Mit Gestricktem zur Unternehmerin des Monats

Auszeichnung: Julia Stöhr, Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende Gmunden, Ulrike Rabmer-Koller, Ulrike Stollberger-Kobleder und Sieglinde Roitinger, Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende Bezirk Ried.
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  • Auszeichnung: Julia Stöhr, Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende Gmunden, Ulrike Rabmer-Koller, Ulrike Stollberger-Kobleder und Sieglinde Roitinger, Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende Bezirk Ried.
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ST. MARTIN. Ihre Großmutter hat mit einer Handstrickmaschine begonnen, ihre Mutter hat die Firma weiter aufgebaut und sie selbst ist seit 1975 im Unternehmen. Seitdem ist die Firma "Kobleder GmbH" aus St. Martin im Innkreis untrennbar mit dem Namen Ulrike Stollberger-Kobleder verbunden. "Meine Lehrzeit habe ich in München beim Vorgänger der heutigen Marke 'Escada' verbracht. 1975 wurde ich dann nach Hause gerufen und habe es nie bereut, zurückgekommen zu sein", erzählt die Eigentümerin der Kobleder GmbH, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann, Franz Stollberger, führt. Zu ihm verbindet sie auch eine besondere Geschichte: "Seine Großmutter hat bei meiner Handstricken gelernt", lacht Stollberger-Kobleder.

Neben der Produktion und dem Vertrieb klassischer Strickbekleidung bestimmen heute gestrickte Produkte nach kundenspezifischen Anforderungen für die Möbel-, Flugzeug-, Schutzbekleidungs- und Fahrzeugindustrie die Aufträge. "Unser erster Kunde Wiesner-Hager war die Initialzündung für technische Gestricke. Unser neuestes Projekt sind gestrickte Composite-Teile. Eine Technologie, die es in dieser Form noch nicht gibt", informiert Stollberger-Kobleder über eine der vielen Innovationen der Firma. Diese werden entwickelt und mitgetragen von den rund 45 Mitarbeitern, die die Kobleder GmbH meist selbst ausbildet: "Lehrlinge sind sehr wichtig für unser Unternehmen. Schließlich sind sie unsere Fachkräfte der Zukunft", so die Geschäftsführerin und fügt hinzu: "Wir sind mit unseren Mitarbeitern sehr verwöhnt. Wir sind wie eine große Familie." Und für diese "große Familie" wird einiges getan. So gibt es beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Denn mit ihren zwei Kindern weiß die Unternehmerin, wie schwierig dieser Spagat oft ist.

Für all diese Leistungen wurde Ulrike Stollberger-Kobleder nun von WKOÖ-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, zur "Unternehmerin des Monats Oktober" gekürt. "Die Firma Kobleder kombiniert Tradition mit technischer Innovation und ist aufgrund stetiger Weiterentwicklung europaweit führend im Bereich technischer Gestricke. Die Entscheidung der Jury, Frau Stollberger-Kobleder als Unternehmerin des Monats auszeichnen, war einstimmig", sagt Rabmer-Koller.

Die Initiative "Unternehmerin des Monats" will Unternehmerinnen vor den Vorhang holen. "Aktuell werden 43 Prozent aller Betriebe von Frauen geführt, bei Neugründungen sind es sogar 45 Prozent. Es gibt also viele Frauen in Führungspositionen, nur gehen diese nicht ins Rampenlicht. Diese Frauen muss man erreichen."

Ulrike Stollberger-Kobleder im Interview

Mein Erfolgsgeheimnis ist …
… dass ich immer einen Aktionsplan habe und diesen vorher am Abend schriftlich fixiere.
Eine Leistung, auf die ich besonders stolz bin, ist …
… dass ich mit meinem Einsatz bei Kobleder dazu beigetragen habe, dass die Firma (nun schon in der 4. Generation) bestens floriert.
Eine meiner Stärken ist …
… dass ich 40 Jahre textile Erfahrung mitbringe.
Zum Job-Ausgleich mache ich …
… gemütliche Abende mit meiner Familie und gehe wandern.
Die größte Herausforderung in meiner Selbstständigkeit war …
… die richtigen Leute zu holen für Tätigkeiten, die ich selbst nicht kann.
Netzwerke finde ich …
… auf Fachmessen, bei beruflichen Veranstaltungen/Tagungen/Kammern.
Frau in der Wirtschaft ist …
… eine Organisation, die Frauen motiviert, ihre Begabungen und Visionen richtig einzusetzen.
Mein Motto lautet …
… nur wer sich in Bewegung setzt, kann etwas bewegen.
Was mir sonst noch wichtig ist …
… das Lebenswerk meiner Großmutter und meiner Mutter fortzuführen und dieses in die nächste Generation weiter zu geben.

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Foto: Cityfoto
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