Sport als Medizin
Bewegung ist eine hocheffektive Therapie

Sowohl Ausdauersportarten als auch Krafttraining senken den Blutdruck. | Foto: Foto: Panthermedia/monticello
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ROHRBACH-BERG. Argumente, keinen Sport treiben zu müssen, finden sich immer. Sie klingen zumeist auch plausibel. „Theoretisch wissen wir zwar, dass uns Bewegung gut tut, schlanker macht und gesund hält. Wenn es aber konkret wird, meldet sich oft die Stimme des inneren Schweinehundes. Dennoch: Bewegung ist ein Mittel, das als Universalmedizin gilt, nichts kostet, frei von künstlichen Zusatzstoffen ist und unzähligen Leiden entgegenwirkt“, sagt Gunther Mittermayr, leitender Physiotherapeut im Landes-Krankenhaus Rohrbach. Jede körperliche Anstrengung setzt eine Vielzahl an physiologischen Vorgängen in Bewegung. „Das Herz pumpt schneller, die Körpertemperatur steigt, Botenstoffe strömen in Kopf und Glieder. Im Gehirn entstehen neue Nervenbahnen, krankes Gewebe heilt, neue Zellen wachsen und Erbsubstanz wird repariert. Die Mechanismen, die Sport im Körper auslöst, sind vielfältig und komplex“, erklärt Arnold Panzenböck, Facharzt für Innere Medizin am Landes-Krankenhaus Rohrbach-Berg. Bewegung ist eine hocheffektive Therapie, die nicht nur beim Gesundbleiben, sondern auch gegen viele Krankheiten hilft. Ob Asthma, Alzheimer, Bluthochdruck, Krebs, Diabetes, Depressionen, Herzinfarkt, Krampfadern, Osteoporose oder Rückenschmerzen: Bei allen diesen Leiden gehört Bewegung inzwischen zur Therapie.

Sport hält fit und gesund

 „Dass Sport die Muskulatur kräftigt, ist bekannt. Wer sich viel bewegt, ist weniger anfällig für Verspannungen und spannungsbedingte Kopfschmerzen und schützt sein Skelett bis ins hohe Alter vor Brüchen“, erklärt Mittermayr. „Gegen Wohlstandskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes mellitus und Bluthochdruck gilt Bewegung längst als erprobtes Mittel. Sie hält die Arterien gesund und bewahrt vor Infarkten und Schlaganfällen. Sie kurbelt die Bildung des guten HDL-Cholesterins an. Sport senkt langfristig den Blutdruck. Körperlich aktive Menschen haben ein niedrigeres Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Auch das Brustkrebsrisiko ist bei Frauen, die regelmäßig Sport treiben, geringer. Ausdauersport wirkt Übergewicht entgegen – und damit einer Ursache vieler Krebsarten. Bewegung fördert die Reparatur von Defekten in der Erbsubstanz DNA, die wiederum als Auslöser von Krebs gelten“, so Panzenböck. Schon drei Mal pro Woche eine halbe Stunde moderate Bewegung reicht, sofern man sich dabei so weit belastet, dass man gerade noch eine leichte Unterhaltung führen kann und auch den Stoffwechsel in Schwung bringt. „Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben, auch wenn man chronisch krank ist – denn, je weniger man sich bewegt, desto weniger wird man belastbar“, sagt der Internist. „Die Idealform der Bewegung ist eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining sowie Gleichgewichtstraining“, ergänzt Mittermayr.
Körperlich aktive Patienten leiden seltener unter Abgeschlagenheit, chronischer Müdigkeit, Stress, Schlafstörungen und Niedergeschlagenheit. Wer Sport treibt, benötigt meistens weniger Medikamente, weil sich Blut- und Stoffwechselwerte, Blutdruck und Herzleistung verbessern.

Welcher Sport hilft?

Für Asthmatiker ist Ausdauersport am besten, weil sich durch das verstärkte Atmen nach und nach das Lungenvolumen vergrößert, die Bronchien erweitern und die Betroffenen nach einiger Zeit des Trainierens leichter Luft bekommen. Gut für Bluthochdruckpatienten sind Ausdauersportarten und Kraftausdauertraining mit leichten Gewichten. Zwar steigt der Blutdruck während der Belastung, nach dem Sport sinkt er allerdings und bleibt bei regelmäßigem Training konstant niedriger. Ideal für Typ 2-Diabetiker ist ebenfalls ein Mix aus Ausdauer- und Krafttraining. Durch Laufen, Radfahren, Walken etc. wird das häufigste Begleitsymptom der Erkrankung – Übergewicht – abgebaut. Werden parallel zum Ausdauertraining Muskeln aufgebaut, sorgen die Betroffenen dafür, dass mehr Zucker aus dem Blut verbraucht wird und der Blutzuckerspiegel sinkt. Sportlicher Diabetiker brauchen weniger Medikamente. Für Herzinfarktpatienten ist es sozusagen Pflicht, Sport zu betreiben. Sowohl Ausdauersportarten als auch Krafttraining senken den Blutdruck, reduzieren das Körpergewicht und verbessern die Blutfettwerte, wodurch die drei häufigsten Risikofaktoren für einen neuerlichen Herzinfarkt bekämpft werden. Ab 65 Jahren sollte man auf Gleichgewichtsübungen zur Sturzvorbeugung nicht vergessen.

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