried die Ausgaben für Dienstleistungen der Gemeinde auf Platz eins. 2014 wurden für diesen Bereich 7,63 Millionen Euro ausgegeben.

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