Wildtiere fürchten sich
Jäger fordern Rücksichtnahme in der Silvesternacht

Schon vor der Silvesternacht werden bereits Böller gezündet und schrecken Wildtiere – hier ein Winterrudel Rehe – auf. Belastungen bei Tier und Lebensraum sind die Folge. | Foto: Foto: Christopher Böck
  • Schon vor der Silvesternacht werden bereits Böller gezündet und schrecken Wildtiere – hier ein Winterrudel Rehe – auf. Belastungen bei Tier und Lebensraum sind die Folge.
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Ein Silvester ohne Böller und Raketen ist für viele Menschen undenkbar. Für die meisten Wildtiere ist die Knallerei aber eine unglaubliche Tortur. Die Jägerschaft fordert Rücksichtnahme.

BEZIRK ROHRBACH, OÖ. Es mag am Ende eines ereignisreichen Jahres für viele etwas Befreiendes sein, wenn zu Silvester um Punkt Mitternacht das Feuerwerk gezündet wird und zwischen den Donauwalzerklängen die Raketen in den Nachthimmel geschickt werden. Doch bei allem Verständnis für Spaß und Tradition solle man sich der „Begleiterscheinungen“ der lustigen Knallerei bewusst sein.

Kurze Freude mit Schattenseiten

In Österreich werden für den kurzen Moment der künstlichen Erleuchtung rund zehn Millionen Euro für Kracher und Böller ausgegeben. Hinzu kommt, dass die Schadstoffbelastung in der Silvesternacht kurzfristig um das bis zu 6.000-fache steigt. "Vor allem setzt der Lärm nicht nur den eigenen Ohren zu, sondern erzeugt bei Tieren enormen Stress. Während aber bei Haustieren noch die Möglichkeit besteht, als Besitzer schützend dem Tier zur Seite zu stehen und entweder in den eigenen vier Wänden zu bleiben oder mit dem Tier in eine ruhige Gegend zu fahren, sind Wildtiere zum Jahreswechsel komplett auf sich alleine gestellt", berichtet Johannes Pfoser, Jäger aus Peilstein.

Todesgefahr bei Minusgraden

Wildtiere reagieren auf die für sie ungewohnten Störungen mit panikartiger Flucht und enormer Stressbelastung. „Nicht selten haben die Tiere extreme Angst. Vor allem, weil sie ein viel besseres Gehör haben als wir Menschen. Und diese Stresssituation kostet die Tiere enorm viel an Energie“, erläutert Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn das Nahrungsangebot ohnehin niedrig sei und eventuell durch Eis und Schnee verschärft werde, könne eine zusätzliche, massive Belastung im Extremfall auch zum Tod durch Erschöpfung führen. „Und mitunter passiert es auch, dass Tiere in Panik auf Straßen laufen und Unfälle verursachen“, warnt Böck.

Die Menschen sensibilisieren

Die Jäger wollen nicht den moralischen Zeigefinger erheben und den Menschen das Silvestervergnügen nehmen. „Uns geht es um eine entsprechende Sensibilisierung. Etwa die Silvesterknallerei in der Nähe von Wäldern zu unterlassen." "Rücksichtnahme ist auch besonders gefordert, wenn es um Wildtiere geht, die in der Stadt leben", so Pfoser. Etwa Wasservögel auf stadtnahen Gewässern. Böck: "Wird in ihrer unmittelbaren Nähe geknallt, schrecken sie auf und fliegen teilweise panisch weg, um sich einen neuen Unterschlupf zu suchen, den sie aber in dieser Zeit kaum finden."

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