Helden des Alltags
"Kunden bedanken sich persönlich für meinen Einsatz"
Seit Beginn der Corona-Krise hat sich für die 17 Angestellten der Post-Zustellbasis in Sankt Martin einiges verändert.
SANKT MARTIN (mef). So liefern sie Briefe, Pakete und Co mittlerweile kontaktlos aus. "Wir läuten bei den Empfängern an und legen die Sendungen vor die Haustüren. Dann warten wir, bis sie sie angenommen haben", sagt Sabine Schmalz. Die 51-Jährige aus Sankt Martin arbeitet als Zustellerin bei der Post.
Außerdem sind die Angestellten verpflichtet, während ihrer Arbeit in der Basis und beim Ausliefern Schutzmasken zu tragen. "Während der ersten Woche waren die neuen Arbeitsweisen und Strukturen sehr ungewohnt für mich. Ich hatte während der Arbeit immer Angst, mich oder einen Kunden mit dem Virus anzustecken. Dieser Gedanke ist mittlerweile verflogen", sagt Schmalz. "Ich mache meine Arbeit gerne. Außerdem bin ich froh, dass ich momentan überhaupt einen Arbeitsplatz habe."
Zudem schätzt sie die Aufmerksamkeit und Wertschätzung der Kunden. "Es tut gut, wenn sie sich persönlich bei mir für meinen Einsatz bedanken." Auch sind es kleine Gesten, die motivieren. "Es gibt Menschen, die Schokolade für mich oder meine Kollegen vor ihre Haustüre legen. Unlängst schenkte mir ein Kunde außerdem eine Flasche selbstgemachten Apfelsaft."
Zwei Teams, zwei Stunden
Um die Ansteckungsgefahr untereinander zu reduzieren, wurde die Belegschaft in Sankt Martin unlängst in zwei Teams aufgeteilt. "Zwei Stunden nachdem das erste Team seine Arbeit begonnen hat, kommt das zweite in die Basis. Zu diesem Zeitpunkt haben die Kollegen alle Sendungen sortiert und liefern sie bereits aus", sagt Schmalz.
"Wir schwitzen"
Neben neuen Strukturen und Arbeitsweisen mussten sich Schmalz und ihre Kollegen auch an die Unmengen an Paketen gewöhnen. "Alleine im März stellten wir in unseren Gebieten aufgrund der aktuellen Situation 21.200 Pakete zu. Diese Menge kann man mit der Anzahl an Paketen zu Weihnachten vergleichen."
Die Kunden bestellen momentan nicht nur bei großen internationalen Versandhäusern. "Zahlreiche Pakete kommen von österreichischen Unternehmen." Von Rasenmähern, über Trampoline bis hin zu Ostergeschenken ist beinahe alles dabei. "Da jeden Tag drei Lastkraftwagen, beladen mit teilweise großen Paketen, bei uns ankommen, schwitzen wir bei unserer Arbeit wirklich sehr", sagt die 51-Jährige. Teilweise benötigt die Mannschaft sogar ein zusätzliches Fahrzeug inklusive Fahrer um die Bestellungen auszuliefern.
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