Zucker im Blut

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OA Dr. Johann Loipl vom Landeskrankenhaus Rohrbach zum Weltdiabetes-Tag:

Diabetes mellitus gehört zu den großen Volkskrankheiten mit deutlich steigender Tendenz. Derzeit sind weltweit rund 300 Mio. Menschen, das sind etwa 6,8 Prozent der Weltbevölkerung, an Diabetes mellitus erkrankt. Aufgrund der raschen Zunahme der Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen wurde 2006 eine UNO-Resolution verabschiedet, die besagt, dass der 14. November ab 2007 ein jährlich zu begehender Tag sein soll, der sogenannte Weltdiabetestag. Der 14. November deshalb , weil dies der Geburtstag von Frederik Bentin ist, der gemeinsam mit Charles Best im Jahre 1921 das lebenswichtige Hormon Insulin entdeckte . Es soll auch darauf hingewiesen werden, dass Diabetes nicht das Problem einiger weniger Menschen ist, sondern dass immer mehr Menschen in der ganzen Welt mit der Krankheit leben müssen. In Österreich sind zurzeit etwa 500.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Über 90 % davon entfallen auf den Diabetes mellitus Typ 11. Seit einigen Jahren ist auch der Gestationsdiabetes stärker in den Vordergrund getreten, da seit etwa 3 Jahren eine verpflichtende Durchführung eines oralen Glucosetoleranztests zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche im Mutter-Kind -Pass vorgesehen ist.

Etwa zwei Drittel der österreichischen Diabetiker/innen sind älter als 60 Jahre. Bei Menschen über dem 70. Lebensjahr ist eine Diabeteshäufigkeit von 20 bis 25 Prozent anzunehmen, bei weiteren 25 Prozent dieser Personengruppe ist die Wahrscheinlichkeit einer gestörten Glucosetoleranz gegeben, d.h. dass bei der Hälfte aller Menschen die über 70 Jahre alt sind, mit einer Glucosetoleranzstörung zu rechnen ist. Vielen dieser Betroffenen ist diese Diagnose aber nicht bekannt.

Die Erkrankung ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für z.B. Amputationen, Erblindungen und terminaler Niereninsuffizienz belastet. In Verbindung mit dem häufig vorliegenden metabolischen Syndrom (Adipositas Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung) kommt es auch zu einem dramatischen Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit geht nicht nur ein Verlust an Lebensqualität, sondern auch eine Verkürzung der Lebenserwartung einher. Deshalb ist es dringend erforderlich, der Diabetes-Prävention einen höheren Stellenwert einzuräumen und diese flächendeckend intensiv zu fördern.

Seit 1984 werden an unserem Krankenhaus strukturierte Diabetesschulungen für alle Diabetesformen angeboten und regelmäßig durchgeführt. Die rasche Zunahme der an Diabetes erkrankten Menschen macht es jedoch unbedingt notwendig, risikobehaftete Patienten früher zu entdecken und damit kommt dem Hausarzt bei der Prävention des Typ li-Diabetes eine zentrale Rolle zu. Das seit einigen Jahren installierte Programm "Therapie aktiv - Diabetes im Griff“ wird in mehreren österreichischen Bundesländern angeboten. Derzeit nehmen insgesamt 33.100 Patienten an dem Betreuungsmodell teil. Dies entspricht einem Anteil von etwa sieben Prozent der geschätzten betroffenen Österreichern. Insgesamt erfreulich jedoch die Zahl in Oberösterreich, hier nehmen die meisten Ärzte an dem Betreuungsmodell teil und auch die Zahl der teilnehmenden Patienten ist prozentuell die Höchste von Österreich.

Um Diabetes in den Griff zu bekommen, muss die Zahl jedoch insgesamt noch verbessert werden. Eine Strategie zur Diabetes-Prävention auf Bevölkerungsebene kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Erkrankung in der Öffentlichkeit bekannt ist und wahrgenommen wird. Daher sind unbedingt weitere begleitende Aktionen notwendig . Neben den Gesundheitsberufen und Krankenkassen sollen sich z.B. auch Medien, Betriebe, Schulen, Vereine und vor allem auch die Politik an solchen Aktivitäten beteiligen.

OA Dr. Johann Loipl

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OA Dr. Johann Loipl vom Landeskrankenhaus Rohrbach. | Foto: gespag
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