Wirtschaft: Bezirk weiter auf der Erfolgsspur

BEZIRK RIED. "Verhalten positiv" und "besser als erwartet" habe sich die Wirtschaft im vergangenen Jahr im Bezirk Ried entwickelt, meint Josef Heißbauer, Obmann der Wirtschaftskammer Ried. Leitbetriebe wie die FACC AG oder Fill Maschinenbau seien ein wesentlicher Faktor. "Wir haben einige technologietreibende Firmen, die auf dem Weltmarkt top sind. Sie erbringen auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten eine tolle Leistung und ziehen damit andere, vor allem auch kleinere Firmen in der Region mit", ergänzt WKO-Bezirksstellenleiter Christoph Wiesner. Der Blick auf 2016 fällt weiterhin positiv aus: "Die Prognosen kommen wieder in Schwung, es wird wieder ein stärkeres Wirtschaftswachstum erwartet", weiß Heißbauer. Vor allem für kleinere Betriebe werden die Herausforderungen aber nicht weniger. "Es muss natürlich alles in geordneten Bahnen laufen, aber der Bürokratie-Aufwand steigt – für Kleinbetriebe oft ein großer Aufwand", berichtet Wiesner. Ein Beispiel sei die viel diskutierte Registrierkassenpflicht.

Deutliches Zeichen aus Ried

Der gute Branchenmix sowie erfolgreiche Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe sorgen für eine dynamische Entwicklung – auch auf dem Arbeitsmarkt. Lange habe man die Region Ried als ländliches Umfeld mit überwiegend klein- und mittelständischen Unternehmen beschrieben, erklärt Klaus Jagereder, Leiter des AMS Ried. "Doch in den letzten Jahren haben technische Innovationen regionaler Unternehmen zu einer rasanten Entwicklung geführt, die sich in interessanten Beschäftigungsmöglichkeiten niederschlägt und zu einer deutlich niedrigeren Arbeitslosigkeit als im oberösterreichischen Durchschnitt führt." Um mehr als ein Prozent liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk Ried unter dem Landesschnitt – ein deutliches Zeichen. Der Experte rechnet auch im nächsten Jahr mit einer weiterhin positiven Entwicklung. "Für den Bezirk Ried wird eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent prognostiziert. Zum Vergleich: In Oberösterreich wird die Quote bei mehr als sechs Prozent liegen."

2015: Mehr als 4000 offene Stellen

Auch der Anstieg der beim AMS gemeldeten Stellen stimme positiv: Mehr als 4000 Stellenangebote wurden 2015 gemeldet, rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 500 Arbeitsplätze wurden etwa für die Weberzeile gesucht, die dortige Beschäftigungsentwicklung habe die Erwartungen erfüllt. Auf den guten Zahlen ausruhen dürfe man sich jedoch nicht, weiß Jagereder. "Demografisch bedingt wird es erforderlich sein, das duale Ausbildungsangebot noch interessanter zu präsentieren sowie auf die wertvolle Arbeitskraft älterer Mitarbeiter zu schauen. Auch die Integration von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund kann sich mittelfristig sehr gewinnbringend entwickeln." In jedem Fall wichtig sei jedoch Bildung. "Bildung ist der Treiber erfolgreicher Regionen. Neben dem Vorhandensein von Ausbildungsmöglichkeiten auf allen Ebenen wird die Begleitung von Menschen beim Nachholen von Abschlüssen enorm an Bedeutung gewinnen", betont Jagereder.

Gemeinsame Arbeit für die Region

Immer wichtiger werde zudem die Zusammenarbeit über die Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinaus, sind Heißbauer und Wiesner überzeugt. "Wir leben in der Region, darum ist es sinnvoll, für die Region zu planen", meint Heißbauer. Wiesner betont: "Dazu braucht es Veränderung, das kann anfangs irritieren. Aber es ist eine riesige Chance, die gilt es zu nutzen."