ÖVP-Innviertel zur Nationalratswahl
"Wer Kickl verhindern will, muss Nehammer wählen"

- Günther Lengauer, Andrea Holzner, August Wöginger, Martin Feichtinger, Sophie Gradinger und Klaus Mühlbacher bei der Enthüllung des neuen Plakats.
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August Wöginger, Andrea Holzner und Manfred Hofinger führen die ÖVP-Kandidatenliste im Innviertel für die kommende Nationalratswahl an. Im Kampf um den Kanzlersessel setzt die Volkspartei auf persönliche Gespräche.
INNVIERTEL. „Wir haben bei der EU-Wahl gesehen, dass der Abstand zu den Freiheitlichen sehr gering ist“, so ÖVP-Klubobmann und OÖ-Spitzenkandidat August Wöginger. Die kommende Nationalratswahl sei eine Richtungsentscheidung. Dabei kritisiert der Sighartinger vor allem FP-Kandidat Herbert Kickl: „Ein Politiker, der sich nicht klar von den Identitären abwendet und über die Todesstrafe per Volksentscheid abstimmen lassen möchte, ist für uns kein Staatsmann.“ Daher werde die ÖVP mit Kickl nicht zusammenarbeiten. Eine Koalition mit den Freiheitlichen per se wird aber nicht ausgeschlossen. „Mit einer ‚Festung Österreichs‘ unter Kanzler Kickl isoliert sich unser Land. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht untragbar. Daher unsere Devise: Wer Kickl verhindern will, muss Nehammer wählen“, sagt Wöginger. Die ÖVP stehe laut dem Sighartinger für die Mitte.

- August Wöginger ist Oberösterreichs Spitzenkandidat der ÖVP.
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„Innviertler müssen sich auf uns verlassen können“
Mit August Wöginger, Manfred Hofinger und Andrea Holzner sitzen derzeit drei Innviertler im Parlament. Das soll auch so bleiben.
„In unserer Region sind wir traditionell stark, stellen 37 von 46 Bürgermeistern und haben über 1.000 Gemeinderäte. Diese Stärken möchten wir in der Wahlkampf-Hauptsaison voll ausspielen. Im landwirtschaftlich und industriell geprägten Innviertel ist es wichtig, dass sich die Menschen auf die Politik verlassen können“,
erklärt Manfred Hofinger. Der Lambrechtner Bürgermeister betonte auch, dass in den letzten Jahren für das Innviertel einiges bewegt wurde: „Die Sanierung der Rieder Kaserne war wichtig, insgesamt werden 82 Millionen Euro ausgegeben. Für die Kommunen haben wir vier Pakete geschnürt, um zu verhindern, dass mehr Gemeinden in den Abgang müssen.“

- Manfred Hofinger ist Nationalrat und Bürgermeister von Lambrechten.
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Andrea Holzner ist die Braunauer Vertreterin im Nationalrat. In der Politik sei ihr das Zusammenleben wichtig: „Wir müssen weiterhin die Kinderbetreuung ausbauen. Wir sind bereits EU-weit in der Familienunterstützung vorn, aber die Arbeit geht laufend weiter.“ Die Innviertler seien bekannt für ihre Leistungsbereitschaft und auch für das Ehrenamt. „Daher ist es unsere Aufgabe, den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Bei den Hausbesuchen reden wir darüber, was wir bereits für Österreich geschafft haben und was wir vorhaben“, so Holzner.

- Andrea Holzner ist Nationalrätin und Bürgermeisterin von Tarsdorf.
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„Müssen uns Platz eins zurückholen“
Die Bezirksparteiobleute aus Ried und Braunau, Günther Lengauer und Klaus Mühlbacher, stehen hinter der Innviertler Wahlkreisliste, die aus ihrer Sicht schlagkräftig aufgestellt ist: „Wir müssen uns Platz eins zurückholen. Und mit unseren Parteimitgliedern vor Ort schaffen wir es. Der Fokus liegt auf die vielen unentschlossenen Wählern.“
Junge Volkspartei möchte nach Wien
Ebenfalls auf der Parteiliste zu finden sind zwei Martin Feichtinger und Sophie Gradinger. Feichtinger ist Unternehmer und Obmann-Stellvertreter der Jungen Volkspartei. Er möchte mithelfen, die Rahmenbedingungen für die „starke Wirtschaft in der Region“ aufzustellen. Dafür brauche es eine Regierungsbeteiligung mit Kanzler Karl Nehammer.
Sophie Gradinger aus Mühlheim am Inn ist mit 21 Jahren die jüngste Kandidatin in der Wahlkreisliste Innviertel. Sie setzt auf die Jugend.
"Mit der Staatssekretärin Claudia Plakolm haben wir bereits eine starke Stimme für die Jugend in Wien. Unserer Generation wird fehlender Ehrgeiz nachgesagt, dem ist allerdings nicht so. Mit diesem Klischee müssen wir aufräumen",
so Gradinger.
Schwarz-Grün war „positiv“
Eine Hauptforderung für Koalitionsverhandlungen ist für die Volkspartei die Messenger-Überwachung zur Terrorismus-Bekämpfung. „Das ist in vielen europäischen Ländern Standard. Ich verstehe nicht, warum das keine Mehrheit findet. Zugegriffen werden darf nicht auf eine richterliche Entscheidung hin und nur bei bekannten, gefährdenden Personen, das passiert nicht willkürlich“, sagt Wöginger. Rückblickend bewertet August Wöginger die Koalition mit den Grünen als positiv, auch wenn „uns Leonore Gewessler die letzten Wochen etwas Kopfschmerzen bereitet hat“.





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