Traditionsreiches Osterfest - so ist es Brauch

Foto: Andrea Schachinger
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Es gibt nicht nur den Osterhasen - Viele Brauchtümer sind mit dem Osterfest verbunden.

KIRCHDORF (tazo). „Wir ratschen und ratschen zum englischen Gruaß, dass jeder Christ woaß, dass er beten muaß!“ Mit diesem Spruch stimmen die Ratschenkinder am Karfreitag, wenn sie von Haus zu Haus ziehen, viele Male das Gebet des Herrn an und erinnern die Menschen in den Häusern an das Beten. Das Ratschen, lautes Knattern mit einem Holzinstrument, ersetzt von der Gründonnerstagsmesse bis zur Osternacht das Glockengeläut. Von Gründonnerstagabend bis Karsamstagabend verstummen die Kirchenglocken – der Legende nach sind die Glocken nach Rom geflogen und kommen erst in der Osternacht zurück. Zur Ankündigung der Karfreitags- und Karsamstagsliturgie ertönen rund um die Kirche die Ratschen. Ein weiterer Osterbrauch ist das Eierscheiben. Andrea Schachinger, stellv. Obfrau Goldhaubengruppe Kirchdorf: „Das ist ein Spiel mit dem die Kinder früher am Ostersonntag viel Freude hatten. Dabei wurden zwei Rechenstiele nebeneinander gestellt und zusammengebunden. Die Kinder ließen dann in der Rille die gefärbten Eier herunterlaufen. Wessen Ei am weitesten kam war der Sieger.”

Wer am Palmsonntag am längsten schläft ist der Palmesel.
Am Palmsonntag feiern die christlichen Kirchen, dass Jesus auf einer Eselin als Friedenskönig nach Jerusalem einzog. Mit Palmzweigen jubelten und winkten die Menschen ihm zu. Auch heute werden die Tradition und der Brauch in den Pfarren hoch gehalten. „In der Pfarre Kirchdorf beginnt der Palmsonntag mit einer Prozession. Nach dem Einzug in die Kirche mit den Palmbäumen, wird von Kindern und Jugendlichen die Passionsgeschichte gelesen. Jede Region hat ihre eigene Zusammenstellung an Pflanzen für die Gebinde, weiß Schachinger. Traditionelle Plätze für den Palmbuschen sind das Kruzifix im Herrgottswinkel, im Stall, auf der Wiese, im Garten oder auf dem Feld. Dem gesegneten Palmbuschen wird heilbringende Wirkung nachgesagt. Er schützt auch das Haus vor Blitz und Unwetter und bewahrt die Ernte vor Schäden.

Karfreitagsei bringt Glück für den Besitzer und den Hühnerstall.
Am Gründonnerstag gelegte Hühnereier nennt man Antlasseier! Das Antlassei soll besondere Wirkung haben da es im Zusammenhang mit dem Nachlass der Sündenstrafe steht. Man schreibt ihm die Fähigkeit zu Unheil abzuwehren und Kräfte zu spenden. Es gilt als besonders heilkräftig und wird für die Eier- und Speisenweihe aufgehoben. „Man lässt es weiß und kennzeichnet es mit einem "D" für Donnerstag. In den Speiseweihe Korb kommt neben den Antlasseiern, traditionell auch Brot, Salz, Fleisch, Lamm aus Biskuit oder Gebildebrot aus Germteig. Dies wird am Ostersonntag mit in die Kirche genommen und zur Speiseweihe vorne an den Altar gebracht. Geweihtes sollte für eine bessere Segenswirkung nüchtern gegessen werden,“ so Schachinger. In den Kartagen, besonders am Karfreitag , darf nach altem Brauch nicht geackert oder die Erde irgendwie anders bearbeitet werden. Gott soll in seiner „Grabesruhe“ nicht durch die Erschütterung der Erde gestört werden. Auch der Brauch der Feuer- und Wasserweihe ist bis heute erhalten geblieben. „Holzstöckl werden am Osterfeuer, nachdem die Osterkerze entzündet wurde, angebrannt. Diese geweihten Holzstäbe werden mit dem Grün des Palmbaumes auf die Felder und in den Gemüsegarten gesteckt. Man erhofft sich dadurch reiche Ernte.“

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