Risiko Kälte: Winter birgt Gefahren für den Körper

- Stundenlanges Schneeschaufeln im Winter kann zur Gefahr für den Körper werden, wenn man es nicht gewohnt ist.
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BEZIRK (anh). Der Schnee fällt tagelang, der Frost zaubert Eisblumen an die Fenster. Für viele hat der Winter etwas Magisches. Doch die Kälte birgt auch Gefahren, wie Stefan Dobersberger, Leiter der Stadtapotheke Mariahilf in Rohrbach-Berg, erläutert: "Kälte ist in jeder Hinsicht eine Belastung für den Körper. Die Haut ist kalt, die Gefäße ziehen sich zusammen und das Herz braucht mehr Kraft, um das Blut durch den Organismus zu pumpen." Die Folge: der Blutdruck steigt. Vor allem für Personen ab dem 50. Lebensjahr, sowie Menschen, die eine Vorerkrankung das Herz-Kreislauf-System betreffend haben, kann dies problematisch werden. Aber auch bei übergewichtigen oder untrainierten Menschen, genauso wie bei Rauchern ist im Winter Vorsicht geboten. Vor allem dann, wenn man stundenlang in der Kälte ausharrt und den Körper zusätzlich durch anstrengende Tätigkeiten fordert. "Zum Beispiel beim klassischen Schneeschaufeln. Wenn man das nicht gewohnt ist, kann es gefährlich werden", sagt der Pharmazeut. Auch übermäßiger Sport kann riskant sein. "Im Prinzip jede übermäßige Anstrengung, die man nicht gewohnt ist", fasst der Experte zusammen. Kann der Organismus mit der plötzlichen Überbelastung dann nicht mehr Schritt halten, äußert sich dies etwa mit Schmerzen in der Herzgegend oder dem Gefühl, man würde keine Luft mehr bekommen. "Wird das System immer auf Höchstleistung gefahren, werden die Gefäße übermäßig belastet. Das Herzinfarktrisiko steigt", warnt Dobersberger.
Spazierengehen tut gut
Die gute Nachricht: Man kann sich darauf vorbereiten. Ein gesunder Lebensstil, eine gesunde Ernährung und viel Trinken sind wichtige Maßnahmen. "Im Winter trocknet der Körper schnell aus, denn draußen ist es kalt und drinnen aufgrund der Heizungsluft trocken. Dadurch verliert der Körper viel Flüssigkeit", erklärt der Experte. Auch eine regelmäßige, moderate Ausdauerbewegung wie Spaziergehen ist förderlich. Den Blutdruck sollte man zudem regelmäßig messen. "Ein normaler Wert wäre in etwa 120 zu 80. Wichtig ist, dass gefährdete Menschen den Blutdruck immer in der selben Situation, zur selben Zeit und über einen längeren Zeitraum hinweg messen", informiert Dobersberger. So ergibt sich ein repräsentativer Messwert, der bei Bedarf dem Hausarzt vorgelegt werden kann. Wer öfters einen Wert von 140 zu 90 misst, sollte dies auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen.
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