Weltmilchtag im Bezirk Rohrbach
"Viele haben keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft"

Beim Weltmilchtag im vergangenen Jahr erkundeten die Kinder den Hof von Fritz und Michaela Märzinger in Nebelberg. | Foto: Märzinger
  • Beim Weltmilchtag im vergangenen Jahr erkundeten die Kinder den Hof von Fritz und Michaela Märzinger in Nebelberg.
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Am 1. Juni ist Weltmilchtag. Ein Tag, den die Rohrbacher Bäuerinnen nutzen, um auf den Wert der heimischen Milch aufmerksam zu machen. Dabei setzen die Landwirtinnen schon bei den Kleinsten an.

BEZIRK ROHRBACH. „Wer österreichische Milch und Milchprodukte kauft, der legt nicht nur wertvolle Lebensmittel, sondern auch Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Heimat und Arbeitsplätze in den Einkaufskorb“, ist die klare Botschaft von Hedwig Lindorfer, Bäuerin aus Niederwaldkirchen, anlässlich des Weltmilchtages am 1. Juni. Sie betont, dass Österreichs Milchwirtschaft mit einzigartiger Qualität punktet: "Unsere als Familienunternehmen geführte Milchviehbetriebe produzieren 365 Tage im Jahr, gentechnikfrei und unter höchsten Hygienestandards. Das Wohl ihrer Tiere und die Einhaltung der Umweltschutzauflagen sind für unsere Bauern selbstverständlich. "

Im Jahr 2023 wurden in ganz Österreich rund 3,5 Millionen Kilogramm Milch an die Molkereien geliefert – fünf Prozent davon, 176 Millionen Kilogramm, aus dem Bezirk Rohrbach.

Mehr als 170 Millionen Kilogramm Milch kommen aus Rohrbach

Kinder schütteln in Nebelberg Butter

Um schon bei den Kleinsten ein Bewusstsein zu schaffen, welchen Wert Milch hat und wo diese herkommt, statten die Bäuerinnen des Bezirks immer wieder Kindergärten und Schulen einen Besuch ab. "Wir sind für und mit den Lebensmitteln unterwegs", sagt Bezirksbäuerin Michaela Märzinger. Den Tag der Milch oder den Tag des Apfels nutzen die Rohrbacher Bäuerinnen ganz bewusst, um auf den Wert der heimischen Lebensmittel aufmerksam zu machen. "Wir holen die Schüler auch auf unsere Höfe, wo wir dann gemeinsam Butter schütteln und ihnen einen allgemeinen Einblick geben. Denn viele haben keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir schon bei den Kindern ansetzen und ein Bewusstsein für das Ganze schaffen", berichtet Bezirksbäuerin Michaela Märzinger.

"Gehört dazu, dass es mal stinkt"

Die Bäuerinnen erklären den Schülern unter anderem, was im Hintergrund passiert. "Wir erläutern ihnen, dass Mist und Gülle in Form von Dünger auf den Wiesen ausgebracht werden, damit das Gras wächst und die Tiere wieder etwas zu essen haben, um im Anschluss Milch zu geben. Da gehört es auch dazu, dass es mal stinkt. Das erleben die Kinder hautnah am Hof", sagt die Nebelbergerin. Nachdem sich die Schüler im Stall überzeugen dürfen, dass Kühe schwarz, braun oder weiß und nicht lila sind, werfen sie einen Blick in das Zwischenlager der Milch – den Tank – bevor diese in die Molkerei gebracht wird. "Der praktische Teil kommt natürlich nicht zu kurz: Die Schüler dürfen dann auch selbst Butter schütteln. Das ist für viele ein echtes Highlight", freut sich Märzinger.

AMA-Gütesiegel im Kühlschrank gesucht

Im Zuge des Hoftages klärt die Bezirksbäuerin die Kinder auch über das AMA-Gütesiegel auf. Schau drauf, woher die Lebensmittel kommen, ist hier die Devise. Ein Ereignis ist der Nebelbergerin dabei besonders in Erinnerung geblieben: "Ein Mädchen hat nach dem Besuch bei uns gleich den Kühlschrank der Großeltern durchforstet und diese dann etwas enttäuscht gefragt, warum dort keine Produkte mit dem AMA-Gütesiegel drinnen sind. Da sieht man, wie die Schüler die ganzen Informationen aufsaugen und gleichzeitig lernen, Lebensmittel bewusst einzukaufen und zu konsumieren." Ob es heuer auch Hofbesuche geben wird, ist wegen der aktuellen Maul- und Klauenseuche noch nicht sicher.

Zur Sache

Die Zahl der milchviehhaltenden Betriebe hat sich im Bezirk Rohrbach von 2003 bis 2023 um 1.239 auf 699 reduziert. Diese Betriebe haben aber ihre durchschnittliche Milchliefermenge pro Betrieb um rund 208.000 Kilogramm auf rund 251.000 Kilogramm gesteigert.

Der Bezirk Rohrbach verfügt über die meisten Milchviehbetriebe mit automatisierten Melksystemen (Melkrobotern). Im Jahr 2024 waren es 155 Milchviehbetriebe (= 22 Prozent der Milchviehbetriebe).

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