Fahndungserfolg nach Kindesentführung

Für den 39-jährigen Tschechen klickten die Handschellen. | Foto: Foto: fotolia/Dan Race
  • Für den 39-jährigen Tschechen klickten die Handschellen.
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Der mutmaßliche Entführer seiner eigenen Kinder konnte nach längerer Flucht durch Europa in Tschechien lokalisiert und festgenommen werden.

BEZIRK, SCHLÄGL. Der 39-Jährige wird beschuldigt seine 42-jährige Frau schwer misshandelt, mehrfach bedroht und schwer verletzt zu haben. Der Täter aus der Tschechischen Republik soll 2013 seine 42-jährige Gattin in Schlägl tätlich angegriffen haben. Sie wurde dabei schwer verletzt und zeigte den Übergriff bei der Polizei an. Im Zuge der Erhebungen wurde bekannt, dass ihr Ehemann im Besitz einer Langwaffe samt Munition war, obwohl gegen ihn ein aufrechtes Waffenverbot bestand.
Noch während der Einvernahme des Opfers flüchtete der Verdächtige mit den beiden älteren von insgesamt vier Kindern per Auto ins benachbarte Bayern. Fortan hielt er die beiden Söhne im Alter von 9 und 5 Jahren vor der Kindesmutter versteckt.

Erneut angegriffen

Etwa zwei Wochen später erhielt sie einen Anruf von ihrem Gatten. Unter dem Vorwand, sie könne ihre Söhne sehen, lockte er sie zu einem Treffen nach Prag. Im Beisein von Augenzeugen attackierte der Beschuldigte seine Gattin auf einem Parkplatz mit einem Elektroschocker, wobei sie auch kurz das Bewusstsein verlor. Danach holte der Mann noch einen Pfefferspray aus der Tasche und besprühte seine Frau. Die Übergriffe endeten erst, nachdem ein Augenzeuge einschritt und ihn bis zum Eintreffen der tschechischen Polizei festhielt. Der 39-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Der Sachverhalt wurde von der Polizei in Jesenice (Tschechien) erhoben und dem dortigen Gericht angezeigt. Die 42-Jährige musste in einem Krankenhaus versorgt werden.

Aufgrund der Vorfälle wurde der 42-Jährigen die alleinige Obsorge der gemeinsamen Kinder zugesprochen. Am gleichen Tag wurde auch die Ehe geschieden. Der Beschuldigte übergab jedoch die Kinder nicht an die Mutter und setzte sich mit ihnen nach Tschechien und später nach Frankreich ab, wo er mit den Kindern umherzog und in diversen Gastbetrieben, meist ohne zu bezahlen, nächtigte.

Betrug vollzogen
Ab Mai 2014 wurden die Ermittlungen vom Landeskriminalamt OÖ – Fahndung übernommen. Im Zuge von Überwachungen bekannter Kontaktpersonen in Österreich, Bayern und Tschechien konnte festgestellt werden, dass sich der 39-Jährige mit den beiden Kindern nach Frankreich abgesetzt hatte. Wiederholt musste festgestellt werden, dass der Beschuldigte in Österreich, Frankreich, Schweiz und Deutschland Betrugshandlungen vornahm. Unter Angabe falscher Identitäten hatte er online in diversen Landwirtschaftsforen Tierfuttermittel angeboten und seine Kunden um ihre erbrachten Anzahlungen betrogen.

Kinder zurückgegeben
Als der 39-Jährige im Dezember 2014 einen Kunden in Tschechien betrogen hatte, stieß dieser bei seinen Online-Recherchen auf die Fahndungsbilder der Ministeriums-Homepage und teilte dies den tschechischen Kollegen mit. Den Beamten der Polizei in Jesenice gelang es dann, den Gesuchten in einem Einkaufszentrum in Plzen (Tschechien) festzunehmen. Zurzeit befindet sich der 39-Jährige in Tschechien in Haft. Die Kinder wurden der Mutter übergeben und befinden sich wieder in Österreich.

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