Apotheke Aigen-Schlägl
"Heilkräuter sind ein wertvolles Gut"
Seit einigen Jahren arbeitet die Apothekerfamilie Hollenthoner und Dantler als Familienbetrieb unter anderem mit Kräutern und Heilkräutern. Bereits in der Ausbildung zum Apothekenberuf wird viel Wert auf das Wissen über Heilkräuter gelegt.
AIGEN-SCHLÄGL. „In der Zeit der Corona-Pandemie haben viele, besonders auch jüngere Menschen, begonnen, im eigenen Garten in Hoch- und Gartenbeeten eigenes Gemüse, unter anderem auch verschiedene Kräuter anzubauen“, berichtet Apothekerin Elisabeth Dantler.
Die 33-jährige Junior-Leiterin, wie sie die derzeitige Apothekenleiterin Elisabeth Hollenthoner bezeichnet, ist von der Wirkung und damit den Einsatzmöglichkeiten vieler Kräuter überzeugt: „Kräuter und Heilkräuter haben einen hohen Stellenwert. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sie können als Gewürze in der Küche verwendet werden, genauso wie sie als Heilmittel in keiner Hausapotheke fehlen sollten.“
Dabei unterscheidet Dantler je nach Beschwerden angemessene oder zumindest unterstützende Behandlungsmöglichkeiten. Ob Atemwegserkrankungen, Blasenentzündung oder Durchfall: Die Art der Anwendung, Dosierung und Dauer, sowie die Gewichtung der pflanzlichen Mittel dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Vielfach ist auch bei schweren Krankheiten zumindest eine Unterstützungshilfe möglich, etwa durch die Stärkung des Immunsystems. Wissenschaftlich belegte Studien bestätigen, dass eine Anwendung von Teemischungen aus Kräutern helfen.
Auf die Qualität kommt es an
Angeboten werden in der Apotheke vorwiegend Tees, Salben, Tinkturen und Trockenextrakte. Außerdem legt man in der Apotheke Zur Jungfrau Maria in Aigen-Schlägl besonderen Wert auf die Qualität der Kräuter. „Es macht einen Unterschied, ob man den Pfefferminztee in einem Lebensmittelgeschäft oder in einer Apotheke kauft. Bei einem Arzneitee aus der Apotheke müssen beispielsweise mehr wirksame Inhaltsstoffe enthalten sein. Gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Schadstoffe sichern zudem die Qualität der Kräuter aus der Apotheke“, erklärt die junge Apothekerin.
Bandbreite für Heilkräuterverwendung
Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Heilkräutern, wie etwa Tinkturen, ist groß. Bekannt ist die Baldriantinktur, die in der Apotheke in Aigen-Schlägl selbst hergestellt wird und als Mittel der Wahl zum Einschlafen auf pflanzlicher Basis gilt. Arnika – diese Pflanze steht unter Naturschutz und wird für die arzneiliche Anwendung angebaut – wird als Arnikatinktur und als Arnikagel verwendet. Beides hilft bei stumpfen Verletzungen, wie beispielsweise bei Prellungen und Sportverletzungen, und gegen Schwellungen bei Insektenstichen. Eine Salbeitinktur findet Anwendung gegen Rachen- oder Zahnfleischentzündungen und offenen Stellen der Mundschleimhaut.
Entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zeigt die Schafgarbentinktur, eine Heilpflanze, die ebenso als Tee eingesetzt wird. Die Ringelblumensalbe wiederum wird als Wund- und Heilsalbe verwendet und damit auch als Hilfe gegen Narben.
Trockenextrakte haben große Wirkung
Den höchsten Gehalt an Inhaltsstoffen haben Trockenextrakte. Diese sind ebenso rein pflanzlich und haben eine wissenschaftlich belegte Wirkung, wobei in Einzelfällen diese auch negative Wirkung haben können. Ein Trockenextrakt von Salbei ist zum Beispiel im Wechsel einsetzbar, da Salbei-Trockenextrakt die Aktivität der Schweißdrüsen dämpft und damit schweißhemmend wirkt.
Zum Trocknen im Do-it-yourself eignen sich hervorragend Holunderblüten, die sich mitunter zum Anregen des Stoffwechsels eignen, ebenso zum Schleimlösen aus Bronchien und Nasennebenhöhlen. Getrocknete Heidelbeeren helfen gegen Durchfall. Wichtig ist, dass Heilkräuter unbedingt lichtgeschützt, trocken und eher kühl gelagert werden sollen. Dazu eignen Blechdosen gut.
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